The Walking Dead... etwas anders

Kapitel 73 - Suche mit Hindernissen

„Weil sie auch immer scheiße bauen muss...“ raunzte Daryl als sie um den Block gingen. Daryl und sie versuchten den Beißern so gut es ging aus zu weichen, was schwierig war. Hinter jedem Eck konnten sich Beißer aufhalten und auf eine Herde, hatte sie im Moment überhaupt keine Lust.

„Typisch Leonie.“ Sagte sie nur darauf und versteckte sich hinter dem nächsten Autowrack. Sie waren nun hinter dem umgekippten Gebäude, von hier aus versuchte sie einen möglichen Eingang zu erspähen. Doch die Einzige Tür die sie Fand war von Trümmern fast komplett verschüttet. Doch einige Meter weiter weg stand ein grüner Müllcontainer. Wenn sie diesen an die Mauer schieben konnten, würden sie es vielleicht zu einem Fenster schaffen. Kurzerhand flüsterte sie Daryl den Plan zu und er schien einverstanden zu sein. Wie ein Luchs spähte er hinter dem Wrack hervor und hauchte ihr zu:

„Gib mir Deckung.“ Ohne auf eine Zustimmung ihrerseits zu warten, sprintete er in geduckter Haltung los. Für einen Moment wunderte sich Julia über Daryl. Sie würde gern wissen wie es in ihm aussehen mochte. Es war sicher nicht leicht für ihn, dass Leo von Owen schwanger war, sie selbst war noch immer schockiert. Doch dass er so verbissen nach ihr suchte, könnte nicht nur ihm zum Verhängnis werden. Konfus schüttelte sie den Kopf und hielt Ausschau nach Beißern. Daryl erreichte den Müllcontainer und versuchte ihn zu verschieben. Es waren vielleicht nur drei Meter bis zum Fenster, doch als er zu schieben begann, erklang ein schrilles Quietschen. Alarmiert sah sie sich um. Das hatte sich Aufsehen erregt! Auch Daryl wurde nervös und beeilte sich. Kaum stand der Container an der richtigen Stelle, rief er ihr hektisch „Lauf!“ zu. Auf der Stelle verließ sie ihren Platz und düste zu ihm. Im Selben Moment krabbelten die Beißer aus allen Löchern hervor, wie Kakerlaken die versuchten die Kloschüssel zu verlassen .Daryl gab ihr Sprunghilfe, sodass sie elegant hoch und durch das Fenster springen konnte. Kurz darauf folgte auch Daryl. Kaum hatte er einen Fuß auf den Container gesetzt, waren schon die ersten Beißer bei ihm. Haarscharf schaffte er es durch das Fenster und landete unsanft am Boden.

„Alles Okay?!“ keuchte sie besorgt.

Daryl schnaufte nur und rappelte sich wieder auf. Seufzend sah sich Julia um.

Im Gebäude war es ziemlich dunkel, da die Sonne bereits hinter den Häusern verschwunden war. Darum packte sie ihre kleine Taschenlampe aus und erleuchtete den Raum. Es war eine kleine Wohnung und sie standen mitten im Wohnzimmer. Die Luft war feucht und ein ekelerregender Gestank beleidigte ihre Nase. Den Grund dafür fand sie ziemlich rasch. Auf dem Sofa lagen zwei Leichen. Eigentlich bestanden sie nur mehr aus Knochen und schwarzem Fleisch. Ihre Körperflüssigkeiten sind in das Sofa gesickert und grünweißer Schimmel hatte sich angesetzt. Dunkelbraune Fäden hingen von den Körpern weg, es war ein grausamer Anblick.

„Widerlich...“ grunzte Julia und sah sich weiter um. Das Innere wirkte irgendwie grau und fahl. Einfach verlassen. Überall hatte die Zeit ihre Spuren hinterlassen. Farbe blätterte von den Wänden, Möbel zerfielen und Schimmel bildete sich fast überall. Lange wollte sie sich hier drinnen nicht mehr aufhalten, darum drehte sie sich zu Daryl und deutete ihn, dass sie verschwinden wollte. Ohne Kommentar verließ er das Zimmer und suchte den Ausgang, wie immer folgte Julia ihm. Nach wenigen Minuten fanden sie das Stiegenhaus. Als Julia die Stiegen rauf leuchtete, wurde ihr übel. Ein paar Stockwerke höher sah sie Schutt und Metall, dort wo einst die Stiegen waren.

„In welchen Stock müssen wir?“ fragte sie schwer atmend.

„Keine Ahnung, wir arbeiten uns hoch.“ Knurrte er und ging die ersten zwei Stockwerke hoch. Schon hier begann sich der Raum zu neigen. Orientierungslos versuchte sie ihr Gleichgewicht zu halten, doch es fiel ihr schwer. Wankend ging sie zum Schutthaufen und suchte einen Weg um weiter nach oben zu gelangen. Daryl war währenddessen wo anders.