Kapitel 106

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"Ja, stimmt das hat er erzählt. Dass er damals im Krankenhaus war, als ich da lag", stimme ich ihm zu "oh man, der soll ja die Finger von dir lassen sonst lernt er mich kennen", meint Roman "Schatz bitte, das ist mein Kollege. Nett sein muss ich zu ihm, aber mehr auch nicht. Ich hab gezwungenermaßen Mittag mit ihm gemacht, aber das wird nicht mehr vorkommen", versichere ich ihm "ach nein, mach was du willst, ich vertraue dir. Aber pass einfach ein bisschen auf bei ihm", rät er mir. Ich nicke nur und gehe dann mit ihm zur Cocktailbar auf unserem Dach, wo Daniel und ein paar andere stehen und sich unterhalten.

Kaum stehen Roman und ich dabei, ist er Gesprächsthema Nummer eins. Oh man, das wird mit Sicherheit den ganzen Abend so gehen. Das Problem? Roman scheint damit überhaupt kein Problem zu haben und erzählt alles mögliche, beantwortet jede Frage und macht mit ein paar Kollegen sogar Bilder. Das das passiert, wollte ich nicht. Sowas geht finde ich gar nicht, zum Einen ihn so auszufragen und zum Anderen Bilder machen zu wollen. Klar, Roman muss nett sein und kann schlecht sagen nein, dann wird er wieder als arroganter Mann abgestempelt und das will er sicher nicht, er muss ja auch selbst auf sein Image aufpassen. Nach einer Weile entferne ich mich ein wenig, setze mich auf einen der Stühle auf dem Dach und trinke mein Cocktail. Lange allein bin ich nicht, aber das war irgendwie auch klar.

"Na, wo ist denn dein Freund?", will Tobi wissen "steht bei den anderen da drüben und unterhält sich", entgegne ich knapp "das man viel mit ihm reden wird und ihm sehr viel Aufmerksamkeit geschenkt wird war ja klar, Laura", meint er kurz und lächelt leicht "ich weiß, ich hab ja auch nichts dagegen, dass er so viel erzählt. Er muss ja höflich sein", sage ich "aber ein bisschen scheint es dich schon zu nerven oder?", hakt er nach "weißt du, es ist so. Ich habe Roman mitgenommen, als meine Begleitung, weil er mein Freund ist und ich ihn liebe und nicht damit sich alle auf ihn stürzen und ihn vollreden", entgegne ich ihm "kann ich verstehen, ehrlich...aber wieso stehst du dann nicht auch bei ihm?", fragt er "weil es mir zu viel wird. Ich stand da jetzt eine halbe Stunde und habe meinem Freund zugehört und den ganzen Weibern, die ihn angaffen und sogar fragen, ob er ein Bild mit ihnen macht. Ich musste da jetzt einfach ein bisschen weg", erkläre ich. Tobi setzt sich neben mich und lehnt sich dann nach hinten. "Dann musst du ihn da weg bekommen", meint er "nein, er muss wissen was er tut, er ist schließlich alt genug. Kann da gerne stehen und sich unterhalten, da hab ich eigentlich echt nichts dagegen, aber ich muss nicht wie seine Mutter da dabei stehen, er kommt auch allein zu recht", sage ich und trinke weiter an meinem Cocktail. Es tut eigentlich ganz gut, mit jemandem darüber zu reden, auch wenn es ausgerechnet Tobi ist, dem ich das gerade alles anvertraue. Irgendjemandem muss ich davon erzählen und er scheint mir ganz gerne zu zuhören...

Der Torwart und die Schweizerin (Roman Bürki Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt