Jungkook
Taehyung schwieg nach meinen Worten, aber es war ja auch kein Wunder, wenn ich mich an seine von diesem Tag erinnerte. Er sagte, wir würden irgendwann getrennte Wege gehen, aber das war eine Option, die ich am liebsten nicht Wirklichkeit werden lassen wollte.
Taehyung wusste nichts von meinen Gefühlen und wenn es nach mir ginge, sollte das auch so bleiben. Ich wollte mir gar nicht ausmalen, was das zwischen uns verändern würde. Nein, da ließe ich ihn lieber in dem Glauben, ich bräuchte ihn einfach, damit er für immer an meiner Seite blieb. Meine Gefühle waren da unwichtig, ich wollte einfach seine Nähe und sei sie auch nur freundschaftlich. Anders würde er sich sonst nur wieder von mir abwenden.
»Jungkook«, begann er irgendwann und sah aber zur Seite, biss sich dabei auf die Unterlippe, was er immer tat, wenn er nicht weiter wusste, oder ihm etwas unangenehm war. Ich setzte mich wieder gerade hin und zog dabei meine Decke höher, damit ich nicht so vollends entblößt vor ihm war.
»D-Du weißt, das kann ich dir nicht versprechen.«
Auch wenn ich mit dieser Reaktion gerechnet hatte, ließ es trotzdem das Blut in meinen Adern gefrieren. Die Zeit stand still, in der ich versuchte zu realisieren, dass er sehr wohl bei seiner Entscheidung blieb. Also musste ich dementsprechend reagieren, weshalb ich dann leise hauchte: »Dann tu mir den Gefallen und mach es nicht schlimmer. Geh bitte wieder.«
Sein Kopf schnellte wieder in meine Richtung und seine Hände umschlossen erneut meine Schultern, ehe er leicht daran rüttelte. »Jungkook, hör auf, so etwas zu sagen. Ich kann mir das nicht mitansehen!«
»Dann bleib bei mir!«, verlangte nun auch ich mit einer höheren Lautstärke und funkelte ihn an. Er sollte endlich begreifen, dass er der Einzige war, den ich brauchte.
»Das geht nicht. Ich-«
»Dann sag mir warum!« Ich wollte nicht schreien, wirklich, aber dass Taehyung sich vor mir verschloss, tat mir weh. Ich war nicht dumm, natürlich hatte ich bemerkt, wie sehr er sich verändert hatte, woraus ich schloss, dass irgendetwas vorgefallen sein musste. Aber wenn ich ihm verraten sollte, was los war, dann sollte er es auch.
»Jungkook! Das kann und werde ich nicht!« Nun war auch er wütend und sprang auf die Füße, seine Hände hingen zu Fäusten geballt neben seinem Körper und bebten, weil er seine Emotionen zurückhielt.
Er warf noch einen letzten Blick zu mir, ehe er sich umwandte und gehen wollte, doch ich schickte ein leises, hauchendes: »Warte bitte.«Er drehte sich wieder zu mir und sah mich erst abwartend an, als ich aber nichts sagte, seufzte er leise und hockte sich vor das Bett. »Kleiner, du widersprichst dir selbst. Entweder ich bleibe mit der Voraussetzung, dass du irgendwann allein auf dich gestellt sein kannst, oder ich gehe und wir beide wechseln nie wieder ein Wort miteinander.«
Ich musste mich entscheiden, das war mir klar und wenn ich eine Freundschaft auf Zeit, statt keiner mit ihm haben würde, war die Entscheidung leicht.
»Bitte bleib. Bleib so lange, wie du es möchtest. Und wenn der Moment da ist, dann werde ich dich nicht aufhalten.«
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𝐂𝐚𝐦𝐛𝐨𝐲│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓
Fanfiction»Menschen ändern sich, Jungkook. Das sieht man nicht nur an mir, sondern auch an dir.« Gerade als Taehyung und Jungkook Freunde werden, geht Taehyung für ein Jahr nach Amerika. Er denkt, alles ist gut zwischen den beiden, doch er hat keine Ahnung, w...