Taehyung
Das so etwas als Grund für Jungkooks Verhalten dahinter steckte, hätte ich nicht erwartet. Wobei ich nicht genau sagen konnte, was ich überhaupt erwartet hatte, dass dieses Leben in irgendeiner Weise rechtfertigt.
Mein schlechtes Gewissen wurde dadurch nur größer, ich hatte nicht gemerkt, wie sehr er mich eigentlich gebraucht hätte und ich dachte nicht nur an die Zeit nach Amerika.Nach seinen letzten Worten war der Jüngere komplett in Tränen ausgebrochen und brachte nun erst recht keinen vernünftigen Satz mehr zustande und auch wenn ich gerne noch mehr Dinge wüsste, ließ ich ihn einfach in Ruhe. Ich tat nichts, außer ihn im Arm zu halten und tröstend über den Rücken zu streichen, während er sich ausweinte.
Jungkook war so ein toller Mensch, er opferte sich selbst für eine andere Person auf und ignorierte dabei die Tatsache, dass er sich selbst immer mehr zerstörte. Er war unglaublich stark, auch wenn er das vermutlich nicht so sah, aber dennoch war er um Längen besser als ich es je sein würde.
Nach dem Vorfall in Amerika interessierte ich mich nur noch für mich selbst, niemanden ließ ich mehr an mich heran und dass ich dabei die Leute, die mich mochten, um mich herum verletzte, war mir egal. Ich wollte nur selbst nicht wieder so verletzt werden, nie wieder wollte ich diesen Schmerz spüren, als ich ihn gefunden hatte und wusste, dass es vorbei war. Dass er nie wieder mit mir lachen würde, dass er nie wieder mit mir reden würde. Und vor allem, dass wir beide nie mehr...
»Tae?«, riss mich die zittrige Stimme des Kleinen in meinen Armen aus meinen Gedanken und ließ mich kaum merklich zusammenzucken, ehe ich mich leicht von ihm löste und ihm zulächelte. Während ich das tat, konnte ich einfach nicht widerstehen und hob meine Hand, wischte erst über seine nassen Wangen und ließ sie dann durch sein weiches Haar fahren. »Kann ich dich etwas fragen?«
»Was möchtest du, Kleiner?«
»Ich...« Zögerlich unterbrach er sich selbst und sah auf die Unterlippe beißend an mir vorbei, ehe er anscheinend Mut fasste und doch wieder zum Sprechen ansetzte. »A-Also, würdest du vielleicht heute Nacht bei mir schlafen? I-Ich möchte nicht allein sein.«
Unterbewusst hatte ich schon damit gerechnet, dass so etwas kommen würde, immerhin kannte ich ihn mittlerweile ganz gut, auch wenn ihm das wahrscheinlich nicht bewusst war. Und auch wenn ich wusste, dass es falsch war und dass ich solche Gefühle nicht zulassen durfte, brachte er mich mit diesen großen Augen dazu, ihm eine positive Antwort auf seine Frage zu geben.
»Wenn das dein Wunsch ist, werde ich dich nicht allein lassen, Jungkook. Ich bleibe heute Nacht bei dir.«
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𝐂𝐚𝐦𝐛𝐨𝐲│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓
Fanfiction»Menschen ändern sich, Jungkook. Das sieht man nicht nur an mir, sondern auch an dir.« Gerade als Taehyung und Jungkook Freunde werden, geht Taehyung für ein Jahr nach Amerika. Er denkt, alles ist gut zwischen den beiden, doch er hat keine Ahnung, w...