Brecheisen

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Als wir am Krankenhaus angekommen waren, brachte Derek uns ein ein freies Behandlungszimmer. "So Frau Miller, setzten sie sich mal auf die Liege bitte." Zögerlich setzte sich sich und ich stellte mich mit verschrenkten Armen an der Wand und beobachtete alles. Derek tastete ihre Arme ab, was ihr sichtlich Schmerzen bereitete. Immer mehr Wut auf Robert baute sich in mir auf. Derek forderte sie auf: "Schauen sie mich mal an und sagen sie woher die Verletzungen kommen. Und bitte keine Lügen, das merke ich nämlich sofort." Sie schüttelte den Kopf, Derek seufzte: "Können sie mir wenigstens sagen, ob sie noch mehr Verletzungen haben?" Sie nickte und deutete auf ihren Bauch. "Darf ich?" fragte Derek und zog das Shirt hoch, als sie nickte, sodass der Bauch zu sehen war. Sie war richtig abgemagert und hatte wie an den Armen riesen Hämatome in verschiedensten Farben. Ich explodierte: "Das war Robert! Ich regel das!" Derek versuchte mich aufzuhalten, doch ich stürmte an ihm vorbei und dann raus aus dem Krankenhaus. Ich lief zu unserem Haus und ging in den Schuppen, wo ich eine Brechstange holte. Dann schloss ich die Tür mit dem Ersatzschlüssel auf, den ich aus dem Blumentopf neben der Türe hatte und trat in das Haus. Robert hörte die Tür und schrie: "Wo warst du so lange, du kleine Schlampe? Mach mir essen! Und denk bloß nicht, das du die nächsten Tage was zu essen bekommst!" Er polterte aus dem Wohnzimmer und erstarrte als er mich mit dem Brecheisen sah. Er knurrte: "Was willst du hier?" Ich fauchte: "Du hast Mom geschlagen und gibst ihr nichts zu essen du Hurensohn!" "Geh zurück in dein Drecksloch, da wo du hergekommen bist!" "Niemals, ich bin noch nicht fertig! Wenn du meine Mutter noch einmal nur anschaust..." "Dann was? Dann kommst du und verkloppst mich? Hahahaha, ich nimm deine Mutter heute noch so richtig schön durch. Das wird ein Spaß!" Ich hoote mit der Brechstange aus und drohte: "Sag noch ein Wort!" Er grinste und sagte: "Du solltest sie selbst mal ausprobieren. Sie macht sich echt gut im Bett." Ich schlug mit dem Brecheisen nach Robert, der aber gerade noch auswich. Er stolperte und fiel auf den Boden. Ich stellte mich vor ihn, jederzeit bereit das Brecheisen auf ihn zu schlagen. "Miles!" rief eine Stimme hinter mir. Ich reagierte nicht groß darauf sondert starrte Robert an, der so langsam Angst bekam. "Miles, es ist noch nichts passiert. Leg das Brecheisen weg. Robert bekommt seine gerechte Strefe. Wenn du ihn umbringst, hast du ihm damit einen Gefallen getan und du kommst in den Knast. Es ist noch nichts passiert, leg das Brecheisen weg." Langsam drehte ich mich um und sah Ben an, der mit gezückter Waffe da stand, genauso wie Dennis, der schräg hinter Ben stand. "Knallst du mich ab wenn ich ihn umbringen will?" fragte ich Ben, der überhaupt nicht auf die Frage gefasst war. Er zog die Augenbrauen hoch und steckte dann seine Waffe weg. Er ging mit langsamen Schritten auf mich zu und redete auf mich ein: "Gib mir das Brecheisen oder leg es auf den Boden. Das ist das beste was du jetzt tun kannst." "Bleib stehen Ben! Das beste was ich tun kann, ist dass ich diesen scheiß Typen umbringe, besser für alle!" Ben sagte: "Denkst du Connor ist stolz auf dich, wenn du im Knast sitzt, den Rest deines Lebens?" Das tat echt weh. Ich ließ das Brecheisen sinken und Ben nahm es mir aus der Hand. Robert rief: "Ha, ich habs dich gewusst. Du hast einfach keine Eier in der Hose du Schlappschwanz!" Ich wollte auf ihn losgehen, doch Ben drückte mich nach draußen und hielt mich an die Hauswand gedrückt fest. Dennis nahm Robert fest. Ben sagte zu mir: "Beruhige dich, okay. Ganz ruhig. Ich weiß was er für ein Arsch ist. Ich kann deine Reaktion absolut nachvollziehen. Ob dus glaubst oder nicht, ich war mal in so ner ähnlichen Lage wie du jetzt und ich kann dir sagen, es ist das beste wenn du Robert uns jetzt überlässt. Hast du das verstanden?" Dennis kam gerade mit Robert in Handschellen aus dem Haus und ich kämpfte gegen Ben an. Ben sagte lauter zu mir: "Hey! Hast du mich verstanden?" Immernoch fokussiert auf Robert nickte ich und Ben ließ mich aus. Sofort wollte ich wieder auf Robert losgehen, doch Ben packte mich sofort wieder und zog mich ins Haus, wo er mich ins Wohnzimmer brachte und mich auf die Couch setzte. "Man, du musst mal lernen, nicht so aggressiv zu sein. Du flippst rum wie n Blöder, nur dass du mega intelligent bist. Halt dich mal im Griff." Ich stützte meinen Kopf auf meine Hände. Ben kniete sich vor mich hin: "Ich weiß das ist verdammt schwierig, bei sowas die Nerven zu behalten. Das fällt mich auch sehr schwer, da professionell zu bleiben, aber wir müssen uns zusammenreißen. Klar? Du bist auf nem guten Weg, dass du das alles hinter dir lässt. Ich bin mir sicher dass du nach dem Besuch, den wir machen werden, keinen Mist mehr baust. Aber bis dahin musst du dich zusammenreißen, sonst kann ich dir nicht mehr helfen und du wanderst in den Knast. Du darfst deine allerletzte Chance nicht verspielen, die ich mich ach und krach noch bekommen habe für dich, okay?" Ich nickte und Ben meinte: "Wir bringen dich jetzt zum Krankenhaus zu Derek, der stirbt gerade vor Sorge. Für Robert ist gerade ein anderes Polizeiauto gekommen, der ihn jetzt weg bringt. Komm." Ich ging mit ihm raus und wir, Ben, Dennis und ich, fuhren ins Krankenhaus zurück.

Die schiefe BahnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt