Taehyung
Jungkook hatte recht. Ich war ein dummer Idiot gewesen, der wahrscheinlich alles nun noch viel schlimmer gemacht hatte. Aber auch mich hatte der Tag verwirrt und irgendwie fühlte ich, er könnte sich dadurch besser fühlen. Doch meine Absicht war nie gewesen, mit ihm schlafen zu wollen. Nicht, dass ich es nicht wollte, aber es ging einfach nicht.
Seufzend richtete ich mich aus meiner halbhockenenden Position auf und sah auf den Jüngeren herunter, der nun mit Tränen in den Augen zu mir hinauf sah. Auch wenn er oft weinte, tat es mir jedes Mal deshalb nicht weniger weh, ganz im Gegenteil. Ich hatte sogar das Gefühl, je mehr ich alles zuließ, obwohl ich es nicht wollte, desto schlimmer wurde es.
»Wir hätten uns nicht küssen dürfen. Es tut mir leid, aber das war ein Fehler, Jungkook.«
Meine Worte fuhren wahrscheinlich wie Messerstiche durch sein Herz, ich sah nun unendliche Traurigkeit in seinen schönen Augen und wie unglaublich verletzt er nun war, aber es war besser so. Mit mir wollte er keine Beziehung führen, das würde nur Probleme geben und ich sollte mich langsam daran machen, dass ich ihm richtig half und er alleine sein konnte.
»Was redest du da?«, hauchte er schwach und auch ein wenig fassungslos, ehe er auf die Matratze zurückfiel und sich wieder schluchzend in der Decke versteckte. Nun hatte er mir den Rücken wieder zugewandt und strafte mich mit Ignoranz, aber das war in Ordnung.
»Es ist besser so, Kleiner«, sagte ich noch, ehe ich mein Schlafzimmer verließ und nach unten ging. Ich hörte sein Weinen nun sogar bis unten und jeder einzelne Laut schickte noch mehr Sprünge in mein Herz, als es eh schon hatte. Und gerade fragte ich mich, ob meine Entscheidung wirklich die richtige war. Wenn mir doch so viel an ihm lag, warum versuchte ich dann nicht, ihn glücklich zu machen? War nicht gerade ich derjenige, der das schaffen konnte?
Überfordert raufte ich mir die Haare und ging in die Küche, bereitete ein kleines Frühstück für den Jüngeren vor, das ich schließlich in die Mikrowelle stellte. Als nächstes schrieb ich ihm auch heute einen Zettel, jedoch würde ich dieses Mal nicht in die Schule gehen. Dass ich dadurch Fehlzeiten bekam, interessierte mich nicht, denn Jungkook war gerade wichtiger.
Nachdem ich meinen Brief an dieselbe Stelle wie gestern gelegt hatte, ging ich in den Flur und zog mir Jacke und Schuhe an. Ich warf noch einen letzten, verzweifelten Blick in das Innere des Hauses, aus dem ich noch immer das herzzerreißende Schluchzen Jungkooks vernehmen konnte, ehe ich mir selbst eine Träne aus den Augenwinkel strich und das Haus schließlich verließ, um etwas zu tun, was ihm möglicherweise eher helfen konnte, als meine Liebe.
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𝐂𝐚𝐦𝐛𝐨𝐲│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓
Fanfiction»Menschen ändern sich, Jungkook. Das sieht man nicht nur an mir, sondern auch an dir.« Gerade als Taehyung und Jungkook Freunde werden, geht Taehyung für ein Jahr nach Amerika. Er denkt, alles ist gut zwischen den beiden, doch er hat keine Ahnung, w...