Taehyung
Jungkook erwiderte nichts auf meine Worte, entweder war er zu verwirrt oder vielleicht doch ein wenig geschockt, aber zurücknehmen würde ich sie nicht. Denn sie waren trotzdem mein Ernst.
Schweigend gingen wir also zu mir nach Hause und glücklicherweise waren meine Eltern nicht da, um unangenehme Fragen zu stellen. Bisher kannten sie Jungkook noch nicht, getroffen hatten wir uns immer bei ihm oder in der Stadt und wenn er mal bei mir Zuhause war, waren sie nicht da. So wie an unserem letzten Tag.
Diese Erinnerung wurde wieder klarer, als ich ihn auf meinem Bett sitzen sah, genauso, wie vor knapp einem Jahr, nur deutlich trauriger und von den Geschehnissen gezeichnet.
Während er in meinem Zimmer wartete, machte ich ihm unten in der Küche einen Tee - ich kannte ihn schon so gut, dass ich seine Lieblingssorte kannte, nämlich Rooibus-Vanille.Nachdem er durchgezogen war, ging ich zurück zu dem Jüngeren und gab ihm die Tasse in seine noch leicht zitternden Hände und er klammerte sich daran, als wäre sie das Einzige, was ihn am Leben erhalten würde.
Wortlos setzte ich mich neben ihn und legte noch eine Decke über seine Schultern, denn irgendwie wusste ich, dass er gerade fror. Wie könnte er auch nicht, wenn so wenig auf seinen Rippen war?Eine Weile beobachtete ich ihn dabei, wie er über den Tee pustete und die Tasse langsam an die Lippen setzte, um einen kleinen Schluck daraus zu trinken und sie danach wieder sinken zu lassen. Er machte keinerlei Anstalten, mich aufzuklären und mir war bewusst, dass er es vermutlich auch weiterhin nicht wollte. Aber ich konnte mir dieses Elend nicht länger mitansehen, weshalb ich mich leise räusperte, ehe ich sagte: »Jungkook, jetzt sag mir doch, was los ist.«
Ich hörte ihn leise seufzen und beinahe erschöpft schloss er seine Augen, während er erneut einen Schluck Tee zu sich nahm. »Gar nichts, Taehyung. Es ist alles in Ordnung.«
Seine Worte machten mich direkt wieder wütend und ich konnte mir ein verächtliches Schnauben nicht verkneifen, bevor ich ihn leicht an seiner Schulter zu mir drehte. »Jungkook, erzähl keinen Scheiß. Wer war der Typ vorhin?«
»M-Mein Freund.«
Diese Antwort überraschte mich und aus irgendeinem Grund verletzte sie mich auch, weshalb ich leicht betroffen die Hand von seiner Schulter nahm und aus seinem Blick versuchte herauszulesen, dass er log. Aber seine Augen verrieten mir beinahe nichts, obwohl sie doch irgendwie nach Hilfe schrien, was ein Widerspruch in seinen Worten war.
»Erzähl keinen-«
»Danke für deine Hilfe, Taehyung«, unterbrach er mich direkt und stand auf, wobei die Decke von seine Schultern fiel, ehe er die Tasse auf meinen Schreibtisch stellte. »Aber ich sollte gehen.«
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𝐂𝐚𝐦𝐛𝐨𝐲│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓
Fanfiction»Menschen ändern sich, Jungkook. Das sieht man nicht nur an mir, sondern auch an dir.« Gerade als Taehyung und Jungkook Freunde werden, geht Taehyung für ein Jahr nach Amerika. Er denkt, alles ist gut zwischen den beiden, doch er hat keine Ahnung, w...