Null Bock auf Schule

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Am nächsten morgen weckte mich Tarik auf: "Miles, aufstehen, du musst in die Schule." "Ne, keinen Bock." knurrte ich. Tarik zog mir die Decke weg, was mich gleich wieder zum explodieren brachte: "Lass das Mann! Ich hab keinen Bock auf Schule, ich will pennen!" "Miles, wir haben das besprochen, du musst in die Schule. Ich hab auch manchmal keinen Bock auf Arbeit, aber ich muss trozdem hin. Jetzt komm, los." Wiederwillig stapfte ich aus dem Bett, zog eine Joggingshose und einen Oversize Pulli an, und stapfte dann in die Küche, wo Paula Connor fütterte. "Heyy, guten Morgen." lächelte sie mich an und ich gab mir mühe auch freundlich zu sein und lächelte sie kurz an: "Morgen. Wo sind die ganzen anderen?" "Die sind heute alle Arbeiten, nur ich und Tarik sind da. Willst du Frühstück?" Ich nickte und schnappte mir Müsli und Milch. Ich aß schnell und scherze noch kurz mit Connor auf der Couch. Dann kam Tarik: "Miles, wir müssen... Wie siehst du denn aus? Willst du im, sorry, Pennerlook in die Schule gehen? Zieh dich vernümpftig an und dann los, sonst kommen wir zu spät." Total genervt polterte ich zurück in mein Zimmer, zog mir eine schwarze Jeans mit Löchern und einen normalen Pulli an, dann ging ich wieder runter, wo ich in meine weißen Yeezys schlüpfte. Dann schmiss ich mir meinen Schulrucksack von Snipes über und verließ mit Tarik das Haus. Gegenüber vom Haus stand ein Parkplatz, der mir nie so richtig aufgefallen war. Dort standen die ganzen Autos von der WG, doch gerade nur die zwei von Tarik und Paula. Tarik hatte einen BMW M6 in matt schwarz. Ich zog die Augenbrauen hoch: "Habt ihr eigendlich alle so teure Autos?" Tarik lächelte: "Irgendwie schon, ja. Weißt du, wenn man das Haus nicht zahlen muss, dann gibt man sein Geld für andere Dinge aus und so haben wir alle n cooles Auto." Ich lächelte und stieg in den M6. Dann fuhren wir los.
An der Schule angekommen stieg ich aus, verabschiedete mich und lief zu meinen Freunden. Wir hatten noch eine viertel Stunde bis zum Unterrichtsbeginn und so beschlossen wir uns, noch vors JuZ Gegenüber zu gehen, und zu rauchen. Als die viertel Stunde rum war, schlenderten wir langsam in unsere Klassenzimmer. Wir hatten Herr Krämer in der ersten Stunde in Englisch. Ich kam 10 Minuten nach Unterrichtsbeginn ins Klassenzimmer und Herr Krämer meinte: "Schön dass du hier bist Miles. Das nächste mal vielleicht n bisschen eher. Wir kontrollieren gerade Hausaufgaben. Zeig mal deine her." "Hab ich nicht gemacht." grummelte ich und er meinte: "Okay, kann ich kurz mit dir nach der Stunde sprechen?" Ich nickte und setzte mich auf meinen Platz. Ich schaltete auf meinen Stand-by und ließ mir viele Gedanken durch den Kopf gehen. Dadurch merkte ich auch nicht, dass Herr Krämer mich aufgerufen hatte. Er kam auf mich zu und klatschte vir mir in die Hände. Ich erschrak und setzte mich gerade hin. "Du weißt sicher die Lösung von der Aufgabe 4f), oder?" meinte er lächelnd. Ich warf einen Blick in mein Buch und sagte ihm sofort die Antwort. Anerkennend nickte er und ging wieder vor zur Tafel. Ich schaltete wieder in meinen Stand-by Modus und ließ den Rest der Stunde an mir vorbei ziehen. Dann klingelte es zur nächsten Stunde. Wir hatten IT. Alle verließen den Raum, außer ich, denn ich musste ja noch mit Herr Krämer sprechen. Ich blieb auf meinem Platz und er setzte sich auf den Tisch vor mir und stellte seine Füße auf den Stuhl. Dann meinte er: "Erzählst du mir mal n bisschen was von dir?" Ich zuckte mit den Schultern: "Was soll ich groß erzählen?" "Was du willst. Ich hab so einiges von dir gehört. Deine Lebensgeschichte, warum du noch nie deine Hausaufgaben gemacht hast, einfach alles was du mir anvertraust." "Was soll das bringen?" "Ich kann dich besser einschätzen und dir bei manchen Sachen vielleicht sogar helfen." Ich willigte ein. Herr Krämer schlug vor, nach draußen zu gehen und so redeten wir die ganze Stunde, in der ich eigendlich IT hatte. Ich erzählte ihm so ziehmlich alles. Von meinem Papa, Robert, Mama, alles wass so geschah. Es tat gut dass nochmal alles loszuwerden und Herr Krämer konnte gut zuhören. Am Ende meinte er: "Ich kann mir denken wie schwer alles für dich sein muss. Aber ich denke du bekommst dass hin. Ich rede mit meinen Kollegen wegen den Hausaufgaben. Solange du weiter nur 1er und 2er ohne Hausaufgaben und lernen schreibst, sind Hausis echt überflüssig. Aber nimm Schule bitte trozdem ein bisschen ernst." Ich nickte und bedankte mich. Dann ging ich in die Pause zu meinen Freunden.
Wir hatten danach noch Chemie, Physik, Deutsch und Bio, dann ging es nach Hause. Tarik holte mich ab und wir fuhren heim.

Die schiefe BahnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt