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Jungkook

Ich wollte wirklich gehen, aber Taehyungs Hand um mein Handgelenk hinderte mich daran, was mir beinahe wieder die Tränen in die Augen trieb. Verzweifelt biss ich mir auf die Unterlippe und versuchte dem Drang des Weinens zu entkommen, was mir aber wie sonst auch nicht wirklich gelang.

Ich ließ mich von dem Älteren wieder in seine Richtung drehen, bevor er mein Handgelenk losließ und seine Hände auf meine Schultern legte. Ich schaffte es nicht, ihn anzusehen, sondern blickte stur auf den Boden zwischen unseren Füßen, da mich sonst eine Welle der Gefühle überkommen würde.

Dass gerade Taehyung derjenige war, der mich in der Toilette gefunden und schließlich zu sich nach Hause gebracht hat, war eine eigenartige Fügung des Schicksals, wenn man bedachte, dass ich eigentlich nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte. Einerseits freute ich mich natürlich total darüber, ich liebte seine Nähe schon immer, aber ich wusste, dass es nicht richtig war. So selbstsüchtig durfte ich nicht sein, weshalb ich eben gerade auch noch gehen wollte. Und nun hinderte er mich daran und machte alles nur noch schlimmer, sodass ich nun nicht mehr an mich halten konnte und den Tränen freien Lauf ließ.

»Jungkook«, flüsterte er leise meinen Namen und hob mein Kinn ein wenig mit zwei Fingern an. Wie gern ich wieder meinen Spitznamen aus seinem Mund hören würde oder Worte wie, er hätte mich all die Zeit über vermisst, aber der Ausdruck in seinem Gesicht ließ diese Hoffnung erlischen. Taehyung hatte recht mit seinen Worten, er hatte sich verändert und es verletzte mich, dass er nicht mehr so mit mir umging, wie bevor er nach Amerika ging.

»Sieh dich doch an. So kann das nicht weitergehen, du bist total fertig.«

Ich lachte kurz hämisch auf, während ich zwanghaft seinem Blick standhielt, wobei seine Worte mich wiederum aufregten. Er war derjenige gewesen, der vor ein paar Tagen sagte, wir hätten uns verändert und er machte nicht den Eindruck, mir helfen zu wollen. »Du bist ein Heuchler, Taehyung. Willst du etwa dein schlechtes Gewissen beruhigen? Wenn das der Grund für deine Hilfe ist, kann ich gerne darauf verzichten.«

Einen kurzen Moment war er sprachlos über meine Worte, fing sich aber schnell, ohne die ausdruckslose Miene zu verziehen. »Du kannst mich mit solchen Worten nicht davon abhalten, dir zu helfen. Insgeheim schreist du doch danach, nach mir und meiner Hilfe. Ist es nicht so?«

Nun war er derjenige, der mich aus dem Konzept brachte, denn er hatte verdammt recht mit seinen Worten. Das sah er wohl auch in meinem Ausdruck, denn ein kleines, zufriedenes Lächeln schmiegte sich auf seine Lippen und er ließ von meinen Schultern ab.

Doch bevor er noch etwas sagen konnte, durchbrach das leise Klingeln meines Handys die Stille und mit zitternden Fingern zog ich es aus meiner Tasche. Aber die Nachricht konnte nichts Gutes bedeuten.

DatDaddy_S
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𝐂𝐚𝐦𝐛𝐨𝐲│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt