Kapitel 28 - Das Ich und was ich einmal war

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Eine Woche später....

„Es bleibt uns einfach nichts anderes mehr übrig...“ murmelte Rick.

Wütend funkelte sie ihn an.

„Julia, bitte versteh doch, ich muss mich auch um meine Familie kümmern. Seit einer Woche suchen wir die zwei jetzt schon...“

Der Burgsee war nicht mehr sicher. Nachdem Daryl und Leo verschwunden waren hatten sie ihre Sachen gepackt und verschwanden. Diese Stadt wurde zu einem reinen Beißer-Zirkus. Überall wimmelte es von denen und Platz war auch nicht genug da.

„Nein! Leonie ist meine Familie, ich werde nicht ohne ihr weiter ziehen!“ zischte sie wutentbrannt.

„Rick hat recht...“ versuchte es Joey, kassierte aber gleich einen erbosten Blick von ihr.

„Einen Scheiß hat er! Leo ist vielleicht euch scheißegal, aber mir jedenfalls nicht!“

„Komm, beruhige dich...“ redete Maggie auf sie ein. „Wir müssen weiterziehen. Eine Herde hat sich zusammen getan und wir wenige können nicht gegen den Governor antreten, das geht nicht.“

„Ich denke Drayl und Leo werden schon zurecht finden. Immerhin bedenke doch. Die zwei sind ein so ein starkes Team, ich bin mir sicher sie leben und es geht ihnen gut. Daryl ist ein guter Spurensucher, er wird uns finden.“ sprach Hershel.

Die Aussagen waren einleuchtend, aber sie hatte das Gefühl, dass mit Leo irgendetwas passiert ist...

Eine Woche zuvor...

Verschiedene Farben tauchten vor ihr auf. Es war alles verschwommen und unkenntlich. In ihrem Kopf drehte sich alles. Ihren Körper ging es nicht gut. Sie hatte Durst und Hunger. Stöhnend setzte sie sich auf, somit klärte sich ihr Blick endlich. Doch große Verwirrung tat sich auf. Warum lag sie mitten im Dreck? Was machte sie in einen Wald? Langsam Hob sie den Kopf und musste feststellen, dass sie in einer Schlucht war. Sie selbst lag auf einem Schotterstrand und ein kleiner, glasklarer Bach floss dicht neben ihr vorbei. Aber was machte sie hier? Warum war sie nicht zu Hause. Sie stockte. Wo war ihr zu Hause? Wie war ihr Name?

Vorsichtig stand sie auf und klopfte sich den Dreck von ihren Kleidern. Wie sah sie bitte aus?! Ein ungewaschener Geruch stieg ihr in die Nase, wann hatte sie das letzte mal Geduscht? Ihre Klamotten waren starr vor Dreck und...Blut?! Panisch suchte sie sich ab und griff sich an den Hinterkopf. Leise zischte sie vor Schmerz und als sie ihre Finger musterte, klebte Blut dran.

„Shit!“ fluchte sie. Sie hatte eine Platzwunde am Kopf. Suchend sah sie in ihren Taschen nach, ob sie vielleicht eine Geldbörse dabei hatte, einen Ausweis, irgendetwas. In ihr stieg die Panik hoch, was war nur passiert. Nichts. Sie fand einfach nichts. Nicht einmal ein Telefon.

Ein knackendes Geräusch erklang. Verschreckt sah sie hoch und sah jemanden im Wald der ein Paar Meter vor ihr in der Schlucht wuchs. Womöglich könnte er ihr helfen!

Entschlossen rannte sie los und rief:

„Hey! Bitte, ich brauche Hilfe!“ Anfangs reagierte er nicht. Es sah so aus als wäre der Mann angetrunken. Er wankte etwas hin und her und konnte kaum gerade gehen. Etwas in ihr schrie auf sie sollte wegrennen, doch die Panik war größer hier alleine zu sein.

„Warten Sie, bitte!“ Beinahe hatte sie ihn erreicht und nun endlich drehte er sich um. Erschrocken blieb sie stehen.

Seine Kleidung war zerfetzt, wie ihre, aber sein Gesicht... Es war teilweise verwest und hing in Fetzen hinunter. Seine Augen waren Milchig und der Tod stand darin geschrieben. Ein beißender Geruch ging von ihm aus. Besessen kam er auf sie zu und streckte gierig seine Hände nach ihr aus.

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