Kapitel 48 - Victims

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Der Tod. Manchmal wird er beehrt, manchmal bekämpft, doch meistens gefürchtet. Obwohl er das natürlichste ist. Jeder stirbt einmal, doch bekämpfen die Menschen ihn bis zum bitteren Ende. Nicht der Tod ist schmerzhaft, das Leben ist es. Wir schreiben unterschiedliche Leben, viele Schicksale kreuzen sich, manche führen eine Zeitlang in die Selbe Richtung, bis sie sich trennen und andere Leben finden zusammen und trennen sich erst wenn das Leben zu ende geht. Die Größte aller Fragen; was kommt danach, kann niemand beantworten. Werden wir zu Geistern? Kommen Wir in den Himmel, oder in die Hölle? Oder wartet die einsame Dunkelheit auf einen?

Leonie würde es noch nicht erfahren...

Keuchend wachte Leo auf. Das erste was sie vernahm, waren unglaublich Schmerzen und Angst. Der Staub in ihrer Lunge, ließ sie nicht atmen. Unwillkürlich begann sie zu röcheln und zu husten. Ihr Mund war staubrocken und ihre Augen gereizt. Zu ihrer Überraschung, war sie nicht in vollkommender Dunkelheit.  Über ihr hatte sich ein Hohlraum gebildet. Durch die Ritzen fiel ein flackerndes Licht. Irgendwo dahinter zischte etwas. Als wären die Stromleitungen rausgerissen. Langsam versuchte sie sich zu bewegen, doch sie konnte es nicht. Eine Betonplatte lag auf ihrem Unterleib und zerquetschte sie nach und nach. Zitternd versuchte sie die Platte von ihr runter zu schieben. Es gelang ihr nicht. Schwer atmend sah sie um sich, doch sie war alleine. Dort wo Julia lag, war nur noch ein gigantischer Betonbrocken. Verzweifelt musste sie feststellen, sie war lebendig begraben und sie war alleine. Die Wut und die Angst steuerten sie. Tränen schossen ihr in die Augen und ihr wurde ganz heiß. Noch einmal stemmte sie sich gegen die Platte. Ihre Knochen fühlten sich zermahlen an und ihr Fleisch wie Pudding. Gellend schrie sie auf und fokussierte ihre Kraft nur auf diese Platte. Das Adrenalin schenkte ihr genug Kraft um unter der Platte hinaus zu schlüpfen. Völlig erschöpft blieb sie liegen und musterte ihren Unterleib. Unter dem Bauchnabel hatten sich blaue Flecken gebildet und ihre Beine fühlten sich taub an. Außerdem hatte ihr Becken wohl etwas abbekommen. Noch einmal sah sie sich um. Der ehemalige Metalltisch war eingeknickt und bildete so eine Art Zelt. Ein Stahlträger lag über ihr und stütze den Schutt darüber. Viele Kabel und Metallstangen blitzten ihr entgegen. Durch die Ritzen konnte sie nach außen sehen. Dahinter verbarg sich wieder ein Hohlraum, viel größer als der in dem sie jetzt war. Wenn sie es richtig erkannte, war die Decke über dem Labor zusammengebrochen und lag nun auf ihr. Die frage tauchte nun auf, wie sollte sie hier raus kommen, geschweigendem die Anderen finden, ohne dass hier alles zusammenbrach.

„Leo!“

Perplex stieß sie zurück. Das war...

„Julia!“ schrie sie erfreut, „Geht es dir gut?!“

„Ja, mir ist nichts passiert, außer ein paar Schrammen, wo bist du? Geht es dir gut?“ fragte sie weiter.

„Ging mir nie besser.“ maulte sie sarkastisch und versuchte sich schmerzhaft in diesem Raum zu bewegen. Julia lebte und das machte ihr Mut zum Kämpfen. Die Überwindung, die Schmerzen zu unterdrücken, war hoch, fast unmöglich, trotzdem schaffte sie es sich in die Richtung zu schleppen, wo sie Julia vermutete.

„Ich bin hier!“ rief Leo.

„Warte ich hole dich!“

Über ihr öffnete sich ein Loch. Julia schob eine Platte Beiseite und sah erleichtert zu ihr runter. Erschöpft stemmte sie ihre Hände gegen ihre Knie und sah auf Leo herab.

„Schon dich zu sehen.“ Murmelte sie erleichtert.

„Ein paar Schrammen?“ feixte Leo und deutete auf Julias Gesicht. „Du schaust richtig scheiße aus!“ Die rechte Seite wurde durchzogen von einem langen Schnitt, der von ihrer Augenbraue, über die Wange, bis zu ihrem Halsansatz reichte. Außerdem bildete sich eine blaue Beule auf der linken Seite ihrer Stirn.

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