Die Stimmung war gespannt. Leonie und ihre Gruppe hatten Torchwood ordentlich zugesetzt. Stundenlang redeten sie über das Virus. Jack erzählte ihnen alles, bis in das kleinste Detail. Ab und zu sah Leo Julia fragend an, dann erklärte sie es ihr immer so, dass Leonie es ach verstand. Sie war keinesfalls dumm, nur mit Chemie kannte sie sich absolut nicht aus.
Wie die Anderen die ganze Sache sahen, wusste sie nicht, sie selbst musste sich eingestehen, dass es keinen Unterschied mehr machte. Es war auch nicht mehr wichtig. Was jetzt an oberster Stelle stand war nun das Heilmittel herzustellen damit den Menschen, die noch am Leben waren, weiter leben konnten. Alle Menschen sollten das Geschenk bekommen, immun zu sein. Zwar würde es die Welt nicht sofort retten, aber die Menschen hatten die Chance zurück zu schlagen. Müde sah sie in die Runde, Rick und Jack redeten die meiste Zeit miteinander, die anderen hörten zu. Alle zusammen saßen in der Kantine, Simba schlief unter dem Sessel von Julia, was witzig aussah. Er war viel zu groß und sah irgendwie eingeklemmt aus. Erschöpft stütze sie ihren Kopf mit einer Hand und versuchte dem Gespräch zu zuhören. Aber es fiel ihr immer schwerer. Ein Grund dafür war auch Daryl. Er saß so weit weg von ihr, wie er nur konnte. Es fehlte nur noch, dass er sich an einen anderen Tisch setzte. Immer wieder sah sie zu ihm, aber er ignorierte sie beinhart. Warum auch nicht? Beide hatten die Sache beendet. Es war irgendwie witzig, zwar veränderte sich die ganze Welt, aber der Mensch blieb fast gleich. Auch so etwas wie „Trennungsschmerz“ gab es noch.
Als die Diskussion zum dritten Mal von vorne begann, reichte es ihr.
„Okay, Schluss jetzt.“ Ihre Stimme war neutral, aber fest. Neugierig sahen sie alle an.
„Die Welt ist am Arsch und ja ihr Vollpfosten seid schuld, das haben wir geklärt.“ Jack holte Luft um etwas zu sagen aber Leo schnitt ihm mit einer strengen Geste das Wort ab.
„Aber es ist passiert und wir können es auch nicht rückgängig machen. Von mir aus können wir noch die ganze Nach darüber reden aber produktiv ist das nicht. Ihr habt richtig Mist gebaut Jack, also bring es wenigstens so gut es geht in Ordnung. Und nur damit ihr es wisst, ich bin auch stink sauer auf euch, wenn ich könnte, würde ich euch den Arsch aufreißen, dass ein Zug durchfahren kann, aber ich bin nicht berechtigt über euch zu richten, bringt den Scheiß in Ordnung!“ beendete sie. Prüfend sah sie zu Julia, sie nickte zufrieden. Anscheinend war sie auch der Selben Meinung wie Leonie.
„Du hast Recht.“ Stimmte Rick ihr zu und stand auf.
„Bringt das in Ordnung.“ Er tippte den Tisch mit seinem Zeigefinger an um seinen Satz bildlicher zu gestalten und verließ dann die Kantine.
Die Zurückgebliebenen murmelten noch irgendetwas und nach und nach leerte sich die Kantine. Leo war aber bereits wieder in Gedanken versunken. Immer und immer wieder kamen die Bilder von Gareth hoch. Als Daryl noch für sie da war, rettete er sie immer wieder aus diesen Erinnerungen und vertrieb ihre Angst, auch wenn er es nicht bewusst getan hatte. Doch nun war sie alleine. Leonie wollte Julia nicht damit belasten, sie sah so glücklich aus mit Joey, mit Maggie konnte sie auch nicht reden und auch nicht mit Michonne. Wie gerne würde sie sich jetzt mit Hershel zusammensetzen...
>Ein ordentliches Gespräch und eine schöne heiße Tasse Tee< so etwas hätte er gesagt. Er hätte mit ihr geredet und sie beruhigt, ihr geholfen. Leonie vermisste ihn, sehr sogar. Seinen Tod konnte sie kaum verarbeiten. Als sie die Amnesie hatte, hatte Daryl ihr davon erzählt. Erst als sie die Erinnerungen zurück bekam, wusste sie was das bedeutete. Wen sie da wirklich verloren hatte. Zuerst war es nur ein Name von vielen, doch dann war alles wieder da. Die Emotionen die mit diesem Namen, der Person verbunden waren, die Geschichte. Erinnerungen machen die Menschen aus.
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The Walking Dead... etwas anders
FanfictionEine heimische Kleinstadt nahe Montgomery steht unter dem Schutz von der Polizistin Leonie Kensington. Sie und ihre Kollegen sorgen für Recht und Ordnung. Doch als in Montgomery plötzlich eine verherende Krankheit ausbricht, war es vorbei mit der Ru...