Koma

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Sobald der RTW losfuhr, begannen auch schon die Fragen. Robin fragte: "Miles, weißt du nicht, was passiert ist?" "Nein." sagte ich und sah weg, was mich verriet. "Glaube ich dir nicht." Ich nahm ruckartig die Hände hoch: "Und selbst wenn, ich würde es euch eh nicht sagen!" fing ich an zu schreien. Mike versuchte einzugreifen: "Miles, nimm sofort die Hände runter, du darfst dich nicht bewegen. Trozdem musst du es uns früher oder später erzählen, was passiert ist. Dass muss jetzt aber warten. Du darfst dich vor der OP nicht aufregen." Beleidigt starrte ich die Decke an und überlegte mir schon mögliche Szenarios, was ich als nächstes Anstellen könnte. Doch leider wurden meine Überlegungen von Mike gestört: "Also, wir sind gleich da. Ich erkläre dir kurz die OP, du brauchst keine Angst vor der haben." "Sehe ich so aus als hätte ich Angst vor der?" schnauzte ich, doch eigendlich hatte ich schon Schiss. "Ich will ja nichts sagen aber dein Puls verrät es mir." "Ist doch kack egal!" "Ja. Also zu der OP, dein Schienbein wird mit einer Metallplatte an zwei verschiedenen Stellen zusammengeschraubt und danach bekommst du einen Gips. Zusätzlich wird man deine Kopfplatzwunde nebenbei noch nähen, danach wird deine Schulter geröngt und nich vorsichtshalber deine Wirbelsäule und ein CT vom Kopf. Alles halb so schlimm." "Klar." Die Angst in mir wuchs und wuchs und mein Kreislauf drohte zusammen zu brechen. "Alles gut, Miles? Ist dir schlecht, schwindlig?" "Ne." Kurz darauf musste ich brechen und Miles hielt mir gerade noch eine Nierenschale hin. "Also nicht schlecht, ich nehme dann auch mal an dir ist nicht schwindelig?" "Halt's Maul." Mike grinste und gab mir einige Medikamente in den Zugang. Er sagte: "Es ist nicht schlimm, wenn dir jetzt etwas schwummerig wird. Du kannst einfach die Augen zu machen und schlafen." Ich nickte und schon bald fielen mir die Augen zu.

Als ich wieder aufwachte lag ich in einem Krankenhausbett. Mein Bein war eingegibst, an meinem Arm bzw. Schulter hatte ich eine Schiene und um meinem Kopf hatte ich einen Verband. Nun spürte ich auch die Schmerzen. Mir tat alles weh und die Schmerzen waren unglaublich. Ich fing an zu wimmern und mein Puls schoss in die Höhe. Langsam bewegte ich meine Schulter und schrie auf: "Ahh! Ahh!" Die Schmerzen liesen nicht nach und das EKG fing an zu piepen. Franco kam herein, danach Phil. Franco sagte: "Miles, schau mich an. Ganz ruhig. Ruhig. Wir geben dir gleich was." "Ah, es tut so weh!" "Ich weiß, ich weiß. Ganz ruhig. Atmen nicht vergessen. Ruhig." Langsam wurde mir schwarz vor Augen und ich schloss sie. "Nicht einschlafen. Miles! Mach die Augen auf!" Doch es brachte nichts mehr und ich wurde bewusstlos.

Zeitsprung 6 Wochen

Piep, piep, piep. Langsam öffnete ich meine Augen. Das grelle Licht bledete mich und ich kniff die Augen wieder zusammen. Dann hörte ich die Tür aufgehen und eine Stimme sagte: "Willkommen zurück." Es war Phil. Er kam zu mir und sagte: "Schau mir mal in die Augen." Er leuchtete mir mit einer Art Taschenlampe in die Augen. "Sehr gut. Soll ich dir kurz erzählen, was war?" Ich nickte. "Gut, also du warst 6 Wochen im Koma, dein Schienbein war ja durch, da hast du jetzt eine Schiene dran, deine Schulter passt auch wieder und an deinem Kopf sieht man auch nichts mehr. Du hattest nach der OP so Schmerzen, weil das Schmerzmittel nicht gewirkt hat. Mich würde jetzt natürlich interessieren, warum?" Ich stellte mich dumm. "Was meinst du?" "Was hast du eingeschmissen und von wem war das Zeug?" "Denkst du echt ich verpetze meinen Freund?" Phil seufzte: "Ne." "Ja gut, dann reg mich nicht auf und geh." "Ich schau nachher nochmal nach dir." meinte Phil und ging wieder. Ich fühlte mich ein bisschen schlecht, denn Phil hatte mir ja nichts getan. Egal. Wichtig war für mich gerade nur, dass ich irgendwie verhindere, zurück in die JP zu müssen. Ich wollte gerade aufstehen, als es an der Tür klopfte. Ben kam herein. "Miles, was machst du denn für Sachen?" "Wie kannst du es wagen, mich in der JP eingesperrt zu lassen und dann hier aufzukreuzen?" "Du weißt, dass das beste für dich ist." "EINEN SCHEIß!" schrie ich ihn an. "Jetzt komm schon, es tut mir leid." "Verpiss dich einfach aus meinem Leben, okay." "Miles..." versuchte Ben es nochmal doch ich wande mich von ihm ab. Er ging und mir fingen an, Tränen von den Wangen zu kullern. Nach einiger Zeit kam Olli herein: "Ich hab jetzt Fienst, wenn was ist bin ich der zuständige Arzt, nur so zur Info. Ähm, ist alles ok?" Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und nickte. Olli klopfte mir zweimal mit der Hand auf meine Schulter und ging dann wieder. Sofort stand ich auf und ging zur Tür. Mit einem Blick auf den Gang checkte ich mal wieder, ob ich abhauen konnte und es war keiner dort. Also lief ich den Gand entlang und fand einen Hintereingang, durch den ich raus konnte. Schnell rannte ich weg vom Krankenhaus und begab mich auf die Suche nach einem Supermarkt, um mir hochprozentiges zu klauen. Es war aber nicht so einfach, denn ich wurde immer wieder aufgehalten von Mädchen, die ein Foto mit mir haben wollten. Ich nahm mir die Zeit dafür und ging dann weiter. Nach ner Zeit fand ich einen Edeka, in dem ich mir Alkohol und Zigaretten besorgte und begab mich dann an ein stilles Plätzchen, wo ich meine Sorgen ungesehen vergessen konnte.

Die schiefe BahnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt