Geld verdienen

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Die Fahrt zum Krankenhaus dauerte nicht lange. Vor der Notaufnahme angekommen luden sie mich aus und brachten mich in den Schockraum, wo mich Phil empfing. Alex sagte: "14-Jähriger nach Selbstmordversuch, den wir unterbrochen haben. Schnittverletzungen am rechten Arm, psychisch nicht ganz fit und teilweise ein bisschen aggressiv, weswegen die Polizei dabei ist." Phil wande sich an mich: "Nicht dein Ernst, Miles! Was sollen wir nur mit dir tun?" "Ja ich wollte das nicht." Alex mischte sich sofort wieder ein: "Also sorry, aber das hat nicht so ausgeschaut, als wolltest du nicht springen." Phil sah besorgt zu Alex, ich schwieg. Ben ging raus um vor der Tür zu warten, während Phil begann, mich zu untersuchen. Er tackerte die Schnitte und verband diese. "Warum?" fragte er. Ich sah weg und schwieg. "Miles, sag es mir! Das ist kein Spaß mehr..." "Frag doch die anderen." "Ich will es von dir hören!" "Meine Mutter war auf Alkoholentzug und danach war alles super. Jetzt ist der Freund von ihr, der der mich geschlagen hat, wieder aus dem Knast gekommen und meine Mutter liegt neben ihm besoffen auf der Couch! Zufrieden?" schrie ich ihn an. "Miles, das tut mir echt so leid... Wenn ich was für dich zun kann, sag es mir." Ich nickte und er lies mich auf ein Zimmer bringen. Nach längerer Zeit kam Phil mit einem anderen Mann in mein Zimmer. Der Mann stellte sich vor: "Hey, ich bin Frederick Seehauser, und du bist?" "Miles." "Freut mich, ich würde mich gerne mit dir unterhalten. In Ordnung?" "Sie sind aber kein Psycho-Futzzi, oder?" Er musste lachen und ging nicht weiter auf die Frage ein. "Alex hat mir erzählt, was passiert ist und dass du Probleme hast. Kannst du mir die Sache heute auf der Brücke erzählen?" "Das geht sie doch garnichts an!" "Ganz ruhig, ich will mit dir vernünftig reden, nicht schreien. Ich will dich einschätzen, du hast bestimmt keinen Bock auf Psychiatrie, oder?" "WAS? Wollt ihr mich einweisen oder was?" "Noch nicht, du musst erstmal nur mit mir reden, ich habe das ganze in der Hand." Ich entschloss mich, ihm alles zu erzählen. Ich erzählte ihm, warum ich das getan hatte, was ich auf der Brücke gedacht hatte,... Eben alles. Am Schluss sagte Frederick: "Das war eine typische Kurzschlussreaktion. Wenn du Probleme hast oder davor bist, etwas dummes zu tun, rede mit mir, Ben, Alex oder Phil darüber. Das hilft wirklich." Dann ging er.
Danach kam Ben zu mir: "Hey, wie geht's?" "Alles super." "Phil meinte du kannst jetzt entlassen werden, soll ich dich heimfahren?" "Ne, danke, ich glaube ich gehe heim." "Okay, aber wehe ich werde in den nächsten zwei Stunden zu einer Prügelei unter Jugendlichen gerufen!" "Jaja. Ich geh dann jetzt. Tschüss." "Bey." Fröhlich ging ich aus dem Krankenhaus Richtung Zuhause. Vor der Haustür wartete ich kurz. Was würde mich erwarten, wenn ich hineingehe. Ich schloss die Tür auf und rief: "Hallo Mama, ich bin wieder da." Ich ging ins Wohnzimmer. Meine Mama lag auf dem Sofa, mit einer Alkoholflasche in der Hand und sah fern. Daneben Robert. Als er mich erblickte, stand er auf und kam auf mich zu. "Wo warst du du kleiner dreckiger Hurensohn?!" schrie er und lies seine Hand in mein Gesicht schnellen. Dann nochmal und nochmal, ich konnte mich nicht wehren. Meine Mutter sah sich das ganze emotionslos an. Dann lies Robert endlich von mir ab und ich stolperte in mein Zimmer. Dort holte ich erstmal meine Klingen raus und ritzte mich leicht. Ich hatte starken Hunger, deswegen schlich ich mich in die Küche und schaute in den leeren Kühlschrank. Geld hatten wir auch nicht mehr zuhause. Deswegen ging ich zum Edeka vier Straßen entfernt. Dort schob ich mir mehrere Sachen in die Jacken- und Hosentaschen und ging seelenruhig wieder heraus. Man konnte dort so einfach klauen... Dann ging ich wieder nach Hause, wo ich die ganzen Sachen verschlang. Danach packte ich meine teure Stanford Westerngitarre in die Gitarrentasche und nahm sie mit nach draußen. Mit meinem BMX und der Gitarre am Rücken fuhr ich in die Stadt zum Dom. Dort packte ich die Gitarre aus, setzte mich auf Treppenstufen, legte mein Cap davor und begann zu spielen und zu singen. Zuerst Riptide, dann Perfect, Shape of you und noch viele andere Songs. Nach nur einer viertel Stund hatte ich 30€ verdient. Doch plötzlich sah ich ein bekanntes Gesicht auf mich zukommen. Ich stand auf, packte das Geld im meine Hosentaschen und die Gitarre in ihre Tasche. Ich wollte gerade wegfahren, als mich der Mann an der Schulter festhielt: "Bleib mal da, Miles, Was ist passiert, dein Gesicht sieht schlimm aus..."

Die schiefe BahnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt