Kapitel 65 - Wir wünschen einen angenehmen Flug

877 64 14
                                    

Die Luft war gefüllt mit Rauch und es roch grässlich nach verbranntem Fleisch. Zaghaft sah Julia Richtung Halle. Eine dunkle Rauchsäule stieg den Himmel empor. Hoffentlich würde das nicht all zu viele Beißer anlocken. Seufzend sah sie wieder nach vorne und dachte dabei an Leo. Es tat ihr unendlich leid, was ihr passiert war. Die Schuld daran, gab sie sich selbst. Immerhin war das ihre Idee gewesen. Traurig schüttelte sie den Kopf. Für Schuldgefühle hatte sie später auch noch Zeit, nun musste sie sich auf das hier konzentrieren.

Vor ihnen lag der Flughafen. Julia und Leo hatten den Eingang geöffnet um die Beißer raus zu locken. Die große Flügeltüre war noch immer geöffnet, aber von Beißern war keine Sicht mehr. Unschlüssig sah sie zu Rick, der neben Carl hinter einem Wagen Deckung suchte. Er sah auf und deutete der Gruppe, dass sie reingehen würden. Julia sah kurz zu Boden und sammelte sich kurz. Zusammen mit Joey verließ sie ihre Deckung und startete zur Tür. Um sie herum fand man alte, verstaubte Wagen. Sand hatte sich in den kleinen Ecken gesammelt und Pflanzen räkelten sich auf den Straßen. Straßenstaub sammelte sich zu unansehnlichen Häufchen zusammen. Dreck und Müll lagen herum. Alles zerfiel.

Schleichend bewegten sie sich Richtung Eingang. Daryl und Michonne bildeten den Anfang. Julia und Joey folgten danach. Nun befanden sie sich in einer riesigen Eingangshalle. Der Boden bestand aus hellem Marmor. Das Check In war umrandet von dunklem Holz  auch die Restaurant und die kleinen Läden hatten die Holzoptik. Der Flughafen war sehr klein, aber modern. Die Andere Seite war komplett verglast, sodass man auf das Flugfeld sehen konnte. Julia erspähte zwei Flugzeuge die wie rastende Giganten auf der Bahn standen. Links von ihr war eine kleine Mall, rechts ging eine defekte Rolltreppe hoch zu den Gates. Julia sah sich weiter um. Drei Beißer lagen leblos am Boden und getrocknetes Blut fand man hier und da. Koffer lagen in der Gegend herum und auch Gewand. Langsam schlich sie zu einen der Beißer hin und ging in die Hocke. Der Beißer lag am Bauch und das Gesicht war weg gedreht. Vorsichtig stupste sie den Beißer an. Zaghaft begann sich das Viech zu bewegen. Mühevoll drehte er den Kopf. Der Streuner sah furchtbar aus. Komplett abgemagert und eingefallen. Seine Augen sahen eigentlich nur mehr wie Rosinen aus und seine Lippen waren komplett abgefault. Seine Kleider waren ihm viel zu groß...er verhungerte. Julia zog ruhig ihr Messer und beendete das Leben des Beißers. Auch bei den anderen zwei zeigte sie kein erbarmen. Als die Halle gesichert war, teilten sie sich auf. Joey, Julia, Glenn und Maggie übernahmen die Mall und die Restaurants, also die linke Seite, der Rest übernahm die rechte Seite. Schleichend wanderten sie de breiten Gang entlang. Links und rechts fanden sie verschiedene Geschäfte. Darunter auch eine Trafik, was Leo unglaublich freuen wird. Bei jedem war ein dichtes Metallgitter runter gelassen worden. Zwischen den Lücken sah man, dass niemand dort sein konnte. Die Kleiderständer standen alle samt unbeschädigt und schön aufgeteilt in den Geschäften. Auch die Restaurants sahen verlassen, aber nicht beschädigt aus. Hatten sie wirklich einmal Glück? Das nächste Geschäft welches sie fanden, war eine gefüllte Apotheke. Sprachlos drehte sie sich zu ihren Begleitern um. Auch ihre Augen leuchteten.

„Wie kann das nur sein?“ hauchte sie mit einem breiten Grinsen.

Joey lächelte sie an.

„Der Flughafen muss dicht gemacht worden sein, erst dann haben sie die Beißer hier rein gelassen. Nun ja und wer ist schon so dumm und stellte sich hunderten Beißern um an ein paar Medikamente zu kommen.“ Neckte er sie.

„Das ist ein Wunder!“ lachte Maggie und drehte sich um ihre eigene Achse.

„Wir habe dafür auch einen ordentlichen Preis gezahlt. Vor allem Leo.“ Hauchte Glenn Monoton. Am Ende vom Gang befand sich ein McDonalds , das einzige Restaurant welches offen war. Es war typisch für eine Burger Kette eingerichtet. Julia näherte sich noch etwas und schlug mit ihrem Messer gegen eine Metalltafel, auf der Werbung für Pauschalreisen gezeigt wurde. Durch den Lärm sollten Beißer heraus gelockt werden. Es funktionierte. Zwei Beißer torkelten in ihre Richtung. Energisch zog Julia ihr Messer und wartete bis sie näher kamen. Die Überraschung war groß als beide Beißer einfach der länge nach hinfielen und liegen blieben. Julia sank ihr Messer, hob es aber sofort wieder. Verdattert sah sie zu Joey und richtete sich wieder etwas auf.

The Walking Dead... etwas andersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt