Kapitel 26 - Der Schlüssel

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Schritt für Schritt näherte er sich ihr. Noch immer reagierte sie nicht. Fahl schaukelte sie hin und her, als würde sie mit dem Gleichgewicht kämpfen.

„Es tut mir leid." hauchte er und setzte zum Angriff an.

„Daryl." krächzte Leos Stimme und sie drehte sich um. In dem Moment brach sie zusammen.

Daryl ließ sofort das Messer fallen und schnellte nach vorne. Gerade so konnte er sie noch auffangen.

„Hershel!!" schrie er fast gleichzeitig und hob Leo auf seinen Arm. Sie war kalt, eiskalt und ihre Haut war trocken. Ihre blauen Augen suchten etwas, was es nicht zu finden gab bis sie auf seine Trafen.

„Ich bin so durstig..." hauchte sie.

In selben Moment kam die Gruppe herein. Vorsichtig bugsierte er Leo auf das Bett und machte dem Tierarzt platz.

„Leo, hörst du mich?" redete der alte Mann auf sie ein.

„Ja, ich hab Durst..." hauchte sie.

„Okay gut, Maggie Schatz, holst du bitte etwas Wasser." bat der alte Mann seine Tochter. Sie nickte hastig und verließ das Zimmer.

Daryl platzierte sich hinter dem Arzt und begutachtete jeden Handgriff den er Tat. Leo lag erschöpft am Bett und sah in die Gesichter der Leute und regte sich sonst kaum.

Behutsam legte Hershel eine Hand auf ihre Stirn. Mit Argusaugen sah er zu und war überrascht über Hershels Reaktion.

„Das hab ich noch nie gesehen..." murmelte er resigniert.

„Was, was ist?" wollte Rick wissen.

„Sie hat immer noch kein Fieber, aber dafür ist sie eiskalt, ich brauche ein paar Decken."

Kurz danach kam Maggie wieder mit einer Flasche Wasser. Leo setzte sich ruckartig auf und nahm sie ihr hastig ab. Gierig trank sie und stoppte nicht.

„Langsam, langsam!" mahnte Hershel, aber die Blondine hörte nicht und soff die ganze Flasche aus. Achtlos warf sie sie auf die Seite und rutschte zur Bettkante, wo sie die Beine runter baumeln ließ.

„Ich brauch etwas frische Luft." hauchte sie und sah auf.

„Leonie, wie geht es dir?" fragte Rick, man hörte es ihn an, dass er komplett überfordert war mit dieser Situation.

Müde hob Leo den Kopf an und sah ihn, dann Daryl und dann wieder Rick an.

„Gut, ich hab etwas Hunger und mir ist etwas kalt, aber sonst..." sie zuckte mit den Schultern. „Gut."

„Wie ist das möglich?" hauchte Daryl und suchte die Antwort in den Augen von den Anderen.

Keiner antwortete ihn.

„Leonie, ich werde mir jetzt deinen Biss ansehen, danach kannst du etwas aufstehen, aber übernimm dich bitte nicht." schlug Hershel vor.

„Ich halte das für keine gute Idee." murmelte Rick und stemmte seine Hände gegen die Hüfte.

„Mach dir keine Sorgen, ich pass auf sie auf." beruhigte Daryl und Rick akzeptierte.

Leo nickte und drehte sich zu dem Arzt, damit er leichter an ihre Wunde kam. Behutsam wickelte Hershel Leonie aus den Verband. Es roch unangenehm nach altem Blut, denn der Verband war komplett vollgesaugt. Schicht für Schicht wurde sie aus dem Verband gepellt. Bis er ab war. Doch das was sich darunter befand, war schockierend.

Dort wo gestern noch eine riesige offene Bisswunde war, war heute nur noch ein blauer Fleck zu sehen, ein Bluterguss.

Leo sah ihn die ganze Zeit an erst als er geschockt in ihre Augen sah, blickte sie auf ihre Wunde, die nicht mehr da war.

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