Kapitel 46

2.6K 103 11
                                    

"Laura", meint Daniel leise "sie wacht auf", flüstere ich und bin sofort still. Ich sehe vorsichtig zu ihr. "Ich hol mal kurz einen Arzt", sagt Daniel, steht auf und verlässt das Zimmer. Kurz darauf erscheint Lauras Arzt "ich muss Sie kurz bitten, das Zimmer zu verlassen", meint er und sieht uns entschuldigend an. Ich nicke und folge Daniel nach draußen. "Oh man, sie ist echt wach", sagt Daniel. Auch ich kann es nicht fassen, Laura ist aufgewacht, nach 5 Monaten.

Der Arzt kommt raus und sieht uns an "es tut uns sehr leid...Laura ist wach, ja. Aber ihr Erinnerungsvermögen...ist nicht wirklich auf dem neusten Stand...", stottert der Arzt "das bedeutet?", frage ich "sie hat gefragt wieso sie in Dortmund ist, wo sie doch eigentlich in der Schweiz wohnt", meint der Arzt kurz. Ach du scheiße, dann wird sie sich bestimmt auch nicht an mich erinnern... Daniel und ich betreten Lauras Zimmer. Sie sieht Daniel an und lächelt "Daniel", meint sie und lächelt vorsichtig. Klar, Daniel erkennt sie, mit dem hat sie auch schon in der Schweiz kennengelernt. "Hei", begrüßt er sie und setzt sich. Laura schaut mich fragend an "und du bist?", fragt sie. Oh man, bitte nicht. "Ich komme gleich wieder", sage ich und verlasse das Zimmer. Ich suche Lauras Arzt "entschuldigung, was denken Sie, wie lange wird das anhalten?", frage ich ihn "das kann ich Ihnen nicht sagen, vielleicht für immer...", meint er vorsichtig "sie kennt mich nicht, meine eigene Freundin weiß nicht wer ich bin", sage ich langsam "das habe ich mir fast gedacht...Herr Bürki, so hart das klingt. Aber auf ihr Erinnerungsvermögen haben wir keinen Einfluss, es könnte sein, dass diese Erinnerungen nie wieder kommen. Sie müssen sie quasi erneut...kennenlernen. Schauen, dass sie sich erneut in Sie verliebt, wenn Sie verstehen", rät der Arzt. Das war beim ersten Mal schon schwer, wie soll ich das bitte nochmal machen?!

Ich bedanke mich kurz bei Lauras Arzt und gehe dann zurück in ihr Zimmer, wo sie weinend am Bett sitzt. "Was ist los?", frage ich Daniel "ich...habe ihr erklärt wer du bist", meint Daniel. Oh wow, erklärt wer ich bin und die Reaktion darauf ist, dass sie weint? "Es tut mir leid Roman, aber ich erinnere mich nicht an dich...oder an unser Erlebnis...", meint Laura leise. "Alles gut, das kann noch kommen, wer weiß", erkläre ich vorsichtig und setze mich. Ich fühle mich gerade so unwohl und fehl am Platz. Laura weiß nicht wer ich bin, naja doch, schon, ein Fußballer, aber mehr weiß sie nicht mehr. "Ich...denke ich gehe besser", stottere ich und verlasse das Zimmer. Daniel folgt mir "Roman, warte", ruft er mir nach "vergiss es, ich muss allein sein", sage ich und gehe aus dem Krankenhaus. Ich steige in mein Auto und fahre nach Hause. Dort angekommen setze ich mich auf die Couch und nehme mein Handy raus. Ich sehe durch die Bilder von mir und Laura. Sie weiß nicht mal, dass wir zusammen waren. Und die Ärzte sagen, dass es für immer weg sein könnte. Wie soll ich mit dieser Situation bitte umgehen?! Wie soll ich das schaffen? Soll ich Laura vergessen?

Der Torwart und die Schweizerin (Roman Bürki Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt