Knappe Sache

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Aus dem NEF sprangen Phil und Franco, aus dem RTW Benjamin und Dustin. "Beeilt euch! Schnell!" schrie ich sie an und sie rannten auf mich zu. Phil und Franco waren zu erst da. Phil fragte mich ruhig: "Was ist denn passiert?" "Wir...ich...es..." "Ganz ruhig Miles, einmal durchatmen." "Es ist meine Schuld. Wir wollten da drüber springen, also ich und Tom hat es dann auch gemacht, um uns etwas zu beweisen. Das Loch da ist voller Klingendraht. Ich habe ihn rausgeholt, aber die Drähte hier haben sich in seine Haut gebohrt, die können wir nich nicht wegschneiden." Phil nickte und meinte: "Gut, war ne dumme Aktion, aber dass ist jetzt auch egal. Du hast auf jeden Fall sehr gut erste Hilfe geleistet." Phil sah sich die Verletzungen von Tom genau an und verband sie mit der Hilfe der Sanitäter professionell. Ich stellte mich an den Rand zu den anderen und sah zu. Ich hatte die ganze Zeit das Bild im Kopf, wie Tom da hineingestürzt ist. Ich redete mir ein, dass alles meine Schuld war und bekam Panik. Ich fing an zu hyperventilieren und wusste nicht mehr, was ich tat. Ich rannte einfach los. Oskar rief: "Phil! Franco! Irgendwas ist mit Miles!" Franco sah sich um, sprang auf und rannte mir hinterher. Ich blieb nach kurzer Zeit stehen, denn mir war sehr schwindelig. Ich bekam immer noch nicht genügend Luft. Franco kam angerannt und setzte mich auf den Boden. "Alles gut Miles. Ruhig atmen. Guter Junge, ganz ruhig." Ich schaffte es nicht ruhiger zu werden. Franco hielt mir den Mund zu und ich atmete durch die Nase. Langsam wurde es besser. Franco redete mir beruhigend zu: "Du hast keinen Fehler gemacht. Ganz im Gegenteil, du hast vielleicht Toms Leben gerettet." "Vielleicht?" "Tom ist sehr schwer verletzt. Ich kann dir leidr nicht versprechen dass alles gut geht." Ich schloss die Augen und atmete tief durch. Nicht durchdrehen, bloß nicht durchdrehen. "Miles, die anderen sind jetzt abfahrbereit. Willst du im RTW mit?" Ich schlug meine Augen wieder auf und nickte. Franco half mir hoch und wir eilten zum RTW. Ich durfte hinten bei Tom und Phil mitfahren und hielt während der Fahrt Toms Hand. Phil warf Tom und mir immer wieder besorgte Blicke zu und checkte jede Minute Toms Puls. Phil fragte irgendwann: "Ist alles gut bei dir Miles?" Ich schüttelte den Kopf: "Tom liegt hier." "Hast du dich verletzt, wie du ihn gerettet hast?" Ich lächelte schwach: "Das spielt keine Rolle." "Ich denke schon." "Nein, man könnte die Verletzungen eh nicht von den anderen Verletzungen unterscheiden." "Also du bist verletzt?" "Ist egal." Phil konnte nicht weiter nerven, denn wir waren am Krankenhaus angekommen. Die Türen gingen auf, Tom wurde in Windeseile ausgeladen und in den Schockraum gebracht. Ich stellte mich auf die Seite und sah Markus, der Tom übernahm, und seinen Kollegen bei der Arbeit zu. Plötzlich riss Tom seine Augen auf. Er begann zu schreien und zu zappeln. Sofort sprangen alle auf die Seite, denn der Klingendraht war ja noch an ihm. Markus sagte: "Tom, hör auf! Ganz ruhig Tom!" Markus sagte zu den anderen: "Was sollen wir tun? Er zerfetzt sich!" Als ich dass hörte reichte es mir. Ich lief zur Liege, schubste Markus grob zur Seite und Griff durch den Klingendraht, der meine Arme zerschnitt, nach Tom. Ich drückte ihn runter und sagte laut: "Tom schau mich an! Schau mich an Tom! Ich weiß es tut weh, aber die Ärzte helfen dir! Hör auf dich zu bewegen! Du machst alles nur noch schlimmer! Ganz ruhig, schau mich an! Ich bin da, gut so, nicht bewegen, sonst zerkrazt du mit dem Kack hier meinen Arm noch mehr. Gut so, ich geh nicht weg." Tom war ruhig und ich schnauzte Markus an: "Na was ist jetzt? Schneidet die Drähte weg!" Sofort machten sie sich daran zu schaffen, die Drähte möglichst vorsichtig zu entfernen, um keine neuen Verletzungen zu machen. Ich redete Tom die ganze Zeit gut zu und achtete darauf, dass er nur mich ansieht und nicht nochmal in Panik ausbricht. Als der Klingendraht vollständig entfernt war, ließ ich Tom los. Blut tropfte von meinem Arm und es brannte stark. Markus meinte zu mir: "Das war richtig dumm Miles! Wenn er nicht aufgehört hätte, sich zu bewegen, hätte er dir vielleicht ausversehen die Pulsadern aufgeschnitten!" "Hast du sie noch alle? Tom wäre Tod, weil ihr Nichtsnutzigen nichts gemacht habt! Ihr hättet dabei zugesehen, wie er sich zerfetzt! Wixer!" Wütend ging ich und wollte gerade aus dem Krankenhaus, als mich wer zurück hielt. Es war Franco. "Du blutest, komm, ich verbinde dich, so kannst du nicht rumlaufen." Wiederstandslos ging ich mit Franco mit, der meinen Arm verband und dann sagte: "Ich rufe Alex an, damit er dich holt." "Ich will aber hier bei Tom bleiben!" "Ja, dann weiß Alex wenigstens wo du bist."

Die schiefe BahnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt