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Taehyung

»Kookie?«

Fragend sah Jungkook von seinem Schulbuch auf und als ich weiter in das Wohnzimmer hineintrat, legte er es beiseite. Mit einem Klopfen neben sich bedeutete er mir, dass ich mich neben ihn setzen sollte, was ich auch tat.

Allerdings klopfte mir mein Herz vor Nervosität bis zum Hals und ich war unglaublich angespannt, doch ich musste endlich mit Jungkook darüber reden. Auch wenn ich mir eigentlich geschworen hatte, dieses Thema niemals mehr aufkommen zu lassen, war ich ihm die Wahrheit schuldig. Nach allem, was wir beide durchgemacht hatten, hatte er verdient zu wissen, was in mir vorging.

»Tae, was ist los?« Natürlich bemerkte er, dass etwas nicht stimmte und behutsam legte er seine Hand auf meinen Rücken, ehe er mir einen zarten Kuss auf die Wange gab.

»I-Ich muss dir etwas erzählen«, begann ich dann auch, unterbrach mich aber, weil ich seine Reaktion sehen wollte. Doch wie er nun einmal so war, lächelte er einfach nur, strich mit seiner Hand in kreisenden Bewegungen über meinen Rücken, sodass ich mich tatsächlich ein wenig beruhigte.

»Du kannst mir alles sagen.«

»Ich weiß.« Ich atmete noch einmal tief durch. »Du weißt ja noch, dass ich ein Jahr in Amerika war, nicht wahr? Jedenfalls ist da etwas passiert, was mich verändert hat und...«

Ein Schluchzen unterbrach und schüttelte mich, weshalb ich nicht weiter sprechen konnte. Ich schaffte es noch immer nicht darüber zu reden, obwohl Jungkooks Nähe mir Kraft gab. Ich sah aus dem Augenwinkel, wie er betroffen die Augen weitete und noch weiter zu mir heranrutschte, sodass ich mein Gesicht in seiner Halsbeuge vergrub.

Meine Tränen konnte ich nun nicht mehr zurückhalten und weinte mich bei ihm aus, was er sanft hinnahm und mir währenddessen liebe Worte ins Ohr flüsterte. Dieser Mensch war einfach zu gut für diese Welt und auch wenn ich glücklich mit ihm, unserer Beziehung und Liebe war, hatte ich immer noch das Gefühl, seiner Gutherzigkeit nicht gerecht zu werden.

»Tae, du musst es mir nicht sagen, wenn du nicht dazu bereit bist. Ich kann warten.«

Aufmunternd lächelte er mir zu und wischte meine Tränenspuren von den Wangen, doch ich schüttelte den Kopf. Auch wenn ich ihm gerne alles erzählen würde, konnte ich es nicht. Es kam einfach kein Wort über meine Lippen, doch ich hatte eine andere Idee.

»Vertraust du mir?«

»Wem sollte ich mehr vertrauen?« Er zuckte mit den Schultern. »Du bist alles für mich. Sicher vertraue ich dir.«

Damit zauberte er auch mir ein kleines Lächeln ins Gesicht, ehe ich aufstand und ihn an seiner Hand mit auf die Beine zog. »Dann lass es mich dir zeigen. Was ich dir nicht erzählen kann, werde ich dir einfach vor Augen führen.«

𝐂𝐚𝐦𝐛𝐨𝐲│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt