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Taehyung

Jungkook ging in ein Krankenhaus und tatsächlich war das der letzte Ort, den ich jetzt erwartet hätte. Von außen sah ich noch, wie er mit einem jungen Mann redete und ihn umarmte, was mir komischerweise einen ziehenden Stich in meine Magengegend versetzte.

Da ich aber dann doch nicht unhöflich sein wollte oder dass Jungkook mich bemerkte, wartete ich einfach draußen darauf, dass er wiederkam. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, als ich seinen bedrückt nach unten hängenden Kopf endlich erblickte und direkt auf ihn zustürmte, nachdem er das Gebäude verlassen hatte.

»Jungkook«, rief ich beinahe hysterisch, als ich seinen Gesichtsausdruck sah und dachte gar nicht groß darüber nach, sondern zog ihn in eine enge Umarmung. Anders als ich es erwartet hätte, erwiderte er sie nicht, seine Arme hingen nur schlaff neben seinem Körper und dieses Mal weinte er auch nicht. »Was ist passiert, Kleiner?«

Jungkooks Augen musterten mich beinahe ausdruckslos und erkannten mich erst jetzt so richtig, denn für einen kurzen Moment weiteten sie sich erschrocken, ehe sie wieder klein und emotionslos wurden. »Taehyung, was machst du hier?«

»Na, was wohl?! Ich bin dir nachgelaufen, weil ich doch auf dich aufpassen muss!«

Von dem Jüngeren kam als Antwort nur ein leises Seufzen, bevor er meine Arme von seinem Körper nahm, die noch immer auf seinen Schultern geruht hatten. Verwirrt sah ich ihm dabei zu, wie er an mir vorbeiging und nicht die Richtung zu meinem, sondern zu seinem Zuhause ansteuerte. »Hey! Wo willst du-«

»Na sieh mal einer an!«

Verwundert drehten wir beide uns in die Richtung aus der die Stimme kam und standen nun drei Typen gegenüber. Einen davon kannte ich, sogar sehr gut, denn es war dieser schwarzhaarige Kerl, der überhaupt nicht nett mit Jungkook umgegangen war.

»Was wollt ihr denn?«, zischte ich direkt und stellte mich schützend vor den Jüngeren, der nun anscheinend aus seiner emotionsloser Starre erwacht war und sich jetzt an mein Shirt klammerte.

»Wir wollen das, wofür wir bezahlen!«, kam von dem anderen Unbekannten, was mich verwirrt die Stirn kraus ziehen ließ. Dass Jungkook sich mit anderen 'vergnügte' hatte ich gehört, aber dass er dafür bezahlt wurde, war mir neu. Wofür brauchte er das Geld? Hatte es mit dem Krankenhaus zu tun?

»Tae, mach', dass sie weggehen«, hauchte Jungkook schwach und nur für mich hörbar, was ich mit einem Nicken beantwortete. Niemals würde ich wollen, dass sie ihm noch einmal etwas antaten, was er nicht wollte.

Doch gerade als ich einen Schritt vormachen und es mit meinen Fäusten regeln wollte, kam eine weitere Person hinzu.

»Nana, Kinder. Besitzt ihr keinerlei Anstand und regelt so etwas vor einem Krankenhaus?«

𝐂𝐚𝐦𝐛𝐨𝐲│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt