Kapitel 68 - Living in Sin

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Als sie die Augen öffnete, schloss sie diese sofort wieder. Das Licht was ihr ins Gesicht fiel, fühlte sich an wie brennende Säure. Stöhnend wollte sie sich umdrehen, doch sofort merkte sie ihren sauren Magen und die Übelkeit. Außerdem fühlte sich ihr Kopf so an, als würde er gleich explodieren. Was war gestern nur geschehen?

Mühselig rappelte sie sich auf und blinzelte mit den Augen. Vor ihr tauchten verschwommene Schemen auf und auch als das Bild klar wurde, wusste sie nicht wo sie war. Vor ihr waren zwei Sitze und ein riesiges Armaturenbrett. Drei rundliche, große Fenster gewährten einen den Blick auf den Flughafen. Leo war im Cockpit von einem Flugzeug.

Ein Stöhnen erklang und Leo sah sich weiter um. Geschockt musterte sie den schlafenden Owen neben ihr. Doch noch geschockter war sie, als sie sah, dass sie nur noch in Unterwäsche bekleidet war.

Die Erinnerungen schossen ein wie ein Blitz. Wie eine Diashow hatte sie die Bilder von gestern Abend im Kopf;

Owen und sie sind in das Flugzeug gegangen und haben die Bar geplündert. Das erklärte auch die zwei leeren Whiskey Flaschen die neben ihr lagen. Beide hatten viel zu viel getrunken und Leo bekam Daryl nicht aus dem Kopf. Also tranken sie noch mehr. An der Grenze ihrer Selbstbeherrschung suchte sie Owens nähe. Leo erinnerte sich, dass sie sich einsam und alleine gefühlt hatte. Zuneigung und Wohlbefinden vermisste sie und glaubte in Owen zu finden. Doch der Alkohol machte ihr die Sache zum glück nicht leicht. Gegen Ende hin wurden die Erinnerungen brüchiger. Nur kleine Fetzten fanden sich in ihrem versoffenen Hirn wieder. Sie lag hier am Boden und wollte schlafen, weil sie zu viel getrunken hatte. Owen ließ sie aber nicht und kletterte auf sie drauf. Er begann sie langsam aus zu ziehen und sie sanft zu küssen. Leo wollte das nicht, konnte sich aber nicht wehren, sie war wie gelähmt vom Hochprozentigen. Sie hatte versucht ihn weg zu stoßen, doch Owen sah das mehr als ein Spiel. Leo, die mehr tot als lebendig war, hatte die Kraft nicht ihn davon abzuhalten. Das nächste was sie vor ihrem Geistigen Auge sehen konnte, war ein verschwitzter Körper, der rhythmisch gegen ihr Becken stieß und leichte Schmerzen im Unterlaib. Leo versuchte es wieder ihn von sich zu bekommen, doch das trieb ihn nur weiter an. Nur brabbelnde Laute bekam sie über die Lippen. Owen stöhnte laut und stieß immer schneller zu bis er ausgelaugt über ihr zusammenbrach und sich schließlich von ihr runter rollte.

Das Szenario von gestern Nacht flimmerte wie ein kleiner Film durch ihren Kopf. Sie hatte Daryl wieder betrogen...

Auch wenn sie das gestern nicht wollte, hatte sie ihn betrogen! Und Owen hatte ihre Situation gestern schamlos ausgenutzt. Leo dachte wirklich sie konnte ihm vertrauen, doch das war das widerwärtigste was ein Mann einer Frau antun konnte! Zitternd stand sie auf und sammelte ihre Sachen ein. Dabei überkam sie eine schreckliche Übelkeit. So schnell sie konnte, zog sie sich an, was schwer war, denn ihr Gleichgewichtssinn hatte anscheinend gerade Urlaub. Ohne auch nur zurück zu sehen, verließ sie das Flugzeug. Auf dem Flugplatz, konnte sie sich nicht mehr halten. Würgend brach sie in die Knie und übergab sich. Brennende Flüssigkeit erkämpfte sich ihren Magen und Speiseröhre hoch und verteilte sich auf dem Asphalt. Zitternd versuchte sie ihre Haare zu halten und gleichzeitig ihr Gleichgewicht zu halten. Ein Ding der Unmöglichkeit. Ein Unangenehmer Geruch nach gärendem Alkohol stieg ihr entgegen. Darauf hin musste sie sich gleich noch einmal übergeben, bis nur noch Galle aus ihrem Mund kam. Angeekelt wischte sie sich über den Mund, verließ schleunigst das Flugfeld und stürmte auf ihr Zimmer. Die anderen schliefen anscheinend noch, denn sie traf keinen auf ihrem Weg an. Hastig verbarrikadierte sie sich im Zimmer und schmiss sich ins Bett. Bitterlich begann sie zu weinen. Sie fühlte sich ekelhaft und sie hasste sich in diesem Moment einfach nur mehr. Ihr Körper verkrümmte sich vor Verzweiflung und eine elende Leere ätzte sich in ihr Herz. Wimmernd brach sie in sich zusammen und weinte. So lange bis sie sämtliche Kraft verließ und sie in einen unruhigen Schlaf viel.

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