Die schiefe Bahn

Gefängnissport

Wie geplant brachte Jay mich zu der Zelle, die bis Freitag mein 'Zimmer' sein sollte. Es war ein Klo und ein eisernes Bett mit Matraze darin und wirkte nicht gerade einladend. Jay schob mich in die Zelle, da ich zögerte und meinte: "So, leb dich n bisschen ein. Ich hole dich nachher wieder ab." Er verschloss die Tür und ich war alleine. Ich fand es irgendwie gruselig in der Zelle. Ich legte mich auf die Matraze und dachte nach. Nach etwa einer Stunde kam Jay wieder und brachte mich nach draußen, wo die anderen Jungs schon in Reihe standen. Ich stellte mich dazu. Dann kam Angelo und meinte: "So, es wird hier täglich Sport gemacht, weil das gut für die Gesundheit ist. Alle runter, wir machen Liegestützen. Ich zähle." Wir gingen alle auf den Boden und Angelo begann zu zählen. Wir machten 20 Liegestützen, was für mich überhaupt kein Problem war. Dann sollten wir ewig Sit-ups machen. Irgendwann war mich einfach so langweilig, dass ich aufhörte und aufstand. Jay beobachtete mich und Angelo meinte: "Na los, weiter! Nicht Schlapp machen." Ich schüttelte den Kopf: "Das ist aber langweilig und Null anstrengend!" Angelo grinste: "Okay, dann runter und 50 Liegestützen. Vielleicht fordert dich das ja ein bisschen." Ich schüttelte wieder den Kopf und sagte frech: "Ich mach nicht das was ihr mir sagt! Ich mache was ich will." "Genau das ist dein Problem. Runter jetzt oder ich helfe dir." Provozierend breitete ich die Arme aus und ging langsam auf Angelo zu. Angelo kam auch mir entgegen und als er bei mir war, stieß er mich gekonnt zu Boden und drückte seine Stiefelspitze in meinen Rücken. Ich schrie auf und er ließ ein wenig lockerer. Angelo meinte: "Hier bin ich der Boss und du machst, was ich dir sage. Los jetzt!" Er nahm seinen Fuß von meinem Rücken und ich fing an die Liegestützen zu machen. Nach 50 war ich fertig und wollte aufstehen, doch Angelo meinte: "Nene, mach nochmal 50." Ich wurde laut: "Was soll das du Spast? Ich hab die fucking 50 gemacht!" Er drückte wieder seinen Stiefel in meinen Rücken, was genauso weh tat wie davor und fragte: "Hab ich da gerade was gehört?" Ich gab auf und meinte: "Nein." "Na also, los!" Ich machte nochmal 50 Liegestützen und es wurde tatsächlich anstrengend. Als ich fertig war gab Angelo mir die Hand und zog mich hoch. Er meinte: "Gut gemacht. Du musst lernen dich an Regeln zu halten. Jetzt kannst du was essen gehen, die anderen essen schon längst." Ich nickte und Jay brachte mich in den Speisesaal wo die anderen schon am essen waren. Es gab Spaghetti, die aber nicht mal annähernd so schmeckten. Ich aß nicht viel davon und auch den anderen ging es gleich. Nach dem Essen wurde uns das ganze Gefängnis genau gezeigt. Wir kamen während der Führung auch an dem Raum vorbei, in dem ich die Gefängniskleidung anziehen musste. Der Ausgang war nicht weit entfernt. Ich beschloss einen Fluchtversuch zu wagen. Ich schlich mich von der Gruppe weg und ging schnell Richtung Augang. Plötzlich hörte ich Jay hinter mir: "Wo soll es hingehen Miles?" Ärgerlich meinte ich: "Ich will hier nicht sein! Das bringt eh nichts!" Jay packte mich am Arm und meinte: "Zieh doch nicht deinen verdammten Schwanz ein sondern sein n Mann. Stell dich mal dem ernst des Lebens und renn nicht ständig davon weg. Beweise mal stärke, die hast du nämlich." Er sah mir tief in die Augen. Ich kämpfte kurz gegen ihn an, doch seine Hand hielt meinen Arm eisern fest. Er sagte: "Wenn du jetzt raus gehst, hast du verloren. Dann landest du beim nächsten kleinsten Scheiß hier, und das nicht nur 5 mickrige Tage. Das weißt du und ich. Komm schon." Ich ließ mich tatsächlich überreden und ging mit Jay zur Gruppe zurück. Angelo warf mir einen Blick zu und sah dann fragend Jay ab. Jay nickte Richtung Ausgang und Angelo zig die Augenbrauen hoch. Dann fuhr er mit der Führung fort. Am Ende der Führung kam Angelo zu mir und Jay und sagte: "Gabs vorher n Problem?" Jay meinte: "Ach, nur Heimweh, oder Miles?" Ich starrte auf den Boden und sagte nichts. Angelo meinte: "Es gibt jetzt Abendessen. Guten Appetit." Jay und ich gingen wieder in den Speisesaal und aßen dort zu Abend. Dann kamen wir in unsere Zellen und sollten schlafen, was aber nicht einfach war weil ständig Wärter an unseren Zellen vorbei liefen und nachsahen ob alles okay war. Irgendwann schaffte ich es, einzuschlafen.