Kapitel 32 - Rede mit mir

1.4K 75 13
                                    

„Leonie?“

„Leonie?“

„Leo!?“

„Lara?“

Sie sah hoch. Daryl blickte sie verwundert an.

„Hm?“ machte sie.

„Ist alles in Ordnung?“ fragte der Jäger besorgt.

„Ja, ja, alles Bestens...“ hauchte  sie. Daryl blieb stehen und stellte sich dicht vor sie hin. Unsicher tapste sie ein paar Schritte zurück um mehr Abstand zwischen ihnen zu bringen.

„Was ist passiert? Was ist das letzte woran du dich erinnern kannst?“ fragte Daryl mit seiner rauen Stimme.

„Keine Ahnung...“ raunzte sie und wollte weiter gehen, im Moment wollte sie nicht darüber sprechen. Doch Daryl packte sie grob am Arm und zog sie wieder vor sich.

„Bitte.“ Es klang mehr wie ein Befehl als eine Bitte. Lara seufzte und windete sich aus seinem Griff.

„Ich bin im Dreck gelegen. Als ich aufwachte hatte ich große Schmerzen und mir war kalt. Ich lag in irgendeiner Schlucht, ein klarer Fluss war neben mir und da war ein Mann, besser gesagt ein Beißer, aber das wusste ich zu dem Zeitpunkt nicht. Er hat mich gebissen und ich bin so schnell wie möglich abgehauen. Ich lief bis ich nicht mehr konnte und noch weiter...bis ich in eine Stadt kam. Ich rüstete mich aus und traf auf diese Gruppe. Ich war alleine, ich musste mich anschließen... Die ganze Zeit ging es um dich, dass wir dich finden müssen und töten. Wir sind deiner Spur gefolgt bis wir dich gefunden haben und...ja...“ ließ sie den Satz ausklingen.

„Was weißt du sonst noch?“ hakte er nach.

„Nichts...ich wusste nicht einmal meinen Namen.“ Antwortete sie traurig. Daryl kam wieder auf sie zu und legte beide Hände auf ihre Schultern.

„Dein Name ist Leonie, du bist vor langer Zeit mit deiner Freundin Julia und ihrem Hund Simba zu uns im Camp. Wir wurden überlaufen und ihr zwei habt uns geholfen. Du hast mir von deiner Krankheit erzählt, und wir sind zur Apotheke gefahren. Mit unserer Gruppe, Rick, Dale, Carol, Glenn... allen, sind wir zum CDC gefahren und wir zwei haben uns mit Whisky betrunken. Das CDC ist explodiert und du bist quer durch den Raum geflogen, ich hab dich raus getragen. Dann sind wir zu Hershels Farm gekommen weil Julia angeschossen wurde, Sophia, das kleine Mädchen verschwand und wir haben sie als Beißer in der Scheune gefunden...erinnerst du dich an gar nichts mehr?“ er wurde sehr laut, aber nicht wütend, eher Verzweiflung war darin zu hören.

„Nein, an gar nichts...“ murmelte sie enttäuscht. Also Leonie, ihr Name war Leonie, das sollte sie sich endlich einprägen. Sie glaubte ihm, warum sollte er sie auch belügen, was würde ihm das bringen?

„Es tut mir Leid...“  fügte sie leise hinzu.

Sie konnte sich an rein gar nichts erinnern, nicht einmal an Julia... Daryl war am Boden zerstört. Traurig ließ er sie los und ging einfach weiter. Es fiel ihm schwer in ihrer Nähe zu sein ohne das mit ihr zu tun, was er nun mal gerne tun würde... sie lieben. Es blieb ihn einfach nichts anderes übrig, es gab nichts was er anderes tun konnte, er musste wieder eiskalt werden, sonst würde ihn das zerstören. Schnellen Schrittes ging er weiter ohne zurück zu sehn ob Leo ihn folgte. Sein Blick ging nach oben. Es wurde dunkel, sie mussten einen Platz finden zum übernachten.

Dieses Mal hatten sie sogar Glück. Leo und er kamen an eine abgelegene Fabrik die an den Schienen lag. Er blieb stehen und sah sich kurz um. Es sah ruhig aus. Leonie stellte sich neben ihn und sah sich ebenfalls um. Er blickte zu ihr, aber sie sah nicht zu ihm.

The Walking Dead... etwas andersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt