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Taehyung

Natürlich hatte ich in der Nacht kein Auge zugemacht, bei dem Traum, den ich heute bei Jungkook hatte, war das aber auch kein Wunder. Ich verstand nicht so recht, warum mich das aktuell mehr mitnahm als sonst, aber vermutlich lag es an der großen Entfernung, die nun einmal zwischen Amerika und Südkorea herrschte und weil der Tag sich dieses Jahr zum ersten Mal jähren würde. Auch wenn ich das nicht wollte, konnte ich nichts gegen die Zeit ausrichten.

Am Morgen stand ich dann also unausgeschlafen auf und ging als erstes ins Bad. Ich nahm eine ausführliche Dusche in der Hoffnung, sie könnte mich ein wenig erfrischen, was leider nicht der Fall war. Bevor ich nach unten in die Küche ging, sah ich noch einmal kurz in mein Zimmer, wo ich einen noch friedlich schlafenden Jungkook entdeckte.

Mein Körper steuerte sich beinahe von selbst, als ich den Raum betrat und auf das Bett zuging, wovor ich mich schließlich hockte. Eine Weile betrachtete ich den Schwarzhaarigen und musste feststellen, dass er trotz der Dinge, die er bereits durchmachen musste, unglaublich hübsch war. Meine Hand hob sich wie von selbst und strich eine Haarsträhne aus seiner Stirn, bevor ich realisierte, was ich hier gerade tat.

Hektisch schüttelte ich den Kopf und verließ genauso leise wieder den Raum, um dann die Küche anzusteuern. Während ich Frühstück machte, dachte ich ein wenig über Jungkook nach. So richtig verstand ich nicht, warum ich ihm eigentlich genau half. Es konnte unmöglich daran liegen, dass ich mich in ihn verliebte. Liebe existierte für mich nicht, sie machte schwach und sorgte dafür, dass du andere Menschen trotzdem allein ließest, so wie er es getan hatte. Er hatte mich auch allein gelassen und so etwas wie Liebe hatte ihn auch nicht daran gehindert.

Ich half Jungkook, weil ich ihm auch vor meiner Abreise schon geholfen hatte. In ihm sah ich so etwas wie einen kleinen Bruder, den ich nie hatte und um den ich mich nun einmal kümmern musste. Diesen Gedanken bestätigte ich mit einem kräftigen Nicken, bevor ich mich wieder an mein Müsli wandte.

Nachdem ich dieses schließlich gegessen hatte, schrieb ich noch einen kurzen Zettel für Jungkook, dass ich in die Schule ging und am Nachmittag wieder da wäre. Auch wenn ich lieber bei ihm Zuhause bleiben würde, durfte ich mir keine Fehlzeiten erlauben. Der Direktor hatte mich wegen meiner Art sowieso schon seit diesem Jahr auf dem Kieker und wenn der meine Eltern anrief, fielen solche Dinge wie Geschäftsreisen für Eomma erst einmal aus.

Also verließ ich schließlich das Haus, machte mich auf den Weg in das 'Bildungsgebäude' und hoffte einfach nur, dass der Tag schnell vorüber ging.

𝐂𝐚𝐦𝐛𝐨𝐲│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt