What is the distance between a bullet and a gun
God are you listning
Or have you just given up
We need forgiveness
We all need a lot of love....
We need some hope
We need it now
A little faith man help me out
I'll learn to pray
But it's too late now- Bon Jovi
Der Wald war ruhig. Nur seine raschelnden Schritte waren zuhören. Kein Vogel sang ein Lied, kein Insekt zirpte im Wind... nichts und niemand war hier. Nicht einmal mehr einen Beißer kam Daryl über den Weg.
Es war überraschend warm und die Sonne schien durch das dichte Blätterdach, welches sich schon in den warmen Herbstfarben zeigte. Vor ihm stand wieder eines dieser Schilder, die nach Terminus deuteten, doch dieses Mal war keine Schrift darauf zu sehen. Daryl blieb stehen und sah sich um. Er fand keine Spuren mehr von der Gruppe. Waren sie auch alle gestorben? War er zu spät? Suchend sah er sich um, aber es war nichts zu finden. Ein erdrückendes Gefühl der Einsamkeit überkam ihn und seine Kraft schwand einfach. Trotzdem ging er weiter und blieb nicht stehen. Der Wald schien unendlich weit zu sein, nachdem er fast den ganzen Tag gelaufen war, erreichte er einen Bahnübergang. Eine breite, asphaltierte Straße kreuzte die Schienen und verlor sich dann wieder im Wald. Mitten auf dieser Kreuzung blieb er stehen und drehte sich einmal um seine eigene Achse. Das nasse Laub klebte auf dem Asphalt, matschige Hufabdrücke von einem Hirsch führten über die Straße, es war ungewöhnlich ruhig. Nicht einmal mehr der Wind wehte. Ihm wurde bewusst, er war alleine. Es gab niemanden mehr der da war, den er suchen könnte. Daryl hatte alles verloren, er war alleine. Sein Bruder war tot, Leonie, die anderen... alle waren weg. Wo sollte er nun hin? Was sollte er nun tun?
Langsam sank er auf die Knie und setzte sich auf den kalten Asphalt. Die Müdigkeit und die Trauer zogen ihn in einen tiefen Abgrund aus dem er nicht mehr heraus kam. Sein Körper fühlte sich schwach und ausgelaugt. Verzweifelt sank er den Kopf und die Tränen nahmen seinen Lauf.
„Da ist dieser Dreckskerl!“ zischte Lennard wiederholt.
„Beruhig dich! Sei leise!“ mahnte Jo und sah ihn wütend an. Lara hörte nur halb zu, sie war gefesselt von dem Anblick des Mannes. Er sah so traurig aus und verlassen. Tiefstes Mitleid tat sich in ihr auf. Alles in ihr schrie sie solle zu ihm gehen, aber ihr Verstand hielt sie zurück. Der Fremde hatte sie noch nicht bemerkt, oder er hatte es, regte sich aber nicht. Jo gab jeden Anweisungen, sie würden ihn umzingeln und ihn dann Angreifen. Was sie selbst nicht ganz verstand, er war alleine, sie eine ganze Gruppe, er hatte keine Chance gegen sie an zu kommen. Erst nach diesem Gedankengang kam es ihr; Jo wollte ihn langsam und qualvoll sterben lassen. Er sollte sich wie ein Reh, umringt von einem hungrigen Wolfsrudel fühlen. Jo wollte die Angsterfüllte Luft riechen und sein Leid auskosten. So weit kannte Lara diese Gruppe schon. Innerlich rang sie mit sich selbst, so etwas konnte sie nicht tun. Lara konnte es IHM nicht antun.
„Lara, was ist, los!“ schmiss Jo sie aus ihren Gedanken und schubste sie in eine Richtung. Sie stolperte leicht und blieb unschlüssig stehen. Ihr Inneres weigerte sich gegen diesen Plan, aber sie versuchte es zu unterdrücken. Langsam atmete sie einmal tief ein und aus, dann machte sie daran Jo’s grausamen Plan in die Tat um zu setzten.
Ihr Weg führte fast gerade aus, während die anderen sich aufteilten. Lara würde sich von hinten an ihn anschleichen und als erstes zuschlagen. Leise näherte sie sich ihm bis zum Waldrand und ging in die Hocke. Ruhig wartete sie ab, bis Jo ihr von der anderen Seite ein Zeichen gab. Nach einer Weile hörte sie das Signal. Jo simulierte ein Vogelgezwitscher. Ihr Herz klopfte härter und ihr wurde ganz kalt. In ihrer Hand hielt sie ihre Waffe entsichert und bereit zu töten. Geschmeidig stand sie auf, ohne dabei ein Geräusch zu verursachen und verließ den Wald. Immer und immer wieder redete sie sich ein, sie müsse cool bleiben, nichts anmerken lassen. Es fiel ihr aber sehr schwer. Lara war nun auf der Straße und kam dem Fremden immer näher, er rührte sich noch immer nicht. Mit zitternden Händen hob sie die Waffe an und zielte auf ihn.
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The Walking Dead... etwas anders
FanfictionEine heimische Kleinstadt nahe Montgomery steht unter dem Schutz von der Polizistin Leonie Kensington. Sie und ihre Kollegen sorgen für Recht und Ordnung. Doch als in Montgomery plötzlich eine verherende Krankheit ausbricht, war es vorbei mit der Ru...