Kapitel 48

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Die ganze Woche habe ich Besuch bekommen. Das Schräge an der ganzen Sache: an Sarah und Scarlett kann ich mich mittlerweile erinnern, sogar an die Erlebnisse, obwohl die noch nicht so weit zurück liegen. Ich wusste nicht mehr, dass ich in Dortmund wohne und dort arbeite, aber an die beiden kann ich mich erinnern. Die Erinnerungen an Roman sind nicht zurück gekommen, die Ärzte bezweifeln auch, dass das jemals passiert. Er ist oft da, zwar nicht lange, aber er kommt. Ich bin auch echt froh, dass er da ist, dass er mich nicht allein lässt, aber ich kann nicht viel mit ihm anfangen... Ich habe keine Gefühle für ihn und ich weiß nicht, ob sich das jemals ändern wird, leider.

Gerade liege ich im Bett und die Ärzte sehen nach mir. "Ich denke, dass wir Sie bald entlassen können. Ich würde sie zwar noch etwas krank schreiben, aber entlassen können wir Sie, wenn Sie das wollen", meint der Arzt. "Wieso nicht, ich kann genauso gut Zuhause sein, da kann ich vielleicht wieder in den Alltag zurück, zumindest ein bisschen", entgegne ich ihm. "Dann mache ich Ihre Papiere fertig", sagt er und verlässt das Zimmer. Kurz darauf kommt Daniel, dem ich alles erzähle. "Das freut mich, dann ist es Zuhause nicht mehr so ruhig", lächelt er "du hattest mit Sicherheit Roman da", entgegne ich ihm "ja, aber mit dir ist das trotzdem was anderes. Aber wenn wir schon dabei sind, was machst du wegen Roman?", hakt Daniel nach. Das habe ich mir wirklich lange überlegt. Eigentlich wollte ich ihn vergessen, einfach wieder ins Leben zurück finden und alles auf mich zukommen lassen, ohne etwas zu erzwingen. Aber es muss einen Grund geben, wieso ich mich so in ihn verliebt habe, wenn ich die Chatverläufe lese und unsere Bilder anschaue, mir kommen da schon fast die Tränen, weil ich so gerührt bin. "Ich will es versuchen...mich mit ihm treffen und sehen, was passiert...ich weiß nicht, ich habe ihn nicht so lange hier gehabt, vielleicht sind meine Gefühle noch da, die können ja nicht einfach weg sein. Und wenn ich sie einmal für ihn entwickelt habe, passiert das sicher wieder", antworte ich ihm. Ich stehe langsam auf und packe meine Tasche zusammen, bis der Arzt kommt. Dort unterschreibe ich mein Entlassungspapiere und gehe dann mit Daniel zum Auto. Er fährt mich zu uns nach Hause, wo ich mir die Wohnung anschaue. "Stimmt, du weißt ja gar nicht mehr, wie es hier aussieht. Du hast bei der Einrichtung freie Hand gehabt, hast alles selbst gemacht. Roman hat dir geholfen, aber gewählt hast du fast alles allein", lächelt er. Es gefällt mir gut, aber da die Einrichtung von mir ist, macht das ja auch alles Sinn. Ich gehe in mein Schlafzimmer und sehe die Bilder von mir und Roman. Ein Bild von Roman allein habe ich auf meinem Nachttisch stehen. Süß.

Meinen Schrank räume ich ein und gehe dann Duschen. Endlich wieder duschen und das Wasser auf der Haut spüren. Dann klingelt es an der Tür. "Laura, Roman ist für dich da", ruft Daniel von unten. Ich ziehe mich schnell an und wickle meine Haare in ein Handtuch. Dann gehe ich zu Roman "ich lass euch mal besser allein", meint Daniel vorsichtig und geht in sein Zimmer. "Und wie soll das mit uns weiter gehen?", fragt mich Roman vorsichtig...

Der Torwart und die Schweizerin (Roman Bürki Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt