Taehyung
Natürlich hatte ich während meines Weges ein unglaublich schlechtes Gefühl, Jungkook einfach so alleine bei mir zuhause zu lassen, aber ich hatte gerade keine andere Wahl. Wenn ich ihm nun einmal richtig helfen wollte, konnte ich das nur so, auch wenn ich ihn vielleicht in diesem Augenblick verletzte.
Und auch wenn er mich gerade dafür hasste, aber dafür nahm ich das in Kauf.
Mein Ziel war das Krankenhaus, in dem sein Bruder nun seit Monaten lag und nicht mehr herauskam, weil der Krebs in ihm es nicht zuließ. Man sah oder las in den Medien immer wieder etwas darüber, aber nun selbst jemanden in der näheren Umgebung zu haben, der betroffen war, war kein schönes Gefühl. Umso mehr wollte ich Jungkook und seinem Bruder helfen, also betrat ich das Krankenhaus und ging zielstrebig auf den langen Empfangstresen zu.
»Ich würde gern einen Patienten besuchen«, sprach ich die junge Frau dahinter auch direkt an, die mich mit einem Lächeln ansah. »Zu wem möchten Sie denn?«
In der Aufregung - was vermutlich lächerlich erschien - fiel mir Jungkooks Familienname gar nicht ein, weshalb ich einfach nur sagte: »Ich suche einen Jimin.« Natürlich war das nicht sonderlich intelligent und die Frau zog auch gleich skeptisch die Stirn kraus.
»Meinen Sie Park Jimin?«, fragte sie noch einmal nach und kurz stutzte ich. Jungkook hieß nicht Park, sondern Jeon, was mir in den Moment wieder einfiel, aber bevor ich etwas erwidern konnte, sprach sie direkt weiter. »Mr. Park darf nur von engen Freunden und Familienangehörigen besucht werden. Tut mir leid.«
Ich zischte einmal verärgert auf und wollte weiter auf einen Besuch drängen, als ich eine andere Stimme hinter mir vernahm. »Taehyung, nicht wahr?«
Fragend drehte ich mich um und fand mich nun vor Seokjin wieder, dem Arzt, der uns gestern geholfen hatte. Ich wusste nicht, ob das nun Schicksal oder Zufall war, aber beiden dankte ich gerade hundertmal. »Dr. Kim, ich brauche ihre Hilfe.«
Der Ältere lachte leise und bedeutete mir mit einer Handbewegung, dass ich ihm folgen sollte. Er setzte sich auf einen der Stühle, die in der Eingangshalle standen und erwartungsvoll setzte ich mich neben ihn.
»Du darfst Jimin leider noch nicht besuchen«, seufzte er leise, weshalb ich enttäuscht meine Schultern hängen ließ. Warum war das nur so verdammt kompliziert? Ich wollte doch nur mit ihm reden. »Jimin geht es aktuell nicht sehr gut, deshalb müssen wir besonders vorsichtig sein.«
»Warum wissen Sie eigentlich so gut darüber Bescheid?«, fragte ich leise, was ihn zum Kichern brachte. »Ich bin sein behandelnder Onkologe, da sollte ich mich auskennen.«
Verwirrt runzelte ich die Stirn und erwiderte seinen nun fröhlichen Blick. »Sie sind aber noch sehr jung. Und vor allem wegen des Rauchens kein Vorbild.«
Er seufzte erneut und nickte einmal leicht. »Du hast recht, aber es ist verdammt schwer davon loszukommen. Jedenfalls«, begann er und setzte sich noch einmal aufrecht hin. »Was möchtest du von Jimin?«
»Ich will ihm helfen, damit Jungkook wieder glücklich sein kann.«
Seokjin lächelte leicht bei meinen Worten, zog mich an meinem Arm wieder auf die Beine und schließlich hinter sich her, ehe er sagte: »Du könntest Jimin am besten anders helfen.«
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𝐂𝐚𝐦𝐛𝐨𝐲│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓
Fanfiction»Menschen ändern sich, Jungkook. Das sieht man nicht nur an mir, sondern auch an dir.« Gerade als Taehyung und Jungkook Freunde werden, geht Taehyung für ein Jahr nach Amerika. Er denkt, alles ist gut zwischen den beiden, doch er hat keine Ahnung, w...