Kapitel 43 - Das Labor und seine Geheimnisse

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Früh wachte sie aus einem unruhigen Schlaf auf. Wie benommen schwebte sie noch zwischen den Welten. Do wo sie war, gab es kein Schmerz, kein Leid. Alles war okay, sie war nicht auf dieser Welt. Doch nach und nach rammte die Realität ihre Klauen in sie hinein und zerrte sie zurück. Zurück zu den Erinnerungen, auch die on gestern Abend. Mühevoll öffnete sie die Augen. Diese waren komplett verklebt von den vielen Tränen. Stöhnend setzte sie sich auf und sah aus dem kleinen Fenster. Ein dichter Nebel lag wie eine Decke über dem Feld. Dichte Wolken verbargen die Sonne und tauchten die Welt in ein unheimliches grau. Langsam rutschte sie vom Bett und setzte ihre wackeligen Füße auf den kalten Laminatboden. Lustlos stand sie auf und schlenderte aus ihrem Zimmer. Ihr Ziel waren die Duschräume. Am Gang war noch niemand zu sehen, vermutlich schliefen noch alle. Unten angekommen ging sie zu einem der vier Waschbecken und betrachtete sich im Spiegel. Ihre Augen waren rot und verquollen, ihre Harre zerzaust und ihre Haut hatte einen ungesunden Glanz. Prüfend fuhr sie über ihr Gesicht, als ob sie sichergehen wollte, dass sie das Monster im Spiegel war. Schnaufend trat se zurück und zog ihr T-Shirt etwas hoch. Ihre Rippen stachen heraus, als ob riesige Klauen ihren Körper umklammerten.  Was hatte diese Welt nur aus ihr gemacht?

Langsam wankte sie zu den Duschen und drehte das Wasser auf. Es war bitterkalt, aber genau das brauchte sie nun. Mit Überwindung beugte sie sich dem eisigen Wasserstrahl. Ihre Bisswunde war wie jede zuvor schon wieder fast verheilt. Leonie stand so lange unter der Dusche, bis sie ihre Extremitäten nicht mehr spüren konnte und bis ihr Herz sich anfühlte als wäre es vereist. Zitternd trat sie aus der Dusche und wickelte sich in ein Weinrotes Handtuch.  Ihre Füße trugen sie gerade nur mehr so weit, bis sie sich an der Wand abstützen konnte und ihr Körper auf de kalten Fließen Boden rutschte. Zusammengekauert saß sie da und begann bitterlich zu weinen. Ihre nassen langen Haare wippten im Takt mit ihren tiefen Atemzügen und blieben auf ihrer Haut kleben. Langsam kippte sie in einen Abgrund und drohte zusammen zu brechen, doch etwas riss sie raus. Die Türe zu den Duschen ging auf. Erschrocken blickte sie auf.  Daryl stand  in der Tür und sah sie geschockt an.

„L-Leonie, i-ich weiß nicht, i-ich...“ stammelte er. Rasch versuchte sie auf zu stehen, rutschte ab und fiel tollpatschig wieder zurück. Der zweite Versuch klappte und sie startete aus den Duschräumen.

„Mach dir keinen Kopf.“ Knurrte sie noch Daryl an ehe sie verschwand.

Nach und nach wurden alle Wach, auch Jack und die anderen. Leo machte sich in ihrem Zimmer fertig und fand unter ihren wenigen Sachen die Lederjacke von Daryl. Außer sich schmiss sie diese Jacke durch den Raum und stapfte aus ihrem Zimmer. Auf den Weg nach unten traf sie auf Jack.

„Los, retten wir diese scheiß Welt!“ schnaufte sie ihn an.

„Was, kein Frühstück?“ fragte er.

„Kein Frühstück!“ zischte sie und polterte in das Labor hinab. Zu ihrer  Zufriedenheit kamen ihr die Anderen nach.

„Also wo fangen wir an?“ fragte sie gespielt motiviert. Owen kam auf sie zu, er war noch komplett verschlafen.

„Lass uns erst einmal wach werden, okay?“ sagte er müde, aber das war keine Option für sie.

„Also Blut abnehmen.“ Murmelte sie und zog ihre schwarze Weste aus.

„Sie ist furchtbar...“ murmelte Owen und schüttelte den Kopf.

„Ich mag sie.“ Sagte Gwen lachend.

Leonie ging zu dem Metalltisch und setzte sich auf ihn. Heute war ihr einfach alles egal

Den ganzen Tag verbrachte sie im Labor, was die anderen machten, war ihr egal. Die Schmerzen die sie auf diesem Metalltisch durchleben durfte, waren abnormal. Von vielen Tests hatte sie nicht einmal gewusst, dass es sie gibt.  Was nun kommen würde, kannte sie aber und sie würde sich wünschen sie würde es nicht kennen. Jack hat irgendetwas von einem Liquor geredet, sie hatte in Wirklichkeit keine Ahnung was das war, aber man kann es aus dem Rückenmark entnehmen. Nun lag sie halb nackt auf dem Tisch und wartete auf die überdimensionale Nadel die sie in das Rückenmark gestochen bekommen würde. Kaum zu ende gedacht, kam Owen um die Ecke. Er trug einen weißen Arzt Kittel  und in der Hand hielt er eine Spritze. Zugegeben, die Spritze war groß, aber nicht so groß wie sie es sich vorgestellt hatte.

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