Taehyung
Mein Herz klopfte mir bis zum Hals, während ich darauf wartete, dass Jungkook mir endlich seine Geschichte erzählte. Es kam definitiv von der Aufregung, aber auch weil ich wusste, dass ich dem Jüngeren dadurch noch ein Stück näher gekommen war. Ich wusste nicht mehr, wann ich an diesem Punkt angelangt war, an dem ich an seinem Leben teilhaben wollte, aber ich konnte es nicht mehr leugnen.
Vermutlich war es schon irgendwie seit Beginn unserer Freundschaft gewesen und je länger ich ihn betrachtete, desto mehr wusste ich, dass er nicht nur wie ein Bruder für mich war. Allerdings hatte ich mir selbst geschworen, nichts mehr mit Liebe am Hut zu haben, weshalb solche Gefühle keinen Sinn machten. Wenn ich ihn dann verlieren würde, würde es mich nur noch mehr verletzen, weshalb ich nicht mehr als eine Freundschaft zulassen durfte.
Jungkook räusperte sich leise, rutschte schließlich von der Matratze, sodass er nun vor mir auf selber Höhe saß. Ins Gesicht konnte er mir dennoch nicht sehen, weshalb ich nah an ihn heranrutschte und sein Kinn mit zwei Fingern anhob. Aufmunternd lächelte ich ihm zu und sagte: »Es ist in Ordnung, Kleiner. Sag mir einfach, was du schon immer jemandem erzählen wolltest.«
Er nickte einmal, während er tapfer meinem Blick standhielt, sodass ich meine Hand von ihm nahm und sie mit der Anderen zwischen meinen Beinen versteckte.
»Kurz bevor du mir damals erzählt hast, dass du nach Amerika gehst, veränderte sich etwas in meinem Leben. Etwas Unvorhersehbares, was alles verändern sollte.«
»Ich erinnere mich daran, dass du abweisend warst, was normalerweise nicht typisch für dich war. Jedenfalls nicht mir gegenüber«, warf ich dazwischen, was er mit einem erneuten Nicken beantwortete.
»Jimin Hyung - also mein älterer Bruder - fühlte sich oft nicht so gut, kollabierte auch gelegentlich, weshalb wir uns dazu entschlossen, zum Arzt zu gehen, auch wenn es teuer war. Es dauerte nicht lang, da hatten wir dann auch schon die Diagnose - chronische, lymphatische Leukämie.«
Ich öffnete betroffen den Mund, wagte es aber nicht, dazu etwas zu sagen. Selbst ich wusste, was das bedeutete, sein Bruder hatte Krebs, einen, der schwer heilbar war.
»Jedenfalls hattest du mich kurz darauf verlassen und ab da dachte ich, sobald Jimin Hyung gestorben wäre, hätte ich niemanden mehr. Dazu kam die wirklich kostspielige Behandlung, die wir uns nicht leisten konnten. Über unsere finanzielle Situation bist du ja sicher noch im Bilde, denn sie hat sich keinesfalls verbessert.
Ich entschied mich selbst dazu, meinem Bruder zu helfen und gelangte schließlich an den Job des Camboys, aber ob du es glaubst oder nicht, das Geld reichte noch immer nicht.«Ein Schluchzen unterbrach ihn und rüttelte ihn einmal durch, weshalb ich mich wieder vorlehnte und ihn in den Arm nahm. Sofort klammerte er sich an mich und hatte Mühe, die folgende Worte auszusprechen.
»Einige, junge Zuschauer boten mir Treffen an, Treffen gegen Geld. Ich sollte mit ihnen schlafen und Dinge sagen und tun, die sie verlangten. I-Ich brauchte aber das Geld, Taehyung. Ich hatte keine andere Wahl.«
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𝐂𝐚𝐦𝐛𝐨𝐲│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓
Fanfiction»Menschen ändern sich, Jungkook. Das sieht man nicht nur an mir, sondern auch an dir.« Gerade als Taehyung und Jungkook Freunde werden, geht Taehyung für ein Jahr nach Amerika. Er denkt, alles ist gut zwischen den beiden, doch er hat keine Ahnung, w...