Termin mit Carlos

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Carlos saß vor der Praxis und wartete schon auf mich. Als Begrüßung gab er mir ein High-Five und wir gingen rein. Aus irgendeinem Grund war ich wieder wütend auf mich selbst wegen der Sache mit Brook, obwohl ich nicht viel dafür konnte, das ich berühmt bin. Ich setzte mich auf die Couch in Carlos Büro und blickte wütend auf den Boden. Carlos versuchte ein Gespräch aufzubauen: "Na, mit wem hast du dich getroffen?" Diese Frage machte das ganze nicht besser und ich ignorierte Carlos komplett. Irgendwann gab es Carlos auf, mit mir zu reden und ließ mich in Ruhe. Je mehr ich nachdachte, desto mehr kochte es in mir und irgenwann sprang ich auf und schlug einmal kräftig mit der flachen Hand gegen die Wand und stützte dann meinen Kopf dagegen. Carlos stand auch auf und sagte: "Da haben wir ja eine Reaktion. Alles gut?" Er zog mich ein kleines Stück von der Wand weg und hielt mich sanft an den Schultern. Ich fuhr mir mit der Hand durch die Haare und übers Gesicht und ließ den Kopf hängen. Carlos fragte nochmal: "Alles gut?" Ich schüttelte den Kopf und Carlos meinte: "Du bist mir echt ein psychologisches Rätsel. Na komm, wir reden. Wo willst du dich hinsetzen?" Ich setzte mich auf den Boden an die Wand, wo ich mich immer hinsetzte, wenn es mir nicht so gut ging. Carlos tat es mir gleich und gab mir die Zeit die ich brauchte, bis ich zum reden anfangen konnte. "Was willst du wissen?" fragte ich ihn und er zuckte zuerst mit den Schultern, sagte aber dann: "Warum war Owen der Termin heute so wichtig? Er hat gemeint dass du de Termin heute unbedingt brauchst. Ist was vorgefallen?" Ich nickte und zeigte auf meine Platzwunde, die von Vorgestern stammte. Dann fing ich an, über Brooklyn zu erzählen und wie es zu dem Vorfall kam, bei dem ich so ausgerastet bin. Carlos hörte geduldig und interessiert zu. Ich erzählte auch von dem Treffen heute mit Brook und dass es nicht so gut gelaufen ist, doch Carlos machte mir Mut: "Aber so schlecht ist es doch garnicht gelaufen. Du hast ihr das Missverständnis erklärt und sie hat es verstanden und dir verziehen. Das ist doch super. Und ist das nicht klar dass sie erst drüber nachdenken muss, ob sie mit einem der größten Newcomer der letzten Jahre zusammen geht, der vor ich weiß nicht wie viel tausenden Leute singt und auf der Straße von vielen Leuten erkannt wird? Brook muss sich erst daran gewöhnen. Dass ist ja keine alltägliche Situation, dass man einen Star kennenlernt. Aber andere Frage, bist du für ne neue Beziehung wirklich bereit?" Ich zuckte mit den Schultern: "Ich weiß nicht. Lara ist noch ein großer Teil meines Lebens und das wird sie auch bleiben, aber ich bin so ziemlich darüber hinweg." Carlos nickte und meinte: "Ich denke ne neue Beziehung würde dir helfen, besser mit Laras Tod zurechtzukommen, weil ich genau merke, dass du noch nicht drüber hinweg bist." Wir redeten noch fast zwei Stunden weiter, sodass ich insgesammt drei Stunden bei Carlos war, aber danach ging es mir richtig gut. Ich ging wieder nach Hause und erklärte dort Owen, warum ich erst nicht zu Carlos gegangen bin. Er verstand es und dann redeten wir ein bisschen über Sport, bis mein Handy klingelte. Es war Brooklyn. "Hey Brook." ging ich ran und sie meinte: "Wollen wir uns um 20.00 Uhr in der Bar treffen?" "Ja klar!" "Okay, wir sehen uns da, bis dann." "Bis dann." Ich war froh, denn es war kein schlechtes Zeichen, dass sie sich mit mir treffen wollte. Ich redete mit Owen, der mir erlaubte zu dem Treffen zu gehen. Bis es soweit war, ruhte ich mich noch aus. Dann zog ich mir schöne Sachen an und ging in die Bar. Ich traf fast zeitgleich mit Brook ein und setzte mich mit ihr an einen Tisch. Sie begann zu reden: "Also ich hab nachgedacht und so, und mir wurde klar dass ich mich voll in dich verknallt habe. Ob du jetzt Star bist oder nicht, das ich mir egal." Ich lächelte und meinte: "Okay, gut. Wie wäre dann deine Antwort auf meine Frage vorher, ob du Ja sagen würdest wenn ich dich frage ob du meine Freundin werden willst?" Sie lächelte und meinte dann: "Ein dickes, fettes Ja!" Ich freute mich total und sagte: "Okay, aber ich hab dich noch nicht direkt gefragt. Hier ist es zu unromantisch. Lass heute einfach nen gechillten Abend machen, okay?" Sie grinste: "Okay, ich freu mich schon auf das nächste Treffen." "Und ich erst!" Wir redeten ewig und ich passte überhaut nicht auf, wie viel sie trank. Ich trank garnichts. Am Schluss war Brook stockbesoffen und konnte kaum noch gehen. Ich fand die Telefonnummer ihrer Eltern in ihrem Handy, rief sie an und fragte ob ich sie mit zu mir nehmen durfte damit ihr nichts passiert. Ihre Eltern stimmten zu und so schleppte ich sie nach Hause.
Zuhause klingelte ich und Derek machte die Tür auf. Mehr oder weniger zog ich Brook auf die Couch und legte sie hin. Nach kurzer Zeit fing sie an zu würgen und ich holte schnell einen Eimer in den sie sich erbrach. Derek beobachtete das Schauspiel, kam dann her und fragte dann: "Wie viel hat sie getrunken?" "Ich hab keine Ahnung. Ich hab nicht aufgepasst, aber sie hat viel hochprozentiges getrunken." meinte ich und Derek fragte: "Und wie viel du?" "Garnichts." "Schau mich an Miles, wie viel hast du getrunken?" Ich sah ihm in die Augen und sagte: "Wirklich nichts." Derek nickte und meinte: "Lass mich mal ran." Ich ging ein Stück zur Seite und Derek kniete sich neben die Couch. Brook reagierte so gut wie garnicht auf seine Ansprache. Derek leuchtete ihr in die Augen, maß Puls und  Blutdruck. Dann meinte er: "Das gefällt mir nicht so gut. Ich würde ihr gerne ne Infusion geben. Hast du die Nummer ihrer Eltern?" Ich nickte und Derek rief ihre Eltern an und fragte sie um Erlaubnis, ihr eine Infusion zu geben. Die Eltern erlaubten es und so schleppten wir Brook ins Arztzimmer und Derek legte ihr einen Zugang und hängte eine Infusion an. Ich setzte mich wie Derek auf den Boden neben die Liege und schlief nach kurzer Zeit ein.

Die schiefe BahnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt