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Jungkook

»Also, Jimin, was machst du hier?«, fragte ich ihn, nachdem wir uns beide auf das große Sofa gesetzt hatten. Mein Bruder sah noch einmal kurz in die Richtung, in der die Küche lag, bevor er sich mit einem besorgten Blick zu mir wandte.

»Bekommt Taehyung irgendwie Ärger oder so?«

Ich zuckte nur mit den Schultern. So wie seine Mutter klang, vermutlich schon und am liebsten wäre ich gerade bei ihm, denn irgendwie hatte ich das Gefühl, es hätte auch mit mir zu tun. Doch mein Bruder war gerade wichtiger, weshalb ich mich bemühte und ihm meine gesamte Aufmerksamkeit schenkte.

»Ich wollte mal mit dir reden, Jungkookie.«

»Schieß los, Hyung.«

Er zögerte. »Naja, ich wüsste gern, wie dein Leben so aussieht, was du so machst und so. Immerhin bist du nie Zuhause, sondern immer bei Taehyung, wobei ich dich verstehe. Wenn ihr euch liebt, dann wollt ihr auch ständig beieinander sein.« Sein Lächeln wurde wehmütig, weshalb ich meine Hand auf seine legte.

»Jimin, du wirst auch jemanden finden.«

»Meinst du?« Er lachte unsicher auf. »Ich werde wirklich ein wenig neidisch, wenn ich euch so sehe. Und Hobi Hyung hat ja auch Yoongi.«

Mir war nie bewusst, dass Jimin sich ebenso sehr nach Liebe und Geborgenheit sehnte, wie ich es mal tat. Ständig war er gut drauf, das war auch schon während seiner Behandlung so gewesen, aber ich hätte wissen müssen, dass auch er anders darüber dachte. Er war mein Bruder, ich kannte ihn besser als jeder andere, also hätte mir auffallen sollen, dass es ihm schlecht ging.

»Hast du was von Appa gehört?«, wechselte er das Thema in eine unangenehme Richtung, weshalb ich kaum merklich zusammenzuckte. Mein Vater war schon immer ein sensibles Thema gewesen und ich war auch froh, dass Taehyung mich nie darauf ansprach. Er wusste um die Situation und respektierte meine Gefühle, das liebte ich so an ihm.

Aber dass ich mal mit Jimin darüber sprach, war unvermeidlich, denn wir waren trotzdem irgendwie noch eine Familie, auch wenn es nicht den Anschein machte.

»N-Nein...du?«, antwortete ich und hörte meinen Bruder lautstark seufzen.

»Auch nicht. Seitdem ich bei Hoseok und Yoongi wohne, weiß ich gar nicht mehr, was er so macht.«

»E-Er ist ein erwachsener Mann Jimin. Er hat sich nie um uns gekümmert.« Auch wenn es irgendwie wehtat, das zu sagen, war es trotzdem die Wahrheit. Weil er alkohol- und spielsüchtig war, musste ich das Geld für die Behandlung meines Bruders besorgen. Eigentlich war das eine unverzeihliche Sache und das wusste Jimin auch. Doch ich konnte ihn verstehen, er war immer noch unser Vater und früher war er auch noch ganz anders.

»Du hast recht, Jungkookie«, gab Jimin dann zu und schloss mich in eine Umarmung.

Gerade dann kam Taehyung ins Zimmer und wir lösten uns voneinander, da mein Bruder auf meinen Freund zugehen wollte. Auch ihn zog er in eine Umarmung, der das überrumpelt einfach zuließ und mir einen fragenden Blick zuwarf, den ich nur mit einem Schulterzucken beantwortete.

»Danke, Taehyung. Für alles«, murmelte der Älteste von uns und löste die Umarmung, bevor er noch einmal freundschaftlich auf die Schulter Taehyungs schlug. »Bitte pass immer gut auf meinen kleinen Bruder auf.«

Er drehte sich noch einmal zu mir. »Ich gehe jetzt, aber komm mich bald wieder besuchen, ja Jungkookie?«

Ich lächelte ihn an und sah ihm noch hinterher, bis er das Haus wieder verlassen hatte. »Wollte er etwas bestimmtes?«, fragte Taehyung und hauchte mir einen Kuss auf die Schläfe.

»Nein, ich denke nur, dass er seinen Bruder vermisst hat.«

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Eine kleine Anmerkung am Rande:

Morgen ist mein Geburtstag und an diesem Tag werde ich diese Fanfiction beenden. Es ist meiner Meinung nach ein guter Zeitpunkt und alles, was passieren sollte, ist passiert. Ich bitte euch darum, morgen auch in mein Dankeskapitel hineinzusehen, denn da schreibe ich etwas über die neue Story, die morgen hochgeladen wird.

Ich danke euch, Tae-Rah❤️

𝐂𝐚𝐦𝐛𝐨𝐲│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt