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Taehyung

Ich hätte es besser wissen sollen. Dass ich nach den ganzen Geschehnissen und wirren Gedanken im Kopf nicht schlafen konnte, war klar. Wobei ich seit mehreren Monaten Schlafstörungen hatte und mich nicht einmal an den Moment erinnern konnte, mal richtig durchgeschlafen zu haben.

Also tat ich das, was ich sonst auch immer tat.

Ich nahm mein Handy in die Hand und stöberte auf den unterschiedlichsten Plattformen, surfte dann einfach sinnlos im Internet, ehe ich wieder zu den Social Media Apps kam.
Das ging beinahe jede Nacht so und mittlerweile war es langweilig geworden. Ich brauchte ein neues Hobby, vielleicht eines, wobei ich müde werden würde, weil der Schlafmangel mich langsam drohte umzubringen.

Als ich wieder auf Instagram festhing, sprangen mir wieder unzählige Bilder von Jungkook ins Auge. Ich blieb dabei, an den Gedanken könnte ich mich nie gewöhnen, dass er so eine Schlampe war. Dennoch konnte ich nicht verleugnen, den Grund dafür wissen zu wollen und je mehr Kommentare ich darunter las, desto mehr tat mir mein Verhalten von heute leid. Es konnte einfach nicht sein, dass Jungkook das freiwillig tat, so war er einfach nicht.

Vielleicht war es wirklich ein schlechter Zeitpunkt gewesen, dass ich ein Jahr lang Südkorea verließ, denn ihn schien damals etwas zu beschäftigen. Und wenn ich nicht geflogen wäre, hätte er es mir vielleicht irgendwann erzählt. Ich mochte ihn wirklich als Freund, auch wenn wir noch nicht lange etwas miteinander zutun gehabt hatten.

Ich wusste gar nicht mehr so genau, wie wir eigentlich in Kontakt kamen. Er war schon immer ein eher stiller Junge gewesen, der immer allein in der Mensa aß oder nach Hause ging. Aber er wurde nie von den anderen gemobbt oder gehänselt. Es konnte also nur mit seinem äußerst fragwürdigen Job zu tun haben, den ich weiterhin nicht guthieß. Was musste nur in einem Menschen vorgehen, dass man so tief sank?

Jedenfalls wusste ich noch, wie ich ihn in der Stadt sah. Er stolperte aus einem Wohnblock hinaus und war am Weinen, eine Eigenschaft, die er wohl behalten hatte. Schwächlich war er schon immer gewesen, doch das war mir egal. Mir war nur klar, dass ich diesen Jungen nicht weinen sehen wollte.
Also ging ich auf ihn zu und fragte ihn, ob alles in Ordnung wäre, doch er klammerte sich nur an mich und heulte sich aus. Daraufhin begannen wir uns zu treffen und diese kurze Freundschaft begann.

Er war mir innerhalb kürzester unglaublich wichtig geworden und dieser Gedanke sagte mir, dass ich einen Fehler begangen hatte. Ich hätte ihn nicht so anfahren dürfen, denn er wird seine Gründe gehabt haben, diese Freundschaft zu kündigen.

Da WhatsApp keinen Sinn machte, ging ich kurzerhand auf Insta-Direct und schrieb ihn dort an. Ich hatte zwar nicht viel Hoffnung, dass er es unter den hundert Nachrichten, die er sicher täglich bekam, las, aber ein Versuch war es wert.

Taesty_V
Hey Jungkook

𝐂𝐚𝐦𝐛𝐨𝐲│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt