Kapitel 22 - Getrennte Wege, eine Geschichte

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Ihr Schlaf war mehr als unruhig. Julia könnte schwören sie hatte überhaupt keinen Schlaf bekommen. Viel zu sehr hatte sie der Gedanke beschäftigt, was mit Leo war. Nicht nur, dass der Rücksitz des alten Renaults ungemütlich war, das Fauchen und Glucksen der Beißer, machte es ihr auch schwer einen ruhigen Schlaf zu finden. Simba allerdings schnarchte regelmäßig auf dem Beifahrersitz. Rick, Michonne und Carl schliefen in einen der anderen Wagen. Als sie vom Gefängnis flüchteten, fanden sie eine kleine Kolonne von Autos auf einer abgelegenen Straße. Für diese Nacht wurde es ihr Lager. Ein unangenehmer Geruch beleidigte ihre Nase. Zusammengefasst; ein beschissener Ort um Schlaf zu finden.

Als die Nacht anfing heller zu werden, freute sie sich direkt, endlich hier raus zu können. Als die ersten Sonnenstrahlen kamen, entschied sie sich dafür die anderen aufzusuchen um Weiter zu reisen.

Unausgeschlafen, rappelte sie sich auf, dabei knackten ihre Knochen und ihr verspannter Rücken, meldete sich mit Schmerzen. Der drang ein paar Tränen frei zu lassen, war groß, doch mit einem kräftigen Schiefer, konnte sie die Wasserperlen zurück drängen. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt um loszuheulen, sie musste Leo finden!

Vorsichtig klopfte sie an das Fenster von Rick, panisch richtete er sich hoch und sah entgeistert in alle Richtungen. Auch er hatte anscheinend nicht gut geschlafen. Dunkel Augenringe ließen seine Augen fahl wirken und seine Haut war blass und sah schlaff aus. Michonne und Carl wachten kurz danach auf und sahen sie mit müden Augen an.

„Wir sollten weiter gehen.“ vermittelte Julia und machte sich daran, die wenigen Sachen zu packen, die sie hatte.

Ihr Magen knurrte, sie hatte großen Hunger und Durst. Aber sie hatten nichts an Vorräten, kein Wasser oder etwas zu essen, sie hatten nichts.

Als hätte Rick ihre Gedanken gehört, sagte er:

„Wir brauchen Nahrung und Wasser, das ist das erste was wir suchen müssen.“ Dabei stieg er aus dem Auto und streckte sich.

Immer wieder sahen sie sich suchend um, aber von Beißern war derzeit noch nichts zu sehen. Gut so, aber trotzdem sollten sie so schnell wie möglich von hier weg!

Gesagt, getan. Zu viert, Simba eingeschlossen, machten sie sich auf den Weg, der Straße entlang. Die Gegend hier, kannte sie nicht, es war ihr aber auch ziemlich egal, wo sie waren, Hauptsache sie würde Leo finden. Doch bei der Hitze, ohne Versorgung, würde das ein sehr Schwerer Kampf werden. Außerdem wusste sie nicht, wo dieser Weg sie hinführte, vielleicht gingen sie in die komplett entgegengesetzte Richtung wie Leo? Doch das hoffte sie erstmal nicht.

Stundenlang folgten sie diesen Weg, wirklich reden, taten sie nicht. Jeder schwieg in sich hinein und Julia wollte gar nicht wissen, an was die anderen dachten. An ihren Gesichtern konnte sie erkennen, jedenfalls nichts Gutes. Ab und zu kamen ihnen Beißer entgegen, doch diese versuchten sie zu umlaufen, unnötige Energieverschwendung musste nicht sein.

Irgendwann veränderte sich die Umgebung und Häuser blitzten durch das Grün der Wälder.

„Da.“ machte Michonne und deutete auf diese. Rick blieb stehen und begutachtete die Situation.

„Am besten wir teilen uns auf. Michonne und Julia, ihr geht zusammen die ersten Häuser durch und Carl und ich werden am anderen Ende anfangen.“ kommandierte er und deutete dementsprechend auf die verlassenen Gebäude.

„Ist gut.“ murmelte Julia und machte sich zusammen mit Michonne auf den Weg zu den ersten Häusern. Simba folgte ihr brav.

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