Taehyung
»Junger Mann! Wohin des Weges?«
Die schneidende Stimme meiner Mutter hinderte mich daran, unbemerkt aus dem Haus verschwinden und zu Jungkook gehen zu können. Warum war sie überhaupt schon wieder da?
Ich wollte ihre Worte ignorieren und schlüpfte in meine Schuhe, ehe sie mich am Kragen packte und zurückzog. »Au! Eomma, das tut weh!«»Das interessiert mich nicht! Ich wüsste gern, was du vormittags zuhause und nicht in der Schule suchst.«
Ich zischte nur einmal als Antwort darauf, ehe ich meine Jacke von Haken nahm und die Haustür bereits öffnete. »Taehyung.«
Die Tonlage ihrer Stimme hatte sich verändert, weshalb ich dann doch innehielt und mich zu ihr drehte. Ihr Ausdruck war traurig und besorgt, es war aber auch keine Wunder, wenn man bedachte, dass ich meine Eltern in keine Dinge aus meinem Leben mehr einweihte. Mein Verhalten war unfair, das wusste ich genau, denn immerhin hatten sie keine Ahnung, warum sich ihr Sohn so verändert hatte. Aber gerade war Jungkook einfach wichtiger, sodass ich mich wortlos wieder umdrehte und das Haus verließ.
Der Weg zu Jungkook war mir nur allzu gut bekannt, vor einem Jahr war ich ihn beinahe täglich gelaufen und heute legte ich ihn besonders schnell zurück.
Das große, graue Wohnhaus im Inneren der Stadt kam schon bald in mein Blickfeld und ich riss ungeduldig die schwere Haustür auf, nur um mich danach in dem beinahe ranzigen Treppenhaus vorzufinden.Der Fahrstuhl war scheinbar immer noch defekt, was mich erneut verärgert aufzischen ließ, bevor ich mehrere Stufen gleichzeitig nehmend in den fünften Stock gelangte. Zielstrebig ging ich auf die gewünschte Wohnungstür zu und hämmerte ohne zu Zögern dagegen, es interessierte mich allerdings auch nicht, wenn sich irgendwelche Nachbarn beschweren sollten.
Nach unzähligen Minuten Herumhämmerns und Schreiens von Jungkooks Namen, ging die Tür dann endlich auf und ich erblickte diesen schwarzhaarigen Typen, der auch heute in der Schule war.
Ausdruckslos sah er zu mir in mein Gesicht hinauf, denn er war ein wenig kleiner als ich, ehe er mit der Zunge schnalzte und sich an mir vorbeidrückte.Ich wollte ihm gerade wutschnaubend hinterher, als ich ein leises Schluchzen aus der Wohnung vernahm, was meinen Entschluss änderte. Ohne den Schwarzhaarigen noch eines Blickes zu würdigen, stürmte ich in die kleine Wohnung hinein direkt auf Jungkooks Zimmer zu.
Der Anblick, der sich mir bot, war noch viel schlimmer, als heute in der Schule, denn Jungkook lag zusammengekauert in seinem Bett, nur mit einer dünnen Decke bedeckt und er weinte so herzzerreißend, wie ich es noch nie gehört hatte.
Ich brauchte einen Moment, um mich von diesem Bild loszureißen, bis ich in das Zimmer auf das Bett zustolpern konnte. Jetzt nahm auch der Jüngere mich wahr, drehte seinen Kopf in meine Richtung und als er mich erkannte, hauchte er lediglich drei, leise Worte, die ich beinahe gar nicht verstanden hätte, wenn ich die passenden Lippenbewegungen dazu nicht gesehen hätte.
»Taehyung, hilf mir.«
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𝐂𝐚𝐦𝐛𝐨𝐲│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓
Fanfiction»Menschen ändern sich, Jungkook. Das sieht man nicht nur an mir, sondern auch an dir.« Gerade als Taehyung und Jungkook Freunde werden, geht Taehyung für ein Jahr nach Amerika. Er denkt, alles ist gut zwischen den beiden, doch er hat keine Ahnung, w...