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Jungkook

Ich wollte - oder besser gesagt, ich sollte - diesen Kuss wirklich genießen, denn immerhin wünschte ich mir nie etwas sehnlicher, als Taes Nähe oder eben, dass er ähnliche Gefühle für mich hegte. Aber in dem Moment, als er seine Lippen auf Meine legte, erinnerte ich mich an seine Worte von dem Morgen, mein Herz zerbarst in viele kleine Stücke und kurz darauf gewann die Empörung Überhand von meinem Körper.

Ich schubste ihn also von mir, weshalb er einige Male verwirrt blinzeln musste, ehe er sich mit seinem Handrücken über die Lippen fuhr, die eben noch meinen Mund geküsst hatten. Tränen stiegen in meine Augen, er hatte mich mit dieser Aktion vermutlich mehr verletzt, als es seine Worte vor einigen Stunden taten und ich täte gerade nichts lieber, als dieses Haus hier wieder zu verlassen. Allerdings lief ich schon immer vor meinen Problemen davon, hatte viel zu große Angst vor einer Konfrontation und diese Eigenschaft wollte ich hiermit verändern.

»Taehyung, was tust du?« Ich pausierte kurz und atmete noch einmal tief durch, wollte mich sammeln, denn es reichte mir nicht, ruhig und vernünftig mit ihm zu reden. Auch ich wollte mal ausrasten, dem Menschen mir gegenüber zeigen, was er für ein Chaos in mir anstellte. »Willst du mich eigentlich komplett verarschen? Habe ich dir nicht heute morgen erst gesagt, du sollst nicht mit mir und meinen Gefühlen spielen? Warum machst du das, Kim Taehyung? Was habe ich dir getan?!«

Nach diesem kleinen Gefühlsausbruch atmete ich noch schwerer als vorher, Taehyung starrte mich nur mit offenem Mund an und wusste scheinbar nicht, wie er richtig mit dieser Situation umgehen könnte. Woher sollte er das auch wissen? Es gab hier gerade kein richtig und falsch, denn er hatte bereits falsch gehandelt.

Ich ignorierte das Brennen auf meinen Wangen, das von meinen Tränen kam, die wieder einmal ihren Weg aus meinen Augenwinkeln fanden und wartete nun geduldig darauf, dass er sich dazu äußerte. Er sollte sich endlich erklären, und vor allem mich aufklären, warum er mich schon wieder küsste, wenn es doch angeblich ein 'Fehler' war.

»J-Jungkook...ich...« Seine Stimme brach und er fuhr sich einmal unbeholfen durch die Haare, ehe er wieder einen Schritt auf mich zutrat und seine Hand auf meine Wange legte. Dieses Mal ließ ich seine Berührung zu, denn innerlich wollte ich sie ja auch eigentlich unglaublich sehr. Ich wollte, dass immer nur noch er mich so berührte und vor allem ich wollte ihn ebenso berühren. Er sollte mein fester Freund sein, das wollte ich schon so lange und auch wenn ich ihm meine Gefühle nie offenbaren wollte, machte er es mir mit so einer Geste unglaublich schwer.

»Jungkook, es tut mir leid. I-Ich war ein Idiot, als ich das heute Morgen sagte. Niemals könnte es ein Fehler sein, dass wir uns küssen. A-Aber...das, was du von mir verlangst, kann ich dir nicht sagen oder geben. Und ich weiß nicht, ob ich es jemals können werde.«

𝐂𝐚𝐦𝐛𝐨𝐲│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt