Überall Zombies

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Am nächsten Morgen stand ich sehr früh auf, um unbemerkt aus dem Haus zu kommen, um Tom zu besuchen. Schnell zog ich mich an, schnappte mein BMX, was Kyle gestern wohl vorbei gebracht hatte, und fuhr zum Krankenhaus. Am Empfang sagten sie mir die Zimmernummer von Tom und ich ging rein. Ich konnte den Anblick kaum ertragen. Tom war intubiert, sein Gesicht war angeschwollen und überall hatte er Verbände. "Hey Tom, ich bin's, Miles. Es tut mir echt leid. Bitte sei stark, ich schaffe es nicht, noch wen zu verlieren. Okay?" Ich blieb noch bei ihm und hielt seine Hand, bis plötzlich das EKG Kammerflimmern anzeigte. Ich sprang auf und rannte weg, um nicht bei ihm gesehen zu werden. Ich rannte aus dem Krankenhaus in den Park. Völlig durcheinander setzte ich mich auf eine Bank und versuchte meine Gedanken zu ordnen. Plötzlich setzte sich wer neben mich. Es war Jason. Er meinte: "Bro, du siehst fertig aus. Ist alles okay?" Ich schüttelte den Kopf und fragte: "Hast du was krasses dabei?" Jason grinste und holte etwas aus seiner Tasche: "Schon mal Koks genommen?" Ich schüttelte den Kopf. Jason meinte: "Ist echt krank das Zeug. Willst du es? Das erste bekommst du umsonst." "Gib her." sagte ich und nahm alles auf einmal. Jason sagte: "Ich muss noch n bisschen ausliefern. Wenn du mal n Job brauchst, dann melde dich. Ciao Kumpel." Erst merkte ich nichts von dem Zeug, doch dann begann es zu wirken. Ich vergaß alle Sogen und lachte mich ohne irgendeinen Grund schlapp. Nachdem die Phase vorbei war, bekam ich Halluzinationen und wurde immer aggressiver. Durch die Halluzinationen dachte ich, ich würde brennen. Ich schrie herum und sprang in den Park-Teich. Ich welzte mich im seichten Wasser herum und schrie: "Feuer! Hilfe! Ich brenne!" Parkbesucher hatten wohl wegen meines Verhaltens die Polizei gerufen, die kurze Zeit später am Teich stand. "Hey! Komm mal raus da? Was ist denn los?" sprach mich ein Polizist an, doch ich rief: "Ich brenne! Hilfe! Ich brenne!" Den Polizisten war das wohl zu dumm und sie gingen in das seichte Wasser und zogen mich raus. Ich strampelte stark und dachte, die Polizisten seien Zombies. (Wer den Teil aus Auf Streife kennt, wo der Typ Drogen genommen hat und dachte die Polizisten seien Zombies, der kann sich die Situation besser vorstellen.) Ich schrie: "Hilfe! Zombies! Lasst mich in Ruhe!" Die Polizisten hatten alle Hände voll zu tun, mich festzuhalten und legten mir Handschellen an. Ich schrie immer noch die ganze Zeit: "Scheiß Zombies! Hilfe!" Der eine Polizist sagte: "Wir sind keine Zombies! Wir sind von der Polizei. Ich bin Stephan Sindera und das ist mein Kollege Justin Böttger." Ich drehte mich um sodass ich die Polizisten sehen konnte, dachte aber immer noch, dass sie Zombies waren und begann wieder zu zappeln. Stephan sagte: "Warte mal, du bist Miles, oder? Wir hatten schon mal kurz das Vergnügen, da haben wir dich beim Kiffen erwischt." "Scheiß Zombies! Verschwindet!" Justin wurde es zu blöd. Er zog mich auf die Beine, stellte mich vor sich, legte einen Arm von hinten um meine Brust um mich an ihn zu drücken und festzuhalten und mit dem anderen Arm hielt er mir die Augen zu und zog meinen Kopf nach hinten und hielt ihn auf seiner Schulter. Ich schnaufte wie wild, kam aber langsam herunter. Justin sagte: "Ganz ruhig. Wir sind von der Polizei und wir tun dir nichts. Wir beschützen dich vor den Zombies. Du brauchst keine Angst zu haben." Stephan telefonierte derweil mit dem Krankenhaus um zu fragen, was sie tun sollten. Als er dass gemacht hatte, kam er zu uns und sagte: "Die aus dem Krankenhaus haben gesagt wir sollen ihn ins Krankenhaus bringen. N RTW brauchen wir nicht. Geht's bei ihm wieder?" Justin nahm seine Hand vor meinen Augen weg und sofort sah ich wieder Zombies und zappelte wieder herum. "Zombies! Hilfe! Geht weg!" Schnell legte Justin wieder seine Hand auf meine Augen und drückte meinen Kopf nach hinten. Dann sagte er zu Stephan: "Andscheinend nicht. Miles, wir gehen jetzt zum Auto, komm." Er schob mich zum Auto, setzte mich hinein und er setzte sich gleich direkt neben mich, damit er meine Augen weiterhin zuhalten konnte. Als wir am Krankenhaus ankamen, holte Justin mich aus dem Wagen und wir gingen wie davor in die NA. Stephan lief vor und organisierte schon einen Arzt, während Justin mit mir langsam nach kam. In der NA wurde ich auf eine Liege gelegt und Justin hielt mir weiterhin die Augen zu, um weitere Eskalationen zu vermeiden. Dann kam der Arzt. "So Miles, was ist denn los mit dir?" "Scheiß Zombies! Fickt euch! Fasst mich bloß nicht an! Ich bringe euch alle um!" Justin griff ein: "Schhh, ganz ruhig Miles, gaaaanz ruhig." Dann meinte der Arzt: "Miles, schau mich an, du kennst mich. Ich bin kein Zombie, ich bin's, Mike." Justin nahm kurz seine Hand von meinen Augen, und sofort flippte ich wieder aus. Mike sagte: "Gibt mir mal wer n Zugang und Beruhigungsmittel? Danke." Er setzte sich neben mich und sagte: "Miles, du bekommst jetzt einen Zugang in den linken Handrücken. Du kennst das ja. Also, nicht erschrecken, alles ist gut." Ich konnte mich kaum wehren, da ich ja noch Handschellen dran hatte, aber ich machte es Mike auf jeden Fall nicht einfach, mir den Zugang zu legen. Irgendwann gab Mike auf und sagte zu irgendwem: "Hol mal die..." Ich dachte kurz nach, dann konnte ich mir alles zusammen reimen. Sie wollen mich fixieren.

Die schiefe BahnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt