Kapitel 53 - Entzug

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Und Täglich grüßt das Murmeltier...dachte sich Leo als sie diesen Morgen aufwachte. Wie immer nahm sie ihre Tabletten, ging mit Julia frühstücken und verzog sich dann wieder in ihr Zimmer. Später würde es eine Gruppensitzung geben, die durfte sie auf keinen Fall verpassen. Darum sah sie immer wieder zur Uhr um ja nicht zu spät zu kommen. Als es dann endlich so weit war, sprang sie aus dem Bett und eilte die Flure entlang. In Raum B120 warteten schon alle auf den Anfang. Brav setzte sie sich neben Julia hin, sie ist zu einer guten Freundin hier drinnen geworden. Als Dr. Hales kam begann die Sitzung, jeder erzählte etwas aus seinem Leben und was vor der Nervenklinik war, der Doktor sprach auch ein paar Worte und schon war es wieder vorbei. Also ging Leo wieder zurück in ihr Zimmer. Am Weg dorthin ließ sie sich Zeit und musterte alles ganz genau. Der weiß-blaue Gang war sehr lang und an jeder Seite waren Türen. Dieses Mal war kein Patient am Gang, was seltsam war. Normalerweise spielte Max immer am Gang mit seinen Murmeln. Lucas ist schon oft deswegen gestürzt. Er wurde dann Richtig sauer, Leo lachte sich stattdessen immer schlapp. Lucas war kein Freund von ihr, er war ein Idiot.

Die Tür neben ihr ging schlagartig auf. Eine Hand schnellte heraus und zog sie in das Zimmer. Leo war so perplex, dass sie nicht einmal schreien konnte.  Auch als sie den Schreck überwunden hatte, konnte sie nicht auf sich aufmerksam machen, ihr wurde der Mund zu gehalten.

„Leo, ich bin es.“ Hauchte man ihr ins Ohr. Es war eine Männliche Stimme. Irgendwoher kannte Leo sie, aber ihr viel nichts Konkretes ein. Die Hand verschwand von ihrem Mund und sie wurde an den Schultern gepackt und herum gedreht. Vor ihr stand ein Mann, er sah zerzaust aus und seine längeren dunklen Haare fielen ihn ins Gesicht. Ihr Herz begann schneller zu schlagen, aber sie konnte nicht nachvollziehen warum. Etwas neben der Spur stand sie da und starrte ihn aus leeren Augen an.

„Leonie, ich bin es, Daryl.“ Sprach er zu ihr.

„Daryl...“ wiederholte sie leise und dachte nach. Ihr Mann war doch tot? Was machte er dann hier? Wie konnte das sein? War er das überhaupt? Und warum zum Tefufel blieb sie so ruhig?! Verwirrt strich sie sich durch das Haar.

„Leo, erkennst du mich nicht?“ redete er panisch auf sie ein. Es war etwas da, doch es war zu weit weg um es zu greifen.

„Ähm...“ machte sie und sah sich um. Innerlich war sie wie leer gefegt.

„Okay...“ machte er und führte sie zum Bett. Leo ließ sich führen und setzte sich brav hin. Dieser Daryl setzte sich gegenüber von ihr hin und begann zu reden:

„Wir sind eine Gruppe; du, ich, Julia, Rick, Carl, Michonne Maggie...wir haben da draußen überlebt, gegen die Beißer gekämpft. Wir haben ein Camp bei dem Big Lake See du und Julia seid vor drei Tagen verschwunden. Wir habe euch gesucht.“

Leo sah in emotionslos an.

„Quatsch, Beißer gibt es nicht, sie aus dem Fenster.“ Sagte sie und nickte Richtung Fenster.

„Das ist Fassade! Kannst du dich an Woodbury erinnern? Genau so! Nur hier verpassen sie den Menschen eine Gehirnwäsche.“ Erklärte er erregt.

Leo zog unbeeindruckt die Augenbraun in die Höhe. So ein Blödsinn. Daryl merkte recht schnell, das es keinen Sinn hatte. Doch anstatt dass er es einfach dabei beließ, kam er ihr entgegen, drückte sie auf das Bett und küsste sie. Leo war überrascht und geschockt zu gleich. Doch der Kuss war wie eine wohltuende Salbe auf ihren Wunden. Seine Lippen waren sanft und weich. Darum gab sie sich hin und führte eine Hand hinter seinen Nacken um ihn näher zu sich zu ziehen. Ein Kribbeln durchströmte ihren Körper genau so wie damals, als sie sich im Wald liebten. Leo stockte und drückte ihn von sich. Was war das gerade? Leo richtete sich wieder auf und sah Daryl in die Augen.

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