OP

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Mir fielen wieder die Augen zu, doch Franco versuchte intensiv, mich wach zu halten. "Mach die Augen auf! Schau mich an Miles!" Oliver sagte: "Ich müsste noch kurz einen Bodycheck machen. Sind die Schmerzen schon weniger Miles?" Ich reagierte nicht. "Hey, Miles, Augen auf!" Er setzte Schmerzreize und ich kam wieder einigermasen zu mir. "Schau mich mal an." sagte Olli und leuchtete mir mit der Lampe in die Augen. "Etwas verzögert." Er fuhr weiter fort. Er drückte und tastete meinen Kopf ab und stellte fest, dass meine Nase frakturiert war. Dann drückte er vorsichtig auf meine Schultern, tastete die Arme ab und drückte auf das Becken. Er gab sich zufrieden, als er an den Beinen auch nichts fand. Dann versuchte er nochmal, meinen Bauch abzutasten. Ich flehte: "Nein, bitte nicht. Das tut so weh.", doch Olli meinte: "Ich muss da jetzt aber kurz ran, ich beeile mich." Sobald er sich mit seinen Händen meinem Bauch näherte, schob ich sie weg. "Miles, bitte, das ist wichtig." "Nein." Ich versuchte mich aufzurichten, doch Franco hielt mich fest. "Lass dass! Ich will das nicht!" Oliver sah Franco mit einem 'Du-weißt-was-zu-tun-ist' Blick an, der daraufhin meine Hände hinter meinem Kopf festhielt. Benjamin setzte sich auf meine Beine. Ich bekam höllische Angst und begann zu hylerventilieren. Franco sagte: "Komm bleib ganz ruhig. Langsam Atmen." Olli brach ab: "Das hat so keinen Sinn. Wir müssen schnell ins Krankenhaus. Bringen wir ihn in den RTW und dann taste ich ihn während der Fahrt ab. So sparen wir Zeit." So machten sie es dann auch. Sie legten mich auf eine Vakuum Matraze, um meine Wirbelseule zu schützen, denn sie wussten ja nicht, was passiert war. Dann gurteten sie mich im RTW fest. Franco und Olli waren bei mir hinten drin, Benjamin fuhr den RTW und Dustin den NEF. Nachdem der RTW los gefahren war, wollte Olli wieder meinen Bauch abtasten. Ich konnte mich nicht wehren, da ich festgegurtet war. Oliver berührte die Stelle nur ganz sanft, doch ich schrie auf und versuchte meinen Bauch weg von Oliver zu drehen. Leider ging das nicht ganz so gut, denn Franco hielt mich fest. Olli sagte beruhigend: "Schon gut. Ich fasse nicht mehr hin. Alles gut. Franco, reservierst du uns einen Notfall OP? Leber ruptur. Es muss schnell gehen, sonst haben wir ein Problem. Benjamin, drück auf die Tube, der stirbt uns sonst weg!" Ich flüsterte: "Kämpft nicht um mich. Mir ist es recht, wenn ich sterbe." Olli zog die Augenbrauen hoch und Franco sagte: "Miles, bitte, sag sowas nicht. Was ist eigendlich passiert?" "Ich bin mit dem BMX gegen einen Baum gefahren." Olli lächelte, sagte aber nichts dazu, genau so wie Franco. Sie sahen mich beide mit einem 'Ich-glaub-dir-kein-wort' Blick an und ich sah weg. "Du kannst es uns auch nach der OP noch die Wahrheit sagen." meinte Franco und ich murmelte: "Wenn ich dann noch lebe..." Olli hatte es dummerweise verstanden und sagte: "Mach dir keine falschen Hoffnungen, oder wie ich das bei dir nennen soll. Wir bekommen dich wieder hin." Ich seufzte. Dann kamen wir am Krankenhaus an und ich wurde in Windeseile ausgeladen und direkt in den OP geschoben. Dort wartete der Arzt Nils Mayr auf mich, der der Anästisist war. Er begrüste mich: "Hey, du musst Miles sein, ich bin Nils. Da jetzt alles etwas schneller als sonst laufen muss, haben wir leider keine Zeit mehr, um dir zu erklären, was genau passieren wird. Ich setzte dir jetzt eine Sauerstoffmaske auf. Das Mittel was du dann einatmest macht dich extrem schläfrig. Nachdem du eingeschlafen bist, werde ich dich intubieren. Alles keine große Sache. Kann es losgehen?" "Warten sie..." Ich betete kurz, in der Hoffnung, dass etwas schief gehen würde und ich sterben würde. Nils lächelte: "Du brauchst nicht beten, du stirbst nicht." Ich grinste: "Wenn sie wüssten, für was ich gebetet habe..." "Willst du mir es sagen?" fragte Nils, während er mir die Maske auf das Gesicht setzte. "Ich will sterben." flüsterte ich, bevor mich die Dunkelheit einholte und ich in den tiefen Schlaf sank.

Die schiefe BahnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt