Besuch von Lara

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Als ich am nächsten Morgen aufwachte, hämmerte mein Kopf wie verrückt, ich frohr stark und mir war kotz übel. Hinter der Glasscheibe saß schon wieder ein anderer. Als er bemerkte, dass ich wach war, kam er zu mir und sagte: "Ich bin Owen (gesprochen Oun) Hunt, kannst mich duzen, wie geht es dir?" "Nicht so gut." "Was ist los, du bist sehr blass." "Mir ist kalt, habe Kopfweh und mir ist schlecht." "Ich sag dass lieber mal Alex (Englisch ausgesprochen, man spricht Älex) Karev, der Arzt der heute Dienst hat. Bin gleich wieder da." Mir fielen die Augen zu und bekam kaum mit, dass Owen und Alex herein kamen. Die beiden kamen an mein Bett. Alex setzte sich auf die Bettkante und sprach mich an: "Miles? Machst du mal deine Augen auf?" Entkräftet schloss ich meine Augen auf und sah den jungen Arzt an. "Was ist los?" "Mir ist kalt, Kopf weh und schlecht." "Hm, darf ich mir mal deinen Arm ansehen?" Ich gab Alex meinen Arm, der den Verband abwickelte und meine Wunde inspekzierte, danach machte er einen neuen Verband an meinen Arm. "Das sieht gut aus, hast du sonst noch irgendwo eine verletzung?" fragte Alex und ich zog eine Miene. "Also ja... Wo denn Miles, bitte, dass ist wichtig..." "Brust..." Schnell zog Alex mein T-Shirt hoch und sah sich meine offene, stark entzündete Wunde an. "Ui, voll entzündet, hat Gabriel das gestern nicht gesehen?" Ich schüttelte meinen Kopf. "Ok, das ist ziemlich gerötet und geschwollen, ich schmier dir ne Salbe drauf und verbinde dass. Zusätzlich bekommst du Antibiotikum und dann geht dass wieder in Ordnung." Ich nickte und Alex machte dass alles. Danach ging er und Owen gesellte sich zu mir. Irgendwann fragte ich ihn: "Warum machst du diesen Job hier?" "Weißt du, ich war Soldat, Berufssoldat im Irak... Ich habe Leute erschossen und Freunde sind in meinen Armen gestorben und selbst hab ich auch einiges Abbekommen. Als ich wieder heim kam, litt ich unter Depressionen und Angstzuständen und ich wurde eingewiesen. Sie konnten mir hier gut helfen und dann wollte ich auch hier arbeiten und Leuten helfen, ich durfte wegen meiner Vorgeschichte kein Psychiater mehr werden, aber Betreuer und jetzt "helfe" ich euch kids." "Oh, krass, wie war es so im Krieg?" "Furchtbar. Überall lagen tote und ständig sind neben mir Kugeln eingeschlagen und Bomben explodiert. Hab zwei Kugeln eingefangen und Granatsplitter." "Cool, Kriegsverletzungen machen sich doch bestimmt gut bei Frauen, oder?" "Na ja, also cool ist dass nicht und schön schauen die auch nicht aus." "Und was muss man so können als Soldat?" "Man muss wissen wie man Bomben und Mienen entschärft, welche Waffen es gibt, wie man damit umgeht, wie man verwundeten hilft und man muss sehr fit sein." "Nice, können wir mal ein Liegestützen-Wettbewerb machen?" "Dass machen wir wenn es dir wieder besser geht, ok?" Ich nickte und fragte: "Was soll ich denn jetzt machen? Ich darf keinen Sport machen, ich könnte euch Stress machen, aber dann werde ich wieder fixiert und dann ist es noch langweiliger..." Owen nahm wahnend den Finger hoch: "Ne, Stress machst du bitte nicht. Du kannst Musik hören." "Ja, ok." "Was willst du hören?" Ich wollte ihn mit meinen Liedern die ich hören wollte ärgern und sagte: "Dein Lied von Kraftklub." Owen nickte, ging in den Aufpasserraum und schaltete die Musik ein. Beim Refrain sag ich ganz laut mit: "Du verdammte Hure, das ist dein Lied, dein Lied ganz allein, dass kannst du all deinen Freunden zeigen. Dass, dass ist dein Lied, dein Lied ganz allein, glaub mir deine Freunde werden blass vor Neid." Owen machte den Song aus und meinte: "Such dir bitte nen anderen Song aus..." "Kokaina." Owen schüttelte den Kopf. "Irgendwas Jugendfreies." "Boha Junge, ich raste aus! Das höre ich gerne!" "Glaub ich dir aber ich lasse dich dass nicht hören. Bleib ruhig jetzt und such dir nen anderen Song aus. Willst du was von Ed Sheeran hören?" Ich schüttelte den Kopf und sagte: "Hab keinen Bock mehr." Dann schmiss ich mich in mein Bett und vergrub mein Gesicht im Kissen. Owen kam zu mir und legte mir seine Hand auf den Rücken: "Willst du mit mir reden?" Ich hob meinen Kopf und fragte: "Über was denn?" "Was liegt dir denn auf dem Herzen?" Ich dachte sofort wieder an mein Baby und ich musste wieder einmal anfangen zu heulen. Plötzlich ging die Tür auf und Mike streckte den Kopf zur Tür herein. "Miles, wie geht es dir Kumpel?" "Mike! Holst du mich hier raus?" Mike schüttelte den Kopf und sagte: "Lara war jeden Tag hier und will unbedingt zu dir. Ich habe gesagt dass sie gehen soll, sie sitzt jetzt aber schon seid vier Stunden im Besucherraum und heult." Ich sprang auf: "Ich muss zu ihr, bring mich zu ihr!" "Ich komme mit." meinte Owen und dann brachte Mike mich und Owen zu Lara. Als sie mich sah rannte sie auf mich zu und sprang in meine Arme. Ich drückte sie fest an mich und küsste ihren Hals. Dann fragte ich sie: "Warum bist du hier?" Wortlos zog Lara ein Ultraschallbild heraus. Wir drehten uns so, dass Owen und Mike uns nicht sehen konnten und Lara erklärte mir dass Ultraschallbild. Man konnte alles gut erkennen. Dann fragte Lara: "Willst du wissen was es wird?" Ich nickte. "Ein Junge." Ich umarmte Lara und fragte sie: "Wie soll er heißen?" "Findest du Connor okay?" "Ich finde den Namen super schön."

Die schiefe BahnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt