Drogen

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Ich stöberte in meinem Zimmer herum und fand einen weißen Beutel voller Drogen. Ohne nachzudenken nahm ich das Zeug ein, was sofort seine Wirkung zeigte. Selbstmordgedanken überkamen mich und ich rannte zur Brücke und setzte mich dort auf das Geländer. Ich musste weinen, dann schrie ich wütend herum und im nächsten Augenblick lachte ich mich schlapp. Ein Passant hatte wohl die Rettung angerufen, denn hinter mir parkten NEF, RTW und ein Polizeiwagen. Aus dem NEF stiegen Franco und ein Arzt, der mir bisher unbekannt war. Ein junger Sanitäter und eine Frau stiegen aus dem RTW und aus dem Polizeiwagen sprangen natürlich Ben und Deniz heraus. Ich konnte die Angst in Bens Augen erkennen. Er schrie: "Miles! Was machst du? Komm sofort herunter! Was ist passiert?" Ich kringelte mich vor lachen und Ben sah besorgt zu dem Arzt, der einschritt: "Hey! Du bist Miles, richtig?" "Hahahahuhuhu! Jap!" "Ich bin Markus Bauer, was ist so witzig? Komm mal her und erzähle uns den Witz, wir wollen auch lachen!" versuchte er es, doch ich wurde ernst. "Nein, ihr werdet mich zum letzten Mal sehen!" "Ehy, nicht doch. Was hast du genommen?" "Boha keine Ahnung... Aber aufjedenfall will ich mehr von dem Zeug!" "Jaja." Er kam langsam auf mich zu und ich wurde aggressiv: "Bleib da stehen du Spasti! Ich springe jetzt!" Fest entschlossen, zu springen, drehte ich mich um, lies das Geländer aus und wollte mich gerade nach vorne in den Tod stürzen, als mich Markus von hinten packte. "Mensch Junge, mach doch keinen scheiß!" sagte er ruhig und zerrte mich über das Geländer auf die sichere Seite. "Scheiße Nein! Fuuuuuck! Fasst mich nicht an!" schrie ich mir die Seele aus dem Leib. Ich zappelte unter Markus herum, der große Mühe hatte, mich am Boden zu halten. Ben, Deniz und Franco kamen ihm zu Hilfe. Ben fragte Markus: "Was hat er? So durch den Wind war er noch nie..." "Er hat sich was eingeworfen und hat jetzt Stimmungsschwankungen. Vermutlich kommen dann auch noch Halluzinationen dazu. Ich will ihn so schnell wie möglich fixiert im RTW, dann kann ich im Medikamente geben." Nun wurde ich wieder traurig und mir liefen die Tränen in strömen vom Gesicht. Markus versuchte mich zu beruhigen: "Ganz ruhig. Wir sind da, um dir zu helfen. Alles wird gut." Ich wurde ruhig und lies mich auf die Trage legen, wo sie meine Hände, Füße und meinen Oberkörper fixierten. Sie schoben mich in den RTW. Plötzlich trat eine Person neben mich. Mein Vater. Ich flüsterte: "Papa, du..., ich,..." Er klopfte mir immer wieder auf die Wange und sagte laut: "Miles, ich bin nicht dein Papa! Ich bin es, Markus! Komm zu dir! Hey!" Ich kam wieder vollständig zu mir: "W..was?" "Du hast halluziniert, kommt davon, wenn man sich LSD einschmeißt, ne?" "Hab ich nicht!" Ich wurde sofort wieder aufbrausend, sodass Markus beruhigend seine Hände hoch nahm und meinte: "Klar." Er legte mir einen Zugang und gab mir Beruhigungsmittel, worauf ich sofort etwas müde wurde, doch Ben hielt mich wach: "Drogen in deinem Alter? Zum fünften Mal... Ich hole dich aus deiner Familie, soviel steht fest." Das passte mir überhaupt nicht, doch ich lies erstmal so im Raum stehen. Franco sagte: "Mit jeder Aktion, die du hier fabrizierst kommst du der JP (Jugendpsychiatrie) ein Stück näher, das weißt du, oder?" "BOHA JA! UND? JUCKT DOCH EH KEINEN! LASST MICH DOCH ALLE EINFACH IHR WIXER!" tickte ich aus und warf mich gegen die Gurte der Trage. Markus nahm mich an meinen Schulter, drückte mich runter und rief: "Miles! Beruhige dich! Komm runter! Ist doch alles nicht so schlimm!" Nach ca. fünf Minuten gab ich auf und beruhigte mich wieder. Markus fragte mich: "Geht's wieder? Wollen wir reden?" "Aber ohne die anderen..." Markus schickte alle aus dem RTW heraus und setzte sich neben mich. "Jetzt hast du die Chance, sag was dich bedrückt. Wir werden eine Lösung finden." "Du kennst meine Vorgeschichte?" "Ja." "Ok, ja es ist halt Robert wieder da, meine Mutter säuft wieder und es ist alles scheiße. Ich will meine Mutter trozdem nicht alleine mit dem Monster lassen, solange ich Lebe fühle ich mich verpflichtet, auf sie aufzupassen. Und wenn mir das zu viel wird, dann war es das für mich. Dann habe ich keinen Bock mehr, ganz einfach. Keiner wird mich davon abhalten und wenn ich in die JP komme, dann ist es sofort zu Ende." "Hm, shit. Aber du weißt doch selbst, dass deine Mom alt genug ist, um auf sich selbst aufzupassen. Ich meine, es ist ehrenwert, wenn du so auf sie schaust, aber das wirkt sich alles auf deine Psyche aus. Das macht dich krank, und sich das Leben nehmen, ehy das geht nicht. Junge, du bist nicht dumm, überhaupt nicht. Aber du versinkst gerade in einem riesen großen Loch, und da kommst du bald nicht mehr heraus. Du musst dir helfen lassen. Da bleiben genau zwei Wege übrig: JP oder ein Heim. Einfach weg von deiner Mom und neu anfangen. So schwer das auch ist." Mich machte das alles mega wütend: "Meinst du, ich lasse mir was von dir sagen? ICH LASSE MIR GARNICHTS SAGEN! N DRECK MACHE ICH, WAS IHR MIR SAGT!" "Jaja, schon gut. Beruhig dich! Das bringt nichts. Und da du noch minderjährig bist, dürfen wir entscheiden, was mit dir passiert." "EINEN SCHEIß MACHT IHR! ICH SCHWÖRE ICH HAUE AB UND DANN FINDET IHR MICH IRGENDWO, ABER NICHT LEBEND! ABER AM BESTEN NEHME ICH DAVOR NOCH RACHE BEI EUCH! ICH HABE KEINEN BOCK MEHR!" Markus sah mich komisch an, dann sagte er zu den anderen, dass wir fahren können. Franco fuhr den RTW, Markus, Ben und ein anderer Sani waren bei mir. Bevor wir losfuhren, sagte Markus etwas zu Franco, was mich misstrauisch machte.

Die schiefe BahnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt