22 Monate. 22 Monate. 22 Monate.
Leo konnte es nicht fassen. So lange hatten sie sich durchgeschlagen. Nur zu dritt. Die anderen, hatten sie nie wieder gesehen und nur noch selten dachte sie an die Gruppe. Warum auch Gedanken an Tote verschwenden. In ihrem Geist, waren sie es nämlich schon, oder vielleicht sogar noch schlimmer. Fast zwei Jahre, waren sie jetzt alleine. Irgendwie hatten sie es immer wieder geschafft den Beißern zu entkommen. 1 Jahr lang, hatten sie sich in einem Haus verstecken können. Es war abgelegen und wilde Beeren wuchsen in Überfluss. Früchtebäume standen in der Gegend herum. Aber auch das hatte man ihnen genommen. Nachdem Massaker auf der Farm, hatten sie keine Menschen mehr gesehen. Vielleicht waren sie ja auch die einzigen. Die letzten auf der Welt.
Diese Zeit hatte ordentliche Schäden hinterlassen. Wenn Leo und Julia miteinander redeten, dann über wesentliches, sonst überhaupt nicht. Beide wurden aggressiver, reizbar und teilweise auch schreckhafter. Die Menschlichkeit in ihnen wich mehr dem Animalischen. Manchmal fühlte sie sich tot, als wäre sie einer von den Beißern. Zu oft hatte sie auch den Gedanken an Selbstmord verloren, hatte es bis jetzt aber noch nie getan. Was in dem Kopf ihrer Freundin vorging, wollte sie gar nicht wissen.
Wieder waren sie auf der Suche, auf der Suche nach einem neuen Platz wo sie bleiben konnten. Der Sommer war wieder am kommen, und das Leben wurde dadurch „angenehmer“. Wenigstens froren sie nichtmehr. Unwissend, wo sie hingingen, schlenderten sie durch einen Wald. Die Sonne schimmerte durch das Blätterdach und der Boden war leicht matschig von letzter Nacht. Es hatte geregnet. Ihr Magen knurrte. Kein Wunder, sie hatte seit Tagen nichts mehr gegessen. Ihre Körper waren dürr. Immer wieder schockte es sie wenn sie sich umzog. Ihre Knochen schillerten durch die Haut, bald war sie einer von ihnen. Viel fehlte nicht mehr.
Leo wusste schon lange nicht mehr wo sie waren, es war ihr auch gleichgültig. Immer mehr verlor sie die Hoffnung auf Leben. Stillschweigend wanderten sie weiter, den ganzen Tag, ohne Rast. Irgendwann kamen sie auf eine Straße, der sie folgten. Es wäre möglich, dass sie in eine Stadt kommen würden, vielleicht gäbe es dort etwas zu Essen und Wasser. Aber wirklich daran glauben konnte sie nicht.
Die Straße war Breit und lang, die beiden Freunde und der Hund folgten der Straße bis es dunkel wurde und selbst dann gingen sie noch weiter. Schemen tauchten vor ihnen auf. Als sie näher kamen, erkannten sie, dass er mehrere Autowracks waren. Unbeeindruckt liefen sie weiter, an den metallischen Überresten vorbei und stießen auf etwas, was Verwunderung in beiden auslöste.
„Was ist das?“ fragte Julia heiser.
„Ein Tor.“ antwortete Leo knapp. Eine Mauer, aufgebaut von Menschen, aus den Resten der Stadt, stand beeindruckend vor ihnen. In der Mitte ein gigantisches Tor aus zusammengeschweißten Blechen. Viel mehr konnte sie nicht erkennen. Es war zu dunkel.
Ein Lichtschein viel auf sie und blendete ihre Sicht. Erschrocken hob sie den Arm vor ihr Gesicht, damit sie nicht mehr so geblendet wurde.
„Wer seid ihr?“ rief eine strenge Männerstimme.
„Ich bin Julia, dass ist meine Freundin Leo.“ rief ihre Freundin.
„Von wo kommt ihr?“ fragte er weiter.
„Von überall und nirgends.“ beantwortete dieses mal Leo die Frage, mit einer eiskalten Stimme.
„Etwas mehr Respekt, Püppchen!“ keifte er. Leo bekam ein Stich ins Herz. Daryl nannte sie ab und zu so.
„Wir wissen es nicht, wir haben uns verlaufen.“ sagte sie dann ehrlich.
„Wie lange seid ihr zwei schon unterwegs?“
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The Walking Dead... etwas anders
FanfictionEine heimische Kleinstadt nahe Montgomery steht unter dem Schutz von der Polizistin Leonie Kensington. Sie und ihre Kollegen sorgen für Recht und Ordnung. Doch als in Montgomery plötzlich eine verherende Krankheit ausbricht, war es vorbei mit der Ru...