Derek sah mir zufrieden beim essen zu und meinte dann: "Du schläfst nicht viel, oder?" "Doch, natürlich sch..." Derek unterbtach mich mit einer Handbewegung: "Miles... Ich weiß genau was los ist." Ich zuckte mit den Schultern und Derek sagte: "Schlafstörungen, Essstörungen, Schreckhaftigkeit, Gefühlsschwankungen, Panikattacken, Wutausbrüche... Das sind alles Symptome für eine posttraumatische Belastungsstörung." "Ich bin nicht gestört!" blaffte ich und Derek fragte sofort: "Hab ich das gerade gesagt?" "BelastungsSTÖRUNG." "Das heißt nun mal so, da kann ich nichts dafür." Ich zuckte mit den Schultern: "Ist mir egal. Und jetzt?" "Ich schätze wir bekommen das wieder hin, ja? Das dauert seine Zeit, aber das wird wieder. Carlos, ich, die ganzen anderen, wir sind für dich da." Ich nickte und aß fertig. Dann meinte Derek: "Kommst du mit einkaufen?" Ich nickte und fragte: "Wo ist Connor eigendlich?" "Mike ist mit ihm spazieren." Ich zog mich an und fuhr mit Derek zum Edeka. Im Edeka lief ich zielstrebig zum Tabakregal und wollte was mitgehen lassen, aber Derek bemerkte es und räusperte sich: "Vergiss es." Ich legte den Zigarettentabak wieder zurück und sah mich ein wenig um. Dann stach mir eine sehr dünne Frau ins Auge. Ich ging hin und sah sie an. Dann sagte ich: "Mom?" Ruckartig drehte sie sich um. Sie hatte ein blaues Auge und eine Platzwunde, die wohl schon ein laar Tage her ist. Schockiert sah ich sie an. Genau den gleichen Blick bekam ich zurück und ich sagte: "Ich habe ein Kind." Ich warf ihr den Satz einfach so hin. Sie zog die Augenbrauen hoch: "Ich bin Oma?" Ich schüttelte den Kopf: "Sicher nicht. Du hast gesagt ich bin nicht mehr dein Sohn. Das hat mir das Herz gebrochen." "Das war dich nicht so gemeint..." Ich ging nicht drauf ein und meinte: "Hast du noch mehr blaue Flecken?" Sie stotterte: "Welche blauen Flecke? Nein." "Verkaufe mich nicht für blöd. Wo hat er dich noch geschlagen? Zeig deine Arme." "Miles er hat nicht..." Ich nahm einfach ihren Arm und zog ihr Shirt nach hinten. Der Arm sah noch schlimmer aus, als ich mir hätte vorstellen können. Auch der andere Arm war nicht anders. "Hat er dich auch getreten? Bauch, Rücken, Beine?" "Nein. Er hat mich nicht geschlagen." "Neeeeiiin, natürlich nicht. Robert würde ja nieeee zuschlagen, definitiv nicht. Erzähl mir keinen Schrott jetzt. Ich hab gute Beziehungen und kann dir helfen. Eigentlich müsstest du mir egal sein, aber du bist meine Mutter. Verdammt das ist deine letzte Chance." Ihr standen Tränen in den Augen. In dem Moment kam Derek um die Ecke, blieb aber aprubt stehen. Ich nahm nochmal ihre Hand, zog den Ärmel hoch und hielt ihn Derek hin. Der verzog das Gesicht und meinte: "Hallo Frau Miller. Ich bin Derek Sheperd, ich habe das Sorgerecht von ihrem Sohn bekommen. Was haben sie denn da am Arm gemacht?" Ich sagte: "Der andere Arm sieht genauso aus." Derek sagte: "Ich bin Arzt. Darf ich mir kurz ihre Wunden ansehen?" Sie schüttelte den Kopf und zog ihren Arm aus meinem Griff. "Es ist nichts, danke. Ich brauche keine Hilfe." Derek sagte: "Frau Miller... Ich sehe dass sie verletzungen an den Armen haben. Ich kann verstehen wenn sie nicht wollen, dass ich sie mir hier anschaue. Ich kann sie mit ins Krankenhaus nehmen, wo wir uns ungestört unterhalten könnten. Ich kann sie kurz untersuchen und wir können uns auch ein bisschen kennenlernen." Er sah ihr tief in die Augen. Ich kannte diesen Blick, den Manipulationsblick. Zögerlich nickte meine Mutter. Ich nahm unseren Einkaufswagen, Derek den von Mom und wir gingen zur Kasse. Derek übernahm beide Rechnungen und setzte Mom dann zu uns ins Auto. Auf der Fahrt zum Krankenhaus sagte Mom plötzlich: "Du hast wirklich ein Kind?" Ich nickte: "Einen Sohn." "Wie heißt er?" "Connor." "Und wo ist die Mutter?" Ich schluckte und Derek beobachtete mich aus den Augenwinkeln. "S...sie... Ähm... Sie hat sich vor ein paar Monaten...ähm...das Leben genommen." "Das tut mir leid." Dieser Satz machte mich wütend: "Ach ja? Es tut dir leid? Du hast immer zugeschaut, wie er mich besoffen verlrügelt hat! Da hat es dir auch nicht leid getan!" Derek mischte sich ein: "Nicht Miles." Mom schluchzte: "Miles, es tut mir echt leid. Das war nicht so einfach. Es ist nicht so einfach." "Glaubst du mein Leben ist einfach? Ich war ewig in der Psychiatrie, offene und geschlossene! Ich wurde tausendmal verhaftet, jeder kennt mich und die letzte Zeit habe ich fast nur im Krankenhaus verbracht, weil ich Probleme mit Drogendealer hatte! Denkst du es war einfach? Dann ein Kind, dessen Mama sich umgebracht hat und wenn du denkst, dass du kein Problem von mir bist, dann hast du dich getäuscht, weil ich zienlich viel darüber nachdenke, was ich dir getan habe, dass du mich so im Stich gelassen hast! Das einzige gute ist dass ich jetzt ne neue Familie habe und mit Musik durch Shawn Mendes berühmt geworden bin! Er hat mich gefördert! Er und meine neue Familie haben das gemacht, was du nie gemacht hast! Sie haben mich unterstützt!" Meine Mom heulte inzwischen und ich war auch den Tränen nahe. Trozdem tat es gut, das mal alles gesagt zu haben. Auf der restlichen Fahrt herrschte Schweigen.
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Die schiefe Bahn
FanfictieEs geht um den 14-Jährigen Miles, der viele Probleme hat. Das ist der Grund, warum er auf die schiefe Bahn gerät und immer mehr mit der Polizei zu tun hat. FF von "Die Straßencops - Jugend im Visier" und auch wieder von "Auf Streife die Spezialiste...