Kapitel 34 - Hinter der Maske

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Wir Menschen sind wohl die seltsamsten Wesen. Wir arbeiten für Geld. Wir töten aus spaß, führen Krieg und foltern. Wir haben ein System, bauen Städte und erobern die Welt. Menschen sind faul, wir haben Strom und Wärme. Wir sind Rassisten, wir denken in Schubladen und verhalten uns auch so. Wir sind Optisch, Manipulativ und hinterhältig. Wir wurden als Tiere erschaffen und halten uns für etwas Besseres.

Wir heilen,  wir helfen, wir halten zusammen. Doch wenn alles zusammenbricht, wird aus uns das, was wir sein sollten. Wieder Tiere. Ohne den von Menschen erschaffenen Luxus, verändern wir uns. Wir jagen und töten um zu überleben. Wir sind Jäger.

Wir suchen Beeren, Wasser, Unterschlupf. Wir sind Sammler.

Wir suchen uns Verbündete, schließen uns zusammen. Wir sind Rudeltiere.

Wir brechen durch die Wohlfühlzone heraus und kämpfen um das Wichtigste, was wir besitzen, unser Leben. Zwar streben wir nach unserem alten, gemütlichen Leben, doch wir kämpfen weiter. Die natürliche Selektion wird wieder hergestellt, die Menschen sind nicht mehr die mächtigste Rasse, wir sind Tiere. Und wir überleben.

Leonie wollte nicht sterben. Es war noch nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Darum drückte  sie Daryl weg von sich und befahl:

„Hilf mir, noch einmal!“ Dabei deutete sie auf den Stein der ihren Fuß einklemmte. Er nickte und stellte sich in Position.  Leo stemmte sich gegen die Wand, hob ihren freien Fuß, zog ihn an und platzierte ihn auf den Stein.

„Eins, zwei...drei!“ zählte Leo und beide versuchten mit aller Kraft den Fels von ihr runter zu bekommen. Und tatsächlich, der Druck wurde leichter. So stark sie konnte versuchte sie ihn heraus zu ziehen. Stück für stück bahnte sie sich ihren Weg in die Freiheit. Dabei merkte sie wie ihr die Haut vom Fels abgezogen wurde, aber das war ihr egal, sie wollte Leben! Mit einem Ruck war sie befreit und purzelte hilflos zu Boden.

Im Selben Moment durchbrach grelles Licht die Dunkelheit. Verschreckt zuckte sie zusammen und hob ihre Hand schützend vor ihre Augen. Neben sich fühlte sie Daryl, der ihr hoch half. Kampfgeräusche erklangen, aber Leonie konnte nichts erkennen, sie wurde direkt angeleuchtet.  Silhouetten tauchten vor ihr auf, die auf sie zu kamen.

„Habt keine Angst, wir kommen um euch zu helfen!“  rief eine männliche Stimme. Langsam gewöhnten sich ihre Augen an das Licht und sie erkannte Einzelheiten. Ein hochgewachsener Mann mit längeren braunen Haaren kam auf sie zu.

„Wer bist du?!“ knurrte Daryl.

„Gareth,  und wir bringen euch nach Terminus, in Sicherheit.“

Misstrauisch sah sie zu Daryl, der vermutlich das Selbe dachte wie sie. Leo wusste nicht was sie davon halten sollte. Diese Leute kamen daher, retteten sie vor den Beißern und spielen Taxi nach Terminus? Das stimmte etwas nicht.

„Ich bin der Anführer, ihr braucht wirklich keine Angst haben.“ Redete dieser Gareth auf sie ein.

Leo sah herab und auf ihren Fuß. Sie trug leider nur Turnschuhe, die mittlerweile in Blut getränkt waren. Sie sollte sich vielleicht Stiefel zulegen...

Daryl sah ebenfalls zu ihrem verletzten Fuß und sagte:

„Okay gut.“

„Au, verdammt!“ zischte Leonie die Frau an.

„Jetzt hab dich nicht so!“ meckerte sie zurück. Die Frau, Mary oder so hieß sie verband gerade ihren verletzten Fuß. Es war zum Glück nicht so schlimm wie es am Anfang ausgesehen hat.

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