Kapitel 52 - Andere Welt

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Mit dröhnenden Kopfschmerzen wachte sie auf. Langsam öffnete sie die Augen doch blanker Schmerz zwang sie wieder sie zu schließen. Stöhnend drehte sie sich auf die Seite und vergrub ihr Gesicht in das Kopfkissen. Was war nur geschehen? Warum hatte sie so Kopfschmerzen? Hatten sie gestern am Lagerfeuer etwas getrunken? Ein unbekannter Geruch kam ihr entgegen. Es roch steril, als wäre sie beim Arzt. Das war seltsam. Sorge um ihre Freundin kam in ihr auf, aber warum? Sie lag doch sicher bei Joey in der Hütte? Wimmernd griff sie an ihren Kopf, doch anstatt dass sie ihr zerzaustes Haar fühlte, spürte sie Stoff, so etwas wie ein Verband. Hatte sie etwas an den Kopf bekommen? Wieder versuchte sie die Augen zu öffnen, dieses Mal gelang es ihr, ohne all zu großen Schmerzen. Doch das Licht welches ihr entgegen schien blendete sie unangenehm. Langsam gewöhnten sich ihre Augen an das Licht und sie erkannte ein helles Zimmer. Erst jetzt kamen ihre Erinnerungen zurück. Panisch setzte sie sich mit einem Ruck auf, ihr Kopf dankte es ihr mit unerträglichen Schmerzen. Leo lag in einem Bett, es ähnelte einem Krankenhausbett. Das Zimmer allerdings sah mehr aus wie in einem Altersheim, nicht so steril. Zwar gab es Medizinische Geräte, die alle ausgeschalten waren, doch auch helle Holzmöbel fanden sich hier drinnen. Ein Tisch mit zwei Stühlen, ein Schrank, Regale und zwei Türen. Vermutlich führte eine zur Toilette. Als sie zu ihrer Rechten sah, fand sie noch ein Bett vor und darin lag Julia.

„Julia!“ sprach sie, aber sie reagierte nicht auf sie. Leo schlug die Decke auf und wollte aus dem Bett krabbeln. Ihr viel auf, dass sie nicht mehr ihre Kleidung trug, sondern einen Krankenhaus-Pyjama. Mürrisch sah sie an sich herab. Ein Zugang war an ihrer Ellbogenbeuge gelegt worden. Sie verfolge den Schlauch zu einem Beutel mit klarer Flüssigkeit der an einem Haken am Schrank hing. Kurzerhand riss sie sich den Zugang runter. Ein leichter Schmerz durchzog ihren Arm, doch sie ignorierte diesen. Etwas Blut quoll hervor, aber auch das hinderte sie nicht daran auf zu stehen und zu ihrer Freundin zu wanken. Diese Lag am Rücken und schlief, das hieß, sie hoffte Julia würde nur schlafen. Am Bett angekommen fühlte sie ihren Puls. Erleichtert atmete sie auf als sie ein gleichmäßiges Schlagen spürte. Auch ihr war ein Zugang gelegt worden, den sie ihr entfernte. Man wusste ja nie, sicher ist sicher. Danach suchte sie im Zimmer etwas, wo mit sie sich verteidigen konnte, doch es war zu spät. Die Tür ging auf und ein Mann trat ein. In seiner Hand hielt er ein Klemmbrett. Seine Augen waren darauf fixiert, so erkannte er Leo nicht sofort. Als er aufsah erschrak er kurz, beruhigte sich aber sofort wieder. Leo stand einfach nur alarmiert da und sah in an.

„Oh, sie sind wach.“ Stellte er erfreut fest.

„Wer sind sie?“ wollte Leo sofort wissen.

„Ich bin Doktor Stephen Hales.“ Antwortete er leicht lächelnd. Er war ein sehr hochgewachsener Mann, blondes Haar und braune Augen. Er trug einen weißen Ärztekittel. Sein Gesicht sah freundlich aus, aber man konnte die Jahre an seinen zarten Falten lesen.

„Wo bin ich hier?“ fragte Leo weiter.

„In der Winnsboro Nervenklinik.“  Antwortete er freundlich.

„Okay und was mache ich hier?“

„Sie und ihre Freundin wurden hier eingeliefert, von einem...“ er sah kurz auf sein schwarzes Brett und dann wieder auf. „Rick Grimes.“

„Nein, sie haben uns niedergeschlagen und hier her verfrachtet!“ zischte Leo und bäumte sich vor ihm auf. Enttäuscht sank er sein Kopf und seufzte leise.

„Immer und immer wieder das Selbe Spiel.“ Murmelte er.

„Was?“ hinterfragte Leo. Er sah erschöpft auf.

„Leonie, wissen sie wie lange sie eigentlich schon hier sind?“ fragte er sie.

„Ich sehe sie zum ersten Mal.“ Antwortete sie. Er schüttelte den Kopf.

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