Kapitel 50 - Frühlingsgefühle

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Der Winter zog vorüber, Leo und ihre Gruppe hatten sich über die Kalte Zeit in einer Lagerhalle verschanzt. Erst als der frühe Frost und die bitterste Kälte vorüber gingen, verließen sie ihren Unterschlupf und zogen Weiter. In der Zeit waren allerdings nicht die Beißer ihr Problem. Die Kälte machte einigen zu schaffen. Mit der Zeit verheilten auch die Narben und die Trauer verblasste allmählich. Daryl ging jeden Tag jagen und andere suchten Brennbares. Die meiste Zeit schliefen sie, Leo kam sich vor wie ein Bär, der Winterschlaf hielt. Es war eine lange, dunkle Zeit, voller Kälte. Doch der Frühling kam und sie zogen weiter Richtung Texas. Als sie in Louisiana waren fuhren sie durch ein Nationalgebiet, Big Lake. Dichte, verträumte Wälder ergriffen das Land. Alles fing an zu blühen und auch bei ihnen blühte das Leben auf. Die warmen Tage erfüllten sie mit Hoffnung und die Gemüter stiegen wieder. Der rotbraune Staub auf der Big Lake Road wirbelte unter den massigen Rädern der Jeeps auf und hinterließ eine stickige hellbraune Wolke. Links und Rechts begleitete sie der Wald.

Leo war am Steuer und bugsierte den Wagen schnell über den Schotter. Daryl saß neben ihr und redete über belanglose Dinge. Hin und wieder griff er zu ihr rüber um ihre Han dazu halten. Wenn das geschah umspielte immer ein zartes Lächeln ihre vollen Lippen.

Irgendwann lichtete sich der Wald, Leo fuhr etwas langsamer und sah sich neugierig durch die Fenster um. Es war eine riesige Lichtung, an der sich etwas Interessantes befand. Langsam ließ sie den Wagen ausrollen und blieb dann komplett stehen.

„Was ist das?“ fragte Daryl.

Leo sah sich ein weiteres Mal um und antwortete:

„Unser neues Camp, für ein paar Tage zumindest.“

Dafür kassierte sie einen verwunderten Blick von ihrem Freund. Ohne darauf einzugehen  stieg sie aus und atmete die frische Frühlingsluft ein. Die anderen Wagen sind auch stehen geblieben. Rick ging um das Auto und steuerte sie an.

„Was haltest du davon?“ fragte Leo und breitete demonstrativ die Arme aus. Rick stemmte seine Hände gegen seine schmale Hüfte. Wenn Leo ihn jetzt so betrachtete fiel ihr auf wie haarig er eigentlich geworden ist. Seine dunklen Haare sind länger geworden und lagen in leichten Wellen. Sein kantiges Gesicht wurde von einem ordentlichen Vollbart abgerundet, in denen sich schon ein paar graue Härchen finden konnten.

„Es hat Potential.“ Murmelte er in seinen Bart.

„Mir gefällt es hier.“ Sprach Carl.

Leo sah zu den kleinen Hütten. Es wirkte wie eine winzige Siedlung, aber vermutlich waren das einst kleine Ferienhütten. Sie könnten ein Alarmsystem aufbauen und um das Kamp ziehen, ein Lagerfeuer machen und Wasser vom See holen. Daryl konnte Jagen und sie konnten Vorräte sammeln. Zart lächelte sie Carl an.

„Mir gefällt es hier auch.“ In Gedanken fügte sie noch hinzu: Hershal und Beth wurde das auch hier gefallen.

Als die anderen zu ihnen kamen, sprach Rick:

„Also gut, wir bleiben hier erstmal, wir bilden Gruppen und durchsuchen das Gelände und die Häuser, danach treffen wir uns wieder hier.“

Owen kam mit entgeisterter Miene zu ihm.

„Rick, wir sollten weiter fahren. Die hälfte haben wir geschafft. Dort sind wir sicher, hier nicht.“ murmelte er fast flehend. Die zwei ehemaligen Torchwood Mitglieder hatten zuvor nie richtigen Kontakt mit der Außenwelt. Leo und die Gruppe kannten das Leben auf der Straße, Gwen und Owen nicht. Beruhigend legte Rick seine Hand auf Owens Schulter.

„Wir brauchen eine Pause und wer weiß wie es dort wirklich aussieht. Es könnte auch alles überrannt sein. Meine Leute brauchen eine Pause und du auch. Wir haben kaum Vorräte geschweige dem Wasser. Es ist nur für zwei bis drei Nächte, dann geht es weiter.“ redete Rick auf ihn ein. Wiederwillig nickte Owen und verzog sich. Somit widmete sich Rick wieder Leo.

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