Saufen

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Im RTW hielt Alex mir dann eine gehörige Standpauke: "Was hast du dir dabei gedacht? Geht's noch? Geiselnahme! Du kannst froh sein, wenn du jetzt nicht in den Jugendknast kommst! Und um nicht sofort eingewiesen zu werden, musst du jetzt schon gute Gründe haben, um Frederick zu Überzeugen! Boha Shit! Ich werde irre mit dir!" Nun schrie ich zurück: "Dann komme ich halt in den Knast, ist doch scheiß egal! Und ich habe euch nie gebeten, mir zu helfen! Lasst mich einfach in Ruhe!" "Verdammt Miles! Du checkst das nicht!" "Doch! Ich habe bloß keinen Bock mehr auf mein Scheiß Leben!" Alex lies es dabei und nur wenige Zeit später kamen wir am Krankenhaus an. In der NA wurden meine Schnitte genäht, danach musste ich ewig mit Frederick reden. Ich log, dass ich bloß sauer war und Alex ärgern wollte. Frederick gab sich damit zufrieden und ich durfte wieder nach Hause. Zuerst ging ich mal wieder zum Edeka klauen. Ich ließ unbemerkt Alkohol umd Zigaretten mitgehen und suchte mir ein schönes Plätzchen am Rhein. Dort echste ich die Flasche Alkohol herunter und somit auch meine Probleme. Danach packte ich meine Kippen aus und rauchte diese. Plötzlich berührte eine Hand meine Schulter. Ich wirbelte herum und sah Ben. Shit. "Wo hast du die Kippen her? Mach sie mal aus." forderte Ben mich auf. "Gar nichts mache ich!" gab ich frech zurück. "Mach sie aus habe ich gesagt!" Provozierend stand ich auf und drückte die Zigarette auf meinem Handrücken aus. Danach grinste ich Ben an, der sagte: "Du kannst es nicht lassen, oder?" Ich zuckte mit den Schultern, drehte mich von ihm weg, um loszugehen, doch Ben sagte bestimmt: "Wehe du haust jetzt ab!" Also blieb ich hier. Er fing an: "Zigaretten in deinem Alter? Ehyyy! Und Alkohol auch? Ich nimm dich mit auf die Wache. Ich kann dich hier nicht besoffen herumrennen lassen. Komm!" "Ne, lass mal." sagte ich und lies einen Rülpser. "Sicher kommst du mit, Miles. Keine Chance. Los jetzt!" Trotzig stolperte ich Ben zum Polizeiauto hinterher. Kurz vor dem Auto startete ich einen kleinen Fluchtversuch, der aber gehörig im die Hose ging. Ich stolperte und Ben fing mich gerade noch auf, bevor ich mit dem Kopf auf den Boden knallte. Er legte mir Handschellen an und setzte mich in das Auto. Dann fuhr er mit mir zur Polizeiwache, wo ich in einer Zelle meinen Rausch ausschlief.
Als ich am nächsten morgen aufwachte, brummte mir der Schädel brutal. Die Tür ging auf und Deniz Dogan kam herein: "Kopfschmerzen? Kommt davon, sich so voll zu saufen. Komm, ich muss dir noch ein paar Fragen stellen." Er brachte mich in sein Büro. "Kannst du mir sagen, wo du die Zigaretten und den Alkohol her hattest?" Ich tat so, als ob ich überlegen würde, dann log ich: "Ich habe keine Ahnung... Kompletter Filmriss..." "Aha, dann kannst du jetzt gehen, soll ich dich heimbringen?" "Ne, lass mal, ich muss eh nochmal beim KH vorbeischauen, da habe ich meine Gitarre vergessen." "In Ordnung. Ciao." Als ich zur Tür hinaus ging rief er nochmal: "Miles?" "Ja?" "Mach bitte keine Scheiße..." Ohne etwas darauf zu erwidern ging ich. Im KH suchte ich Alex, den ich nach einiger Zeit auch fand: "Ehy Alex!" rief ich umd er drehte sich um. "Wo ist meine Gitarre umd das Geld, was ich verdient habe?" Er sagte nichts zu mir, sondern holte die Gitarre und das Geld und verschwand wortlos wieder. Ich klaute noch einen Block umd Stifte, dann machte ich mich mit meiner Gitarre auf den Weg zum Dom. Ich setzte mich auf die Treppenstufen und begann, einen Song zu komponieren. Die Zeit verging wie im Flug und nach vier Stunden hatte ich einen wunderschönen Song. Darin ging es um mich, um meine Geschichte, um das, was ich dachte und fühlte. Zuhause nahm ich den Song auf, der schon nach dem dritten mal perfekt war. Ich entschloss mich, auch ein Musikvideo dafür zu drehen. Das dauerte am längsten. Als erstes ging ich zu der Brücke, stellte meine Kamera, geklaut, auf und ließ den Song von meinem Handy aus abspielen. Ich spielte und sang das ganze fünf mal, bis es auf der Aufnahme gut aussah. Dann ging ich in den Park, wo ich mich mit der Gitarre vor die Kamera stellte und wieder aufnahm. Das ganze nochmal vor dem Dom und dann bei mir zuhause vor dem Mikro. Dann schnitt ich die Videos zusammen und hatte ein tolles, fehlerfreies, wie vom Profi gemachtes Musikvideo. Ich fühlte mich toll. Das war der erste Moment, indem ich richtig stolz auf mich war.

Die schiefe BahnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt