Jungkook
Im Nachhinein hätte ich mich selbst für diesen ungewohnten Überschuss an Mut verfluchen können, denn nun hier mit Taehyung im selben Bett zu liegen, schürte keinesfalls Müdigkeit bei mir.
Obwohl wir Rücken an Rücken aneinander lagen, konnte ich nicht einschlafen, nicht, nachdem ich ihm beinahe alles erzählt hatte. Trotzdem war der gleichmäßige Atem des Älteren neben mir unglaublich beruhigend und ich versuchte mich krampfhaft darauf zu konzentrieren und endlich die Augen zu schließen, als seine tiefe Stimme die Dunkelheit durchbrach. »Jungkook, ich möchte dich einmal etwas fragen.«Ich spürte, wie er sich auf der Matratze drehte und da ich nicht unhöflich sein wollte, tat ich es ihm gleich, sodass wir uns ansehen konnten und vermutlich waren unsere Gesichter sich so nah wie noch nie. Mein Herz schnellte vor Nervosität einige Sätze nach vorne und behielt diese Geschwindigkeit bei, während ich seinen sagenhaft guten Geruch einatmen durfte und ein Kribbeln an der Stelle verspürte, an der sein Knie das Meine berührte.
»W-Was denn?«
»Gibt es jemanden in deinem Leben, den du liebst? Und ich rede nicht von der Liebe zu deinem Bruder, sondern zu einem Menschen, der nicht mit dir verwandt ist.«
Mit dieser Frage hätte ich tatsächlich nicht gerechnet und sie warf mich unerwartet aus der Bahn. Was sollte ich nun groß darauf antworten? Ich schaffte es nicht mehr, Taehyung zu belügen, das hatte ich in letzter Zeit einfach viel zu oft getan, weshalb ich da nun nicht mehr herumkam. Allerdings hatte er nicht nach dem ‚Wen' sondern lediglich nach dem ‚Ob' gefragt.
Trotzdem brach mir der Schweiß aus und mein Herz schlug noch viel schneller, statt in sein Gesicht sah ich nun verlegen auf seine Brust, ehe ich leise antwortete: »J-Ja, g-gibt es.«
Taehyung seufzte leise und nun doch neugierig darüber, was für einen Ausdruck er im Gesicht hatte, sah ich wieder dorthin. Er hatte die Augen geschlossen, seine Züge waren beinahe angestrengt verzerrt und ich konnte gar nicht groß darüber nachdenken, sondern hob meine Hand und strich über die Falten, die sich auf seiner Stirn gebildet hatten.
Verwundert öffnete er wieder seine Augen und ließ mich dadurch zurückzucken, doch er ergriff stattdessen meine Hand und legte sie sich auf seine Wange. Obwohl in mir selbst eine wahnsinnige Hitze herrschte, spürte ich seine noch viel deutlicher unter meine Handfläche und seine Aktion hatte mich beinahe noch mehr überrascht, als seine Worte, weshalb ich meine Hand einfach dort liegen ließ.
Das tat ich auch weiterhin, sogar als er nun seine Eigene in meinen Nacken legte und mich näher an sich zog. Unsere Nasenspitzen berührten sich schon, ich spürte seinen hektischen Atem an meiner Haut und reflexartig schloss ich wie er meine Augen.
Und das nächste, was ich wahrnahm, waren Taehyungs unglaublich weiche Lippen, die sich auf Meine schmiegten.

DU LIEST GERADE
𝐂𝐚𝐦𝐛𝐨𝐲│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓
Fanfiction»Menschen ändern sich, Jungkook. Das sieht man nicht nur an mir, sondern auch an dir.« Gerade als Taehyung und Jungkook Freunde werden, geht Taehyung für ein Jahr nach Amerika. Er denkt, alles ist gut zwischen den beiden, doch er hat keine Ahnung, w...