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Jungkook

»Denkst du wirklich, das ist so richtig?«, fragte ich Taehyung skeptisch, während er versuchte, ein anständiges Rührei zuzubereiten.

»Klar, warum sollte es nicht?«, erwiderte er Augenbrauen hochziehend und in meine Richtung blickend, sodass das Ei nun unbeaufsichtigt war. Taehyung hatte den Herd viel zu hoch eingestellt, weshalb es binnen kürzester Zeit bereits anbrannte und ich alarmierend dazwischen springen musste.

Ruckartig entwendete ich ihm den Pfannenwender und stellte die Temperatur der Herdplatte herunter, während ich die neugierigen und gleichzeitig überraschten Blicke des Älteren auf mir spüren konnte. »Sag doch gleich, dass du das viel besser kannst«, murrte er trotzdem leise und machte sich stattdessen daran, den Tisch zu decken.

Ich konnte tatsächlich noch ein einigermaßen essbares Frühstück zubereiten, das wir anschweigend zu uns nahmen, wobei gelegentliche Blicke in das Gesicht des Anderen nicht ausblieben.

»Hast du denn gut geschlafen, Kookie?«, fragte Taehyung irgendwann und ließ mich dadurch leicht zusammenzucken. Auch wenn ich es unglaublich vermisst hatte, war es ungewohnt diesen Spitznamen aus seinem Mund zu hören.

Ich nickte auf seine Frage hin und widmete mich wieder dem Essen, sodass sich erneut diese Stille über uns ausbreitete. Es war offensichtlich, was da eigentlich zwischen uns stand, aber gerade besaß ich nicht genug Mut, um diese Sache anzusprechen.

Und wieder war schließlich Taehyung derjenige, der erneut etwas sagte, nachdem wir aufgegessen hatten. »Und? Was wollen wir heute machen? Es ist Wochenende, also sollten wir diese Freizeit nutzen.«

»Was ist mit Schule und lernen?«, gab ich zu Bedenken, stand auf und räumte mein Geschirr in die Spülmaschine. Der Ältere tat es mir gleich und antwortete währenddessen: »Sei nicht immer so vernünftig, Kookie. Lass uns mal ein wenig Spaß haben!«

Vielleicht hatte er Recht, denn Spaß hatte ich schon lange nicht mehr gehabt. Ich nickte also mit einem leichten Lächeln und wurde dadurch mit einem Wuscheln durch meine Haare belohnt, was ich ausgesprochen gerne genoss. Generell mochte ich es einfach, von ihm berührt zu werden.

»Allerdings würde ich gerne noch einmal Jimin besuchen.«

Taehyung stoppte kurz in seiner Bewegung, da wir auf dem Weg in das Wohnzimmer waren und sah nachdenklich zu mir. Jedoch nickte er schließlich und kam auf mich zu, damit er mich in eine Umarmung ziehen konnte.

Für mich war es noch immer geprägt mit Überforderung, wenn er mir so nahe kam, auch wenn ich seine Nähe sichtlich genoss. Vermutlich würde ich mich nie daran gewöhnen können, einfach, weil es so unwirklich erschien, dass so ein toller und gutaussehender Mensch wie Taehyung zu mir gehörte.

Er spielte leicht mit den Haaren in meinem Nacken und wieder schlug sein Atem auf meine Haut, was mich kaum merklich erschaudern ließ. Und obwohl er mich so nervös machte, erwiderte ich seine Umarmung und genoss sie so, als wäre es die Letzte, die ich von ihm bekommen würde.

»Natürlich können wir deinen Bruder besuchen gehen. Das ist doch selbstverständlich.«

𝐂𝐚𝐦𝐛𝐨𝐲│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt