Tier im Käfig

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Jackson und Mattes gingen aus dem Raum. Ich wartete kurz, dann schaute ich unauffällig an meinem Bett nach Schrauben. Schnell drehte ich eine lockere heraus und legte mich unter die Bettdecke sodass es aussah als ob ich schlief. Dann zog ich mein T-Shirt hoch und ritzte mir über die ganze Brust. Ich verzog ein wenig mein Gesicht und ging dann zu meinem Arm über. Ich stach die Schraube ein wenig in meinen Arm und riss mir einen großen Riss in meinen Unterarm. Die Schraube drehte ich wieder locker an die Stelle an der ich sie rausgedreht hatte. Danach formte ich meine rechte Hand zur Schale und ließ Blut hinein tropfen. Mit Blut in der Hand stand ich auf, was die Aufmerksamkeit von Jackson auf mich zog und warf mehr oder weniger das Blut an die Glasscheibe durch die er sah und verschmierte dass da. Erschrocken sprang Jackson auf und drückte einen Knopf. Ich ging zur Tür und verschmierte die kleine Glasscheibe in der Tür so stark mit Blut, dass man nicht mehr herein schauen konnte. Ich hörte Gab von draußen: "Wir können da jetzt nicht rein gehen, wir brauchen Mattes, holst du ihn und am besten auch Cédric, Jackson?" "Mach ich." Ich hörte Jackson weg rennen und Gab an die Tür klopfen: "Miles! Hör mir zu! Mach keinen Scheiß, bitte! Ich weiß du bist ein guter Junge! Wir bekommen alles wieder hin, ich verspreche dir es!" Ich schrie: "Versprechen kann man leicht brechen! Nichts wird wieder gut! Ich sterbe jetzt, dann ist alles wieder gut!" "Nein Miles, bleib ruhig, bitte." "Ich bleib nicht ruhig! Ich kann nicht mehr!" "Warum, rede doch mit uns! Es passiert dir auch nichts!" "Jaja, klar, bin nur dann 24 Stunden am Bett festgekettet wie n Zirkustier und werde verrückt! Ja! Und jetzt denkst du dir, der ist doch schon verrückt! Nein! Ihr macht mich verrückt! Ihr! Ihr seid Monster! Ihr mischt euch in mein Leben ein und kontrolliert mich! Ich will nicht dass ihr die Kontrolle über mich habt! Ich will dass nicht!" "Okay, okay, gaaaanz ruhig." Gab überlegte wohl, was er sagen sollte, doch in diesem Moment kam Cédric dazu. Gab sagte zu Céd: "Er dreht da drinnen gerade durch und sagt dass wir ihn kontrollieren. Das ist gerade dass Thema." Céd wandte sich an mich: "Miles, hier ist Céd." Er hatte die typisch ruhige, sanfte Stimme, mit der mich immer alle versuchen zu kontrollieren. "Miles, wir würden dich nie kontrollieren. Wir helfen dir, wieder den richtigen Weg ins Leben zu finden. Wir alle hier sind da um dir zu helfen, wir wollen dir nichts böses, das verspreche ich dir." "Versprechen? Ihr seid doch alle gleich! Alle wollt ihr immer Sachen versprechen, und ich hält nie eure Versprechen!" Cédric tastete sich weiter vor: "Warum denkst du dass? Wer hat schon mal ein wichtiges Versprechen gebrochen?" "Meine Mutter!" "Was hatte sie dir versprochen?" "Dass alles gut wird! Sie sagte: Ich mache die Entziehungstherapie, trenne mich von Robert und alles wird wieder gut! Einen Scheiß! Ihr seid alle gleich!" "Tut mir leid mit deiner Mom, wenn du mich länger kennen würdest, würdest du wissen dass ich noch nie ein Versprechen gebrochen habe." Ich legte mich auf den Boden, denn mir war sehr schlecht geworden. Ich antwortete nicht mehr, sondern erbrach mich mehrmals. "Miles? Miles, antworte bitte! Was ist los?" Gab und Céd bekam Panik draußen. "Wir müssen rein!" sagte Gab, doch Céd hielt ihn auf: "Du weißt wir dürfen nicht rein wenn akute Gefahr für uns besteht, Mattes und Jackson kommen bestimmt gleich." Bis Mattes und Jackson kamen, musste ich mich noch dreimal erbrechen und wurde zunehmend schwächer. Dann ging die Tür auf. Mattes kam zuerst herein zu mir und stellte sicher, dass ich den anderen nichts tun werde, dann kamen die anderen herein. Gab stürmte neben mich und drückte auf meinen stark blutenden Riss am Arm. Ich währte mich, doch ich war zu schwach und hatte keine Chance. Jackson half Gab die Blutung zu stillen, Mattes hielt meinen rechten Arm und meine Beine fest, denn ich versuchte Gab und Jackson daran zu hindern, mir zu helfen. Cédric nahm meinen Kopf auf seinen Schoß, streichelte mir den Kopf und redete beruhigend auf mich ein, sodass ich irgendwann aufgab mich zu währen und nur noch heulte. Gabriel betäubte meinen Arm und nähte den großen Schnitt. Währendessen versuchte Céd erfolglos das Gespräch von vorher weiterzuführen, doch ich war zu sehr mit mir selbst beschäftigt und währte mich stärker. Den Schnitt auf meiner Brust hatten sie noch nicht bemerkt. Mein Herz raste die ganze Zeit und mir fiel das Atmen schwer. Gab wollte mich abhören, doch ich wollte dass nicht, weil er ja dann den Schnitt auf meiner Brust sieht. Ich tickte aus und Céd, Mattes und Jackson mussten mich festhalten, damit Gab mir was zur Beruhiigung geben konnte. Langsam wurde ich ruhiger und Gab vergaß wohl, mich abzuhören. Ich war wie high durch das Zeug. Die vier legten mich ins Bett, doch ich wollte wieder aufstehen. Céd blieb bei mir, alle anderen gingen raus. Ich sagte: "Ich kann nicht hier bleiben, ich muss Lara hefen." Ich stemmte mich hoch, doch Cédric drückte mich sanft wieder zurück ins Bett und sagte: "Du musst jetzt erstmal schlafen." "Aber ich muss Lara helfen." "Morgen, morgen." "Ich..." "Nein nein nein, schlaf jetzt." Céd legte seine Hand auf meinen Kopf und strich mir durchs Haar. Ich sagte wieder: "Ich muss Lara unterstützen, sie schafft dass nicht." "Ich bin mir sicher sie schafft dass." meinte Céd und drückte mich wieder ins Bett. Er wartete so lange neben meinem Bett und kraulte mir den Kopf, bis ich eingeschlafen war.

Die schiefe BahnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt