Kapitel 29 - Lara

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Sie war auf einer verlassenen Landstraße. Wohin sie ging wusste sie noch immer nicht, es war ihr auch egal. In der letzten Zeit hatte sie sehr vieles gelernt auch über diese Beißer, wie sie sie gerne nannte. Immer wieder wurde sie gebissen, aber ihre Wunden heilten überraschend schnell. Auch wurde ihr bewusst, dass sich die Welt komplett verändert hatte. Keine Menschenseele ist ihr bis jetzt begegnet. Es war gut so, sie wollte auch niemanden sehen. Oder doch? In ihrer Erinnerung fand sie nichts. Sie wusste nicht wie es war, oder ist mit einem Menschen zu reden. Doch hegte sie ein schweres, vermissendes Gefühl in sich, welches sie sich nicht erklären konnte. Egal, damit wollte sie sich nicht auseinandersetzen. Ihre Erinnerungen waren verschwunden, sie war jetzt eine neue Person und damit musste sie umgehen.

Also wanderte sie diese Landstraße entlang, in der Hoffnung einen Ort zu finden, an dem sie bleiben konnte. Die Einsamkeit, wurde ihr Freund.

Kaum zu Ende gedacht, lachte das Schicksal schon über sie:

„Stehen bleiben Püppchen!“

Dieses Wort...Püppchen... Etwas regte sich in ihr. Wie befohlen blieb sie stehen.

„Umdrehen!“ befahl man ihr, das tat sie auch. Fünf Männer standen hinter ihr. Alle sahen aus als hätte man sie aus einem Hardrock Café geklaut und hier ausgestellt. Fehlten nur noch die Harleys.

„Wie heißt du kleines?“ fragte der älteste mit rauer Stimme. Sie wollte alles andere als Ärger, darum musste sie sich etwas überlegen. Zuvor war sie nie auf den Gedanken gekommen sich selbst einen Namen zu geben, warum auch? Kurz überlegte sie Leonie, doch der Gedanke an den suchenden Mann, der diese Leonie vielleicht doch nicht gefunden hatte, machte ihr ein schlechtes Gewissen.

„Ich bin Lara.“ antwortete sie kühl und knapp.

„Schön dich kennen zu lernen Lara, ich in Jo und das sind meine Jungs. Bist du alleine?“ fragte er sanft, aber sie traute ihn nicht ganz.

„Ja, ganz alleine, schon die ganze Zeit.“ schilderte sie. Jo nickte anerkennend.

„Für eine Frau eine beachtliche Leistung. Man braucht ein Rudel um in dieser Welt zu überleben.“ sagte er.

„Für eine Frau wie mich, sind Männer wie ihr eine Behinderung.“ schnaufte sie und wollte gehen, war nur leider doch nicht so einfach wie sie sich das vorstellte.

„Warte!“ schrie Jo und kam ihr nach.

„Das sollte keine Beleidigung sein, aber um hier überleben zu wollen, braucht man jemanden, der auf einen Aufpasst und umgekehrt.“ murmelte er in seiner rauchigen Stimme.

„Ist das so?“ fragte sie schnippisch.

Ergebend hob er die Hände und ging ein paar Schritte rückwärts.

„Ich wollte dich eigentlich fragen, ob du mit uns ziehen willst, aber wenn du glaubst du schaffst das alleine, bitte.“ somit drehte er sich um und ging zu seinen Leuten zurück.

Lara die bis jetzt noch immer nicht wusste dass sie damals Leonie hieß, musste eine Entscheidung treffen. Eine Gruppe würde sie nur behindern. Es wäre zu auffällig. Man brauch mehr Nahrung, Wasser und mehr Platz, andererseits hatte sie doch schon mal eine Positive Erfahrung machen dürfen?

Moment! Hatte sie das? Als sie genauer nachdachte, verschwand das Bild wieder. Wie als würde man aufwachen und der schöne Traum immer mehr in die Unwirklichkeit verebben. Lara wusste es nicht mehr.

„Warte!“ rief sie aus Reflex und rannte ihnen nach. Jo drehte sich zu ihr um und lächelte.

„Ich bin dabei.“ flüsterte sie und schloss sich der Gruppe an.

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